braun, und hatten sie ihre Eier schon abgesetzt, so fehlt ihnen, zum Theil oder ganz; auch die Af-
terwolle. Wenn es seine Puppe verlässt, so sitzt es stets auf dem Sacke, kriecht nach der Begattung
rückwärts wieder in denselben hinein, legt seine Eier auf den Boden des Sackes und bedeckt
sie mit der Afterwolle.
Die ganze Naturgeschichte von T r i q u e t r e l l a wurde, wie ich schon bei P s e u d o b om b y -
c e lla erwähnte, vom Herrn Harzer beobachtet, und die Abbildungen von ihm mit vieler Geduld und
Mühe und durch Zerstörung einer Menge von Individuen auf das Deutlichste ausgeführt. Hierzu fuge
ich noch seine mündlichen und schriftlichen Mittheilungen, und meine eigenen Beobachtungen.
T r i q u e t r e l l a ist bei Dresden gemein, und ich zweifle nicht, dass sie es auch in anderen
Gegenden, nur weniger beobachtet, sei, da der kleine Sackträger sich gewöhnlich nahe an der Erde
aufhält und nicht in die Augen fällt.
Da der Schmetterling zuweilen schon im März, gewöhnlich aber im Verlaufe des Monates
April, selten noch im Mai, die Puppe verlässt, und die vom Weibe in seinem Sacke abgesetzten Eier,
wie bei andern P s y c h e n wohl bald die jungen Räupchen liefern, — worüber wir noch keine genaue
Erfahrungen haben, — so muss die Ausbildung der Raupe bis zu ihrer vollen Grösse viele Zeit
erfordern; denn erst im Sept. findet man sie in dieser Gestalt an Gartenplanken, Brettwänden, Mauern
und steinernen Säulen auf dem sogenannten grünen Wandmoder, (Dematium v ir e s c e n s Pers. Syn.-,
Dem. a s s e r c u l o r u m Pers. Myc.\ C h lo r id ium v ir id e Link.) welcher aus der .Feuchtigkeit der
Erde, die sich am Holze oder an den Steinen ansetzt, entsteht, und fast aussieht, als wäre ein Pinsel
mit grasgrüner Farbe ansgestrichen worden. Dieser, unter die allerfeinsten Pilze gehörige Moder ist
die Nahrung unserer Raupe; doch sah ich sie auch gewöhnliches Gras benagen, aber andere Pilzarten
berührte sie nicht.
Im Spätherbste verkriechen sie sich, wie ich bei einer Parthie überwinternder Raupen bemerkt
habe, am Fusse der Planken und Gemäuer in die Spalten derselben, oder verbergen sich auf
der Erde zwischen Gras. In den ersteu sonnigen Tagen des März findet man sie wieder, und zwar
viel zahlreicher als im Herbste an den besagten Stellen, entweder an dürren Grasstengeln oder auf
dem Wandmoder. Stets sind es Weiber, — deren Säcke durch ihren grösseren Umfang von denen
des Mannes verschieden sind, — welche man zuerst findet, und die auch früher als die Männer ihre
Puppenhülse verlassen. Herr Havzet fand niemals zu Anfang oder in der Mitte des März eine männliche
Raupe, und gewöhnlich zu Ende April oder Anfang Mai leere weibliche und volle männliche Säcke.
Der Sack hat die Gestalt eines kleinen Gerstenkornes, ist dreieckig, in der Mitte bauchig,
von grauer Farbe, und mit Erd- oder Sandkörnern und Pflanzentlieilchen bedeckt, inwendig mit weisser
Seide ausgesponnen.
Wahrscheinlich diese, oder eine ähnliche Raupe war vor Alters der Gegenstand einer höchst
sonderbaren Abhandlung in der:Mdm. de l’ä c a d . fran^v Vol. X. p ag. 458. von Mr. de la V o y e ,
der ihr, weil sie sich in Menge an verwitterten Mauern fand, das Vermögen, Stein zu fressen, zu