TORTRIX ORANA, Tischer.
Tab. 9. Fig. 3. a. b. c.
Alis anticis ferrugineis fusco reticulatis, strigis duabus fasciaque mediana apice bifida brunneo — fuscis; femi-
nae inter fasciam strigasque macufis rotundatis; posticis ciuereis margine diiutiore.
Bis jetzt weder beschrieben noch abgebildet. Die Grösse dieses Wicklers wechselt; die Abbildungen
zeigen eine mittlere Grösse. Die Vorderflügel haben eine hell- oder vielmehr goldbraune
seidenartig glänzende Farbe. Eben so sind die Palpen', Fühler, Kopf, Afterbüschel und Franzen gefärbt.
Der Hinterleib ist oben gelbgrau, unten, wie die Füsse gelblich. Die männlichen Fühler sind
fein gezahnt.
Die Vorderflügel haben eine ganz feine gitterartige braune Zeichnung, welche sich mit den
mehr oder weniger deutlich ausgedrückten schrägen, vom Vorder- zum Innenrande, laufenden braunen
Streifen und Binden vermischt. Das Feld an der Wurzel hat nur undeutliche Striche und Flecke;
bestimmter ist die mittlere Binde ausgedrückt, welche aus einem dunklen Fleck am Vorderraude entspringt,
fast gleichbreit bis zur Mitte des Flügels geht, daselbst sich aber beträchtlich erweitert,
oder vielmehr in zwei Arme theilt, und gegen den Innenwinkel ein grosses, inwendig hohles Oval
bildet. Hinter dieser Binde ist noch ein schräger, ebenfalls aus einem dunklen Fleck am Vorder-
rande entspringender Streif, welcher, in seinem Laufe an Stärke abnehmend, ganz fein im Innenwinkel
endet. Vor der Flügelspitze stehen noch drei braune Fleckchen oder Striche.
Die Hinterflügel sind gelbgrau mit etwas helleren Franzen.
Die untere Seite ist grau, der Vorderrand der Vorderflügel hat einen gelblichen Saum, in
welchem braune Flecke liegen.
Die Raupe wurde von mir und Herrn von Tischer erzogen, hat aber noch nicht abgebiidet
werden können. Sie sieht der C ap re a n a -R a u p e sehr ähnlich, lebt im Mai und Juni auf Birken,
ist dunkel- oder bronzegrün mit gelblichen Einschnitten, und eben so gefärbten kleinen Wärzchen.
Der Kopf und die Krallen sind schmutziggelb, das Nackenschild von der Farbe des Körpers, der
Bauch und die Bauchfüsse graugrün.
Sie verpuppt sich zwischen Blättern. Die Puppe ist hellbraun. Der Schmetterling erscheint
gegen Ende Juni und im Juli.
Er ist in Böhmen, Ungarn, Sachsen und Preussen einheimisch, doch nirgends häufig.
Auf der Kupfertafel sind dargestellt:
Fig. 3. a, das Weib;
der Mann;
c, die untere Seite.