abgiebt, da er bei den verwandten Arten nicht vorkommt. Die Franzen sind hellbraun und glänzend,
an der Flügelspitze zuweilen, und dann meistens nur bei dem Weibe, brandig schwarzbraun.
Die Hinterflügel sind auf der vorderen Hälfte beim Weibe blassockergelb , beim Manne
weisslichgelb, bei beiden mit kleinen bräunlichen Querstrichelchen in der Spitze; auf der inneren
Hälfte sind sie grau, ihre Franzen blassgelb.
Unten sind alle Flügel fast goldgelb, mit kaum angedeuteten dunkleren Querstrichelchen;
beim Weibe ist der Innenrand der Vorderflügel grau, jener der Hinterflügel breit weisslich-grau;
beim Manne ist fast der ganze Mittelraum der Vorderflügel grau, und der Innenrand der hinteren
breit weisslich. ' Die Franzen der Vorderflügel sind, vorzüglich beim Weibe, brandig schwarzbrauii, und
eben so sind auch zuweilen die Franzen an der Spitze der blassgelben Hinterflügel gefärbt.
Ausser einzelnen Exemplaren, die bei Glogau an Birken, und bei Frankfurth a. d. O. gefangen
wurden, erhielten wir D e c r e ta n a nur von dem Herrn v. Tischer aus Dresden, welcher sie
daselbst durch mehrere Jahre aus Raupen zog. Das Vaterland jener Exemplare, welche ich in
andern Sammlungen sah, blieb mir unbekannt.
Auf der Tafel 44. ist in Figur 2. a ein helles Weib, in e eine dunkle weibliche Varietät,
in b ein Mann, in d die männliche, und in ƒ die-weibliche Unterseite dargestellt.
TORTRIX XYIOSTBANA Lmn.
Tab. 45. Fig. a, b, c, d , g, h. *)
Treitschke, 8. Bd. S. 55. & 10. Bd. 3. Abth. S. 58. & 244.
Hübner, Tort. Tab. 20. Fig. 125. Characterana?
Al. ant. griseo - testaceis sericeis, puncto apicali, litura postica, fascia media cum miacula costali conjuncta, et litura
costae basali, fuscis, pallide marginatis; posticis fuscescentibus.
Es ist nur ein einziger Grund vorhanden, Linne*s X y lo s te a n a auch für die unsrige zu
halten, nämlich der, weil mehrere Schriftsteller die Clerk'sehe Figur, auf welche sich Linné beruft,
mit unserer Art übereinstimmend finden. Mir selbst ist die Vèrgleichung dieses Werkes nicht möglich.
Das syst. Verz. beruft sich auf Linné, und Charpentier nn& Treitschke fanden in der Schifferiniller’sehen
Sammlung unsere Art unter dem Linné*sehen Namen. Man erkennt sie aber keineswegs aus den
Xi/zne’schen Diagnosen, denn in der des Syst. Nät. wird nur von e in e r schiefen Binde gesprochen,
und es lässt sich nicht d e n k e n d a s s Linné nicht auch der , an beiden Geschlechtern unserer
X y lo s te a n a vorkommenden, zapfenähnlichen Makel nächst der Wurzel, und der zweiten Binde
vor dem Hinterrande erwähnt haben sollte, hätte er unsere Art vor sich gehabt. Diese Diagnose
scheint mir am besten noch auf die gelbbraune Varietät des Weibes von C ra ta e g a n a anwendbar zu
seyn, wo die besagten Merkmale zuweilen kaum sichtbar sind. In der Fau n . Suec. scheint Linné
bei der Beschreibung die Zeichnung als Grundfarbe angenommen zu haben, und in der Diagnose
umgekehrt. Die angegebenen widersprechenden Farben und Zeichnungen lassen sich daher nicht mit
Sicherheit auf unsere Art anwenden. Uebrigens geben Linné und die Verfasser des syst. Verz. die
*) Die Figuren e und ƒ stellen, nach späteren Erfahrungen, den Mann von C r a t a e g a n a Hübn. Vor.