HAEMYLIS MALVELLA Hbn.
Tab. 46. Fig. a—l.
Hübner, Tin. Tab. 41. Fig. 281.
Alis ant. ehmgati« sericeis, Intel» brunneo-inipuris*, puuctis düobas oblique poaitis aate, aao post raedium, fueU po.tica
, margiaeque postico; nigricantibus ;,;>ost. fuscesceati - cinereis, ciliis dilutioribus.
M a lv e lla ist noch nirgends beschrieben und nur aus Hübner's nicht gelungener Abbildung
bekannt. Er liattp wahrscheinlich, ein abweichendes Exemplar vor sich, auf welchem nur ein von
ungetrübter Grundfarbe umgebener Punkt sichtbar, und der Ilinterrand nicht geschwärzt war. — Die
Farbe der Hinterflügel ist eben so, wie. bei mehreren Figuren derselben Tafel verfehlt. Die Gestalt
der Vorderflügel und der Name bezeichnen richtig unsere Art.
Als Schmetterling scheint M a lv e lla sehr verborgen zu leben, da man ihn selten im Freien
•'.fängt, oder in Sammlungen sieht; die Raupe dagegen wird bei Wien, Dresden, Berlin, Frankfurth a.
d. 0., Glogau und vielleicht an vielen andern Orten häufig gefunden; ihre Erziehung ist jedoch sehr
schwierig, da sie den ganzen Winter und das folgende Frühjahr hindurch unverwandelt in ihrem
Erdgehäüse liegt, und, besonders bei der Eröffnung desselben, leicht verdirbt. Herrn v. Tischer
glückte es mehrmals, sie zur Verwandlung zu bringen, und durch ihn bin ich im Stande, ihre Naturgeschichte
liefern zu können. -
Die dicke Raupe ist gelblichweiss, seltener bläulichweiss, mit schwarzbraunem Kopfe und
•Näckenschilde; die Warzen sind röthlich oder braunroth, die Krallen schwarzbraun. Spielarten haben
zu beiden Seiten des Rückens vier Reihen röthiicher gekrümmter Striche, welche f .t das Bild von
vier geschlängelten Längsstreifen geben. Sie lebt von Ende August an bis in den Oktober in den
Saamenkapseln der grossen Gartenmalve (Althea rosea), nicht selten zu drei oder vier Stück in einer
Kapsel, in welcher sie nur den Saamen verzehren, den sie auch im trockenen Zustande nicht verschmähen.
Zur Verwandlung begeben sie sich in die Erde; bilden kugelförmige, feste Erdgehäuse,
und bleiben, darin gekrümmt und unverwandelt bis zum Juni des folgenden Jahres, worauf sie zn
gelbbraunen Puppen werden, und im Juli als Schmetterlinge erscheinen.
, M a lv e lla hat durchaüs, bis auf die bräunlichgrauen, heller gefranzten Hinterflügel, eine
gelbbraune,'oder lehmgelbe Grundfarbe, die auf den schmalen, langgestreckten und seidenglänzenden
, JÜorderflngelu mit feinen schwarzen Schuppen gemischt ist. Der Hinterleib hat auf dem Rucken
einen grauen Anflug. Die Fühler sind gelbbraun; und schwarzgrau geringelt. Auf den Vorderflügeln
befinden sich von der Mitte zwei schräg übereinander stehende, oft starke, zuweilen undeutliche,
schwarzgraue'Punkte, und hinter der Mitte ein gleichgefärbter, sehr kleiner, einzelner, welcher sich
gewöhnlich in die hinter ihm befindliche,, nicht scharfe, oft sehr verwischte, schwarzgraue Querbinde
verliert. Zwischen dieser Binde und dem mit ihr oft in ansehnlicher Breite gleichgefärbten Ilinter-
rande bildet die Grundfarbe einen mehr oder weniger breiten Querstreif. Die Franzen sind bräun-
lichgrau.
18