Vordcrfliigel ist verschieden und die Zeichnung derselben bei E m a r g a n a viel deutlicher; die
Unterseite bietet keine Verschiedenheit. —V Sb gemein auch C a u d a n a ln der Gegend von \ix -
dorf ist, so erhielt ich doch immer nur unter 30 — 50 erzogenen Stücken der C:a u d a n a 2 .__3 der
E m a r g a n a . Dasselbe Verhältniss fanden Andere beim Fange im Freien.
Die Raupe findet man zu Ende Mai und im Anfänge des Juni meistens auf Saalweide (S a li*
c a p r e a ) in umgebogenen Blatträndern, oder zwischen zwei Blättern. Auch die Birke und Zitter.
pappel dient ihr zur Nahrung. In der Jugend ist sie weisslich mit grünem Scheine, im höheren
Alter hellgrün mit fast.gleichfarbigen Warzen und einer dunkleren Rückenlinie. Der Kopf ist honiggelb
und hat einige schwarze Pünktchen neben dem Gebiss; das Nackenschild und die Füsse sind
hellgrün. Zwischen Mitte und Ende Juni verpuppt sie sich in: Blättern oder unter Moos. Die Puppe
ist hellbraun, die Afterspitze breit, hornartig mit zwei'starken krummen Haken. Der Schmetterling
erscheint zu Ende Juli und im August, und ist in der Varietät C au da na in Böhmen und Sachsen
in Gesträuchen sehr gemein; auch .findet er sich bei Wien, in Baiern, Wiirtemberg,..Meklenburg
und andern Gegenden Deutschlands; dagegen scheint, so viel mir bekannt is t, die Varietät E m arf,
g a n a überall selten zu sein, obschon Herr Dr. Frölich sie in Würtemberg als gemein angibt. In
Eichenwäldern und Obstpflanzungen habe ich diese Art nicht gefunden, und auch eine zweite Ge-
neration ist mir nicht wahrscheinlich.
Von der Varietät C a u d a n a sind Kopf, Palpen und Bücken aschgrau, die Fühler gelbgrau
und der Hinterleib oben weissgraü, unten sämmt den Füssen bräunlich gelb; der Mann hat einen
gelblichen Afterbüschel, Die gelbgrauen Vorderflügel sind sichelförmig gespitzt, und der Vorderrand
is t, fast in der Mitte, tief und busig äusgenagt. Das Grau der Flügel ist mit unzähligen, graubraunen,
schuppenartigen Fleckchen gitterförmig bedeckt, und hat hinter der Mitte einen röthlichen
Schein. Auf einer sehr undeutlichen schrägen Linie in der Mitte sieht man bei frischen Exemplaren
gewöhnlich drei oder vier weisse. erhabene Schüppchen wie Punkte in einer übereinander stehenden
Reihe. Gleiche Schüppchen zeigen sich auch zuweilen nächst der Wurzel und unter der Vorderrandspitze.
Der Vorderrand ist schon vor der Ausnagung und dann wieder hinter derselben bis zur
Spitze kurz gefranst,', in der Aüsnagung selbst aber glatt und weisslich. Die besagten Franzen, und
die gewöhnlichen des Hinterrandes sind bis zum Hinterwinkel, braunroth, dann röthlichgrau, und
der ganze Innenrand entweder schmal gelblich oder braunroth.
Die Hinterflügel und ihre Franzen sind weisslich. — Unten sind die Vorderflügel gelbgrau
mit hlass-hräunlichgelbem Vorderrande, die Franzen etwas röthlich angeflogen. Von den fast
weissen Hinterflügeln ist hier der Vorder- und Hinterrand bräunlich gelb bestäubt, mit grauen
Strichelchen darin.
Die Varietät E m a r g a n a (Fig. l. c) gleicht ausserordentlich der braun gegitterten Varietä^
der bekannteren T e r. C o n tam in a n a , welche jedoch der Ausnagung des Vorderrandes entbehrt,
und keine so weit vorragende sichelförmige Spitze hat. _ Kopf, Palpen und Rücken sind braungelb,
die Fühler hellbräun, der'Hinterleib oben weissgrau, unten sammt den Füssen und dem
männlichen Afterbüschel bräunlich gelb. Di*»: Vorderflügel haben eine hellgelbe Grundfarbe, über
welche dunkelbraune; abgesetzte-, schräge Querlinien laufen, die mit den ebenfalls dunkelbraunen
Adern ein Gitter bilden. In der Mitte ist der Gmnd von einer schrägen Linie an bis fast zum Hinterrande
bindenartig dunkelbraun; er lässt aber vor dén Fransén und vorzüglich in der Vorderrandspitze
das Hochgelb, zuweilen in ansehnlicher Breite , wieder durchleuchten. Auf dieser Mittellinie,
als der Gränze des braunen Grundes', stehen, so wie bei C a u d a n a , bisweilen 2 _ 4 erhabene
weisse Schüppchen , und auch vor dem Hinterrande werden manchmal einige sichtbar. Die
Franzen, welche wie bei der Varietät C a u d a n a stehen, sind röthlich grau mit gelblichen Spitzen.
Die Hinterflügel und ihre Franzen sind weisslich, am Vorder- und Hinterrande hellbräunlich
mit unmerklichen grauen Strichelchen darin. Unten sind alle Flügel wie bei derVarietät C a u d a n a ,
pur mit weniger roth angeflogenen Franzen.
Herr Dr. Frölich erwähnt in seinem Werke bei E m a r g a n a einer zweiten, rostfarbigen
Varietät, die mir noch nicht vorgekommen ist. Es ist möglich, dass mehrere Farbenabstufnngen bestehen,
welche dann die jetzt bekannten, in ihrer Farbe weit entfernten Varietäten näher zusammen
bringen würden.
Die Tafel 54 zeigt die ganze Naturgeschichte und zwar in
Fig. o, die Raupe in natürlicher Grösse;
8, c, d, dieselbe vergrössert;
e, die Puppe, welche in
v, vergrössert i s t ;
s, die Afterspitze von der Seite;
h, dieselbe von der Bauchseite;
i, die Varietät C a u d a n a mit gelbem Innenrande und weissen Punkten in der Mitte.
Die Tafel 55 zeigt in
Fig. 1. «, die Varietät C a u d a n a mit rothem Innenrande;
#5 diß Unterseite derselben;
c & d, die Varietät E m a r g a n a , und
e? deren Unterseite.