CHILO GIGANTELLUS, Wim. Verz.
Tab. 16. Fig. a—k.
Treit'schke, a. a. O. 9. Bd. 1. Abth. S. 62.
Hühner, Tin. Tab. 8. Fig. 53. Gigantelia.
Mas: alis anticis lutescenti-griseis, fuscescenti-conspersis, litura e costa anteapicali fusca; posticis albis, serie macula-
rum fuscarum.
Foem.: al. longioribus, anticis fuscescenti-luteis, litura e costa anteapicali fusca; posticis niveis; ano lanato
Var. Foem. alis ant. strigis duabus obsoletis anguktis punctisque aliquot fuscis.
Var. Foem. alis ant. unicoloribus fuscis.
Dem in Herrn Treitschke’s Werke oft erwähnten Herrn Moritz in Hage, dessen jetzige wissenschaftliche
Reise nach Columbien in dem eben besagten Werke im X. Bd. 2. Abth. S. 97 erwähnt
»ist, haben wir die genaueste Auskunft über die Naturgeschichte dieser, und einiger anderen Arten
der Familie A in der Gattung C h ilo zu verdanken. Dadurch sind wir erst zur richtigen Kenntniss
des bis dahin fast unbekannten Mannes von G ig a n te llu s gelangt, welcher, wenn er sich einzeln in
Sammlungen vorfand, wegen seiner grossen Verschiedenheit von dem Weibe, für eine andere noch unbekannte
Art geiialten wurde. Es waren daher alle Angaben, die sich auf den Mann beziehen, falsch.
Hühner, nnd nach ihm auch Herr Treitschlce, hielten die einzige bis jetzt bestehende, oben
angeführte Abbildung für einen Mann, nur Zinken, welcher den G ig a n te llu s nicht einmal in der Natur
kannte, bezweifelte in Germar’s Magazin der Entomologie II. Bd. S. 38 diese Meinung, indem er
aus der Gestalt des Weibes von M u c ro n e llu s auf die von G ig a n te llu s und mit vollem Rechte
[schloss, jene Abbildung müsse ein Weib vorstellen. Man hielt auch kleine weibliche Exemplare für
Männer, oder man suchte den Geschlechtsunterschied in dem stark wolligen, und dem von Wolle
entblösten After, oder betrügerische Insektenhändler setzten dem Weibe einen fremden Leib an, und
[verkauften solche Stücke als seltene Männer für einen hohen Preis. Ein auf diese Weise verfälschtes
Stuck habe ich selbst zu sehen Gelegenheit gehabt. Die Gewohnheit, in der Form der Leiber
den Geschlechtsunterschied zu suchen, hat leider die Beobachtung des richtigeren Kennzeichens, nämlich
der Fühler, bei Vielen noch nicht aufkommen lassen, und nicht allein hier, sondern auch bei
andern Arten, Gelegenheit zu Irrthümern gegeben.
Wir waren früher geneigt, die Familie A der Gattung C h ilo mit der Gattung S c irp o p h a g a
ZU vereinigen, da die Lebensweise der Raupen, vorzüglich der G ig an te llu s-R au p e fast ganz der
[Von P h a n ta sm e lia gleicht. Allein die Schmetterlinge der letzteren Art haben ganz kurze Palpen;
jdle der Familie A von C h ilo aber sind lang, und denen aller übrigen C h ilo n en darin gleich, dass
auf ihnen frei und sichtbar die kleineren Nebenpaipeu liegen.
Das Weib von G ig a n te llu s hat kurze, schwache, borstenförmige Fühler, sehr lange Palmen,
welche, so wie Kopf und Rücken, gleiche Farbe mit den Vorderflügeln haben. Der auf dem
Grunde hellbräunliche, mit weissen Haaren überdeckte, starke Hinterleib, ist am After mit gerader,
| „haariger, stumpfabgeschnittener, hellbräunlicher Wolle bekleidet. Von den weisslichen Beinen ist
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