P e n th . M in o ra n a Tisch., von beiden genau und unverkennbar beschrieben worden. Ich füge nur
• noch bei, dass der Schmetterling unbedeutend abändert, und dass selbst bei hellen und verbleichten
Stücken eine unverkennbare Zeichnung übrig bleibt.
Unser Wickler scheint in vielen Ländern einheimisch zu seyn; als sicher kann ich Böhmen,
Ungarn, Oesterreich, Sachsen, Wurtemberg, Schlesien, Brandenburg und die Schweiz angeben.
Auf der Kupfertafel ist in der Figur 1. a, 6, der Schmetterling in beiden Geschlechtern, und
etwas abändernd dargestellt; c, zeigt die untere Seite.
PENTHINA SIMPLANA mihi.
Tab. 22. Fig. 2.
Al. ant. albis disco griseis costa tenuiter striolata, fascia baseos lata maculisque duabus oppositis nigris,
pustula apicis atra, ciliis cinereis.
Von diesem neuen, noch wenig bekannten, Wickler wurden einige Stücke sowohl von mir in
hiesiger Gegend, als auch von Herrn Mann bei Reichstadt im Mai und Juni zwischen Laubholz gefangen.
Gin Stück erzog ich aus einer grünen, nicht genauer beschriebenen, in den ersten Tagen
des Juli auf der Espe (Populus trem.) gefundenen Raupe, welche sich zu Ende desselben Monats im
Moose in eine gelbbraune Puppe verwandelte, aus der Anfangs Juni des folgenden Jahres der
Schmetterling erschien.
S im p lan a gleicht in Grösse und Gestalt der, in der Reihenfolge ihr zunächst stehenden,
zuvor beschriebenen D e a lb a n a , ist aber einfacher gezeichnet. Stirne und Palpen sind weiss, die
Fühler schwarz, der Rücken weiss und schwarz gefleckt, der Hinterleib grau mit gelblichem Afterbüschel
beim Manne. Die Vorderflügel sind im Grunde weiss; dicht hinter der weisslichen Einlenkung
steht eine breite, eckige, schwarze Binde; in der Mitte der Flügel hängt am Vorderrande ein
fast dreieckiger, schwarzer Fleck, dem Anfänge einer Binde gleichend, und ihm gegenüber am Innenrande
befindet sich ebenfalls ein kleiner, undeutlicher, dreieckiger, grauer, schwarzpunktirter
Fleck. Die einander zugekehrten Spitzen dieser beiden Flecke sind zuweilen durch sehr zarte graue
Punkte verbunden. Vor und hinter der Mitte stehen auf dem weissen-Grunde wolkenartige, bleichgraue,
bei frischen Stücken grünlichgraue, Flecke, wovon der vor dem Hinterrande gross und fast
rund ist. An der Vorderrandspitze zeichnet sich noch vor den schwarzgrauen Franzen ein tiefschwarzer
Punkt aus, und zwischen diesem und dem Mittelflecke stehen noch einige schwarze Strichelchen.
Die Hinterflügel sind grau mit hellgrauen Franzen. Unten sind die Vorderflügel und ihre
Franzen dunkelgrau; am Vorderrande stehen vor der Spitze mehrere weisSe Strichelchen. Die Hinterflügel
und Franzen sind hier hellgrau.
TORTRIX KUHLWEINIANA mihi. *)
Tab. 22. Fig. 3.
Treitschlce, a. a. O. 10. Bd. 3. Abth. S. 73 u. 249. T o r tr. T r ia n g u la n a .
Al. ant. vitellinis fasciis, una media, altera postica, rarao conjunctis rufo-badiis argenteo-marginatis.
Diese vom Herrn Kuhlwein entdeckte und von ihm T r ia n g u la n a benannte Art wurde erst
seit dem Jahre 1834 bekannter, wo wir sie durch die Bemühung und Güte des Herrn Metzner in
Frankfurt a. d. 0 .,’ und des Herrn Zeller in Glogau in Mehrzahl zugeschickt erhielten, und sonach
andern Freunden mittheilen konnten.
Die vorliegende Kupfertafel war bereits gestochen, als man mich darauf aufmerksam machte,
dass auch Fcibricius in seiner Entom. System. III. II. 257. eine T r ia n g u la n a beschrieben habe. Ob
Herr Kuhlwein diese auch für die Seinige hielt, lässt sich nicht behaupten; so viel ist aber sicher
anzunehmen, dass es nicht die Unsrige ist, welche daher einen neuen Namen erhalten musste. Ich
wählte den oben angegebenen, um zugleich dem, für die Schmetterlingskunde zu früh verstorbenen,
Entdecker dieser Art auch unter den Wicklern ein bleibendes Denkmal zu setzen.
K u h lw e in ia n a gleicht in der Grösse, Gestalt und Zeichnung sowohl der R u b ig an a als
auch der B aum an n ian a . Man findet jedoch auch Stücke, welche nicht grösser als C om itan a
sind. Der Kopf, die Palpen und der Rücken sind braun- oder ockergelb; der Hinterleib ist braungrau.
Der Grund der Vorderflügel hat ein bräunliches Gelb, an der Einlenkung dunkler angeflogen.
In der Mitte steht eine breite etwas schiefliegende, am Innenrande der Wurzel näher stehende Binde,
aus welcher hart am Vorderrande ein schmaler Streif schief herab nach dem Innenrande geht, und
dort sich wieder mit einem dritten, am Vorderrande breiten und im Herablaufen schmäler werdenden
Streif verbindet. Diese drei Streifen bilden zusammen ein grosses römisches N, haben eine
kastanienbraune Farbe, jind sind blendendweiss eingefasst. Zuweilen verbreitet sich der letzte Streif
ganz über die hintere Fläche, und nur eine feine weisse Linie scheidet das Braun von den ockergelben
Franzen.
Die Hinterflügel sind graubraun, mit gelblich weissen Franzen. Die untere Seite ist auf den
Vorderflügeln graubraun mit röthlichem Scheine; am Vorderrande befindet sich da, wo auf der Oberseite
das N-Zeichen die obere Oeffnung hat, ein kleines ockergelbes Fleckchen. Die Franzen sind
wie oben gefärbt. Die Hinterflügel sind unten dunkelgrau mit hellgrauen Franzen.
Dieser Wickler fliegt bei Frankfurt a. d. 0. und bei Glogau im Mai nicht selten, häufiger
noch zum zweiten Male, im Juli, an kräuterreichen Stellen zwischen Gebüsch. Auch in Niederungarn
wurde er von Herrn Kindermann entdeckt und versandt.
*) Auf der Kupfertafel : Triangulana.
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