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glanzendes Pomeranzen gelb golden nennen , so finde ich auch die Worte des syst. Verz. „Golden und
silberne Schabe mit dusterin Untenrande“ nicht entgegen. «4 Hübner hat zwar einen, in der Figur
259 abgebildelen Schmetterling auch Ltocuplelella genannt und ihn, laut seines Verz. bek. Schm.
IV. 4117. für den gleichnamigen des S. V. gehalten; dieser kann er aber, obschon die Abbildung
höchst undeutlich ist, nicht seyn. — Auch Schrank irrte sich, als er seine „Reiche Geineinmottet*'
N. 1855 (welche ich übrigens nicht kenne) für Docapletella S. V. hielt. — Lange Zeit besass ich
von LjOcupletella nur ein männliches Stück, welches ich bei Nixdorf um Gesträuch im Juni fing.
Im Juli des Jahres 1840 glückte es mir und Herrn Mann, einige Stücke in beiden Geschlechtern
am Schneeberge bei Wien zu fangen. Auch sah ich mehrere bei Wien gefangene Stücke in der
Sammlung des Herrn Heeger, und Herr Zeller hat, nach der bei Oecoph. JLinneella gegebener
Berichtigung, diese Art auch bei Glogau gefunden.
In der Gestalt und Grösse gleicht Oec. Locuplelella fast der Leuioenhoechella S. V. Hbn.
(Schmidtelia Tr.). Der Kopf (Fig. 3. c) hat glatt anliegende Schuppen, und so wie der Rücken, die
Palpen und die Fühler eine schwarzbraune, metallglänzende Farbe. Die Fühler sind etwas rauh, lang,
sanft aufwärts gebogen; das vorletzte, am Ende verdickte Glied ist viel länger als das zugespitzte
Endglied. Die Fühler haben die Länge des ganzen Körpers $ durch die Lupe sieht man, dass sie
gekerbt sind , eine stärkere Vergrösserung zeigt an jedem Gliede (Fig. 3. d) zwei Reihen Schuppen,
und an jedem Absätze zu beiden Seiten ein Paar steife Haare. Das Wurzelglied ist dick und lang.
Bei dem Weibe ist die Fühlerspitze weiss. Der Hinterleib ist russbraun, oben seiden - unten metallglänzend,
der Afterbüschel unten silbergrau. Die Beine sind metallglänzend schwarzbraun; die
Schienen da, wo die silbergrauen Dornen stehen, weiss gefleckt.
Die Basis der Vorderflügel ist in ziemlicher Ausdehnung tief schwarz. Diese Farbe berührt
jedoch den Innenrand nicht, am Vorderrande aber setzt sie sich als ein, immer schwächer werdender
Streif fort. Die Flügelspitze ist in ansehnlicher Breite schwarz, schwach gemischt mit goldglänzenden
Schuppen. Im pomeranzengelben Mittelraume liegen auf schwarzem Grunde mehrere eisenglänzende
Flecke von verschiedener Gestalt. Der in der Mitte des Vorderrandes hängende ist dreieckig
und endigt nach innen mit einem weissen Punkte; von den beiden auf dem Innenrande sitzenden
Flecken, welche meistens zusammen hängen, und nur bei einem der vor mir befindlichen Exemplare
getrennt sind, ist der vordere rund, der hintere dreieckig mit einem an seiner Spitze hängenden
Punkte. Die hintere Seite dieses Fleckes ist, kaum bemerkbar, weisslich begrenzt. Ueber ihm,
und zugleich an der Grenze der schwarzen Flügelspitze steht im Vorderrande ein hellweisses, längliches
Fleckchen. Die schwarze Basis schliesst noch einen eisenglänzenden Fleck ein, dessen verlängerte
Spitze abwärts geht, und den runden Fleck am Innenrande berührt, oder sich ganz mit ihm
verbindet. Unter der schwarzen Basis, hart an der Flügelwurzel, bemerkt man ebenfalls Eisenglanz.
Die Franzen sind braungrau.
Die lanzettförmigen Hinterflügel und ihre langen Franzen sind braungrau, die Untenseite aller
Flügel glänzend russbraun.
Die Kupfertafel 88 zeigt in
Fig. 3 a , den Schmetterling in natürlicher Grösse;
einen vergrosserten Vorder- und Hinterflügel $
C , den vergrössertenr Kopf mit einem Palpen und einem abgekürzten Fühler;;
D y zwei stark vergrösserte Fühlerglieder.