bei Asch in Böhmen, bei Weissenfels au der Saale, bei Probsthayn in Schlesien und in vielen andern
Gegenden Deutschlands vor. In des Herrn v, Tischers Sammlung befinden sicli einige Stücke aus
Island, die von den gewöhnlichen in nichts verschieden sind. Sie gleicht sehr der H o lo s e r ic e 11a
toiki (der ehemaligen O b tu s e 11 a ), und kommt auch den dunklen Stücken der F a e c e lla TV. sehr
nahe. Von erstem* unterscheidet sie sich jedoch, nebst der Grösse, durch den Mangel des rauchen
Querwulstes, und von letzterer durch den Mangel der Kupferfarbe.
Kopf, Rücken, Fühler, Palpen und Vorderflügel sind etwas glänzend schwarz, mit eingemischten
zarten weissen Schuppen , daher auch alles wie Eisengrau erscheint. Die gebogenen Palpen, mit
kaum unterschiedenem Endgliede, haben bei dem Manne auf ihrer innern Seite eine Höhlung oder Rinne,
in welcher die gelbbräunlichen, pinselförmigen Nebenpalpen liegen. An deren Statt hat das Weib cylindri-
sche, kleine, und der Stirn anliegende. Die borstenförmigen Fühler haben ein starkes Wurzelglied, und
sind über demselben bei dem Manne zusammengedrückt mit einer Ausbuchtung und einem erzglänzenden
Schuppenbarte in demselben, der dem Weibe, wo die Fühler einfach sind, mangelt.
Die langgestreckten Vorderflügel haben auf der oben bezcichneten Grundfarbe zwei lichtgraue
Querstreife 5 der vor der Mitte geht schräg und hat einige Zacken, jener vor dem Hinterrande ist geschlän-
o’elt und in der Mitte fein sägezähnigt} fyeide sind nach innen und aussen schmal schwarz gesäumt.
Zwischen ihnen, unter dem Vorderrande stehen zwei schwarze Punkte schräg untereinander. Vor den
dunkelgrauen Franzen befindet sich eine zusammen geflossene Reihe schwarzer Punkte.
Die Hinterflügel sind bräunlich - grau mit grauen Franzen , der Hinterleib grau mit hellerem
Afterbüschel des Mannes.
Unten sind alle Flügel braungrau, die vordem etwas dunkler, und vor dem Hinterrande der
letztem läuft ein heller, sehr-verloschener, geschweifter Streif. Die Franzen wie oben.
• Die Kupfertafel 60 zeigt;
Fig. 1. a, den männlichen Schmetterling 5
b, dessen Unterseite 5
' c, den vergrösserten Kopf mit seinen Palpen, Nebenpalpen und einem Fühler.
PHYCIS RÜBROTIBIELLA Mann.
Tab. 60- Fig’. 2. a—d.
Alis ant. olivaceo - griseis, basi sanguinea, punctis duobus mediis nigris, plaga transversa sanguinea nigro-
albae adnata ante medium, striga postica fuscescenti; tibiis intermediis sanguineis.
Eine neue, vom Herrn Mann in einem Eichenwäldchen her- Tivoli nächst Wien entdeckte,
schölle Art. Er fand zwölf Stücke vom 20. Juli an bis in den August; Sie fliegt in kurzen Strecken
bogenförmig und schiessend von Blatt zu Blatt. Ihre nächsten Verwandten sind Tum i d e il a und Con-
s o c i e l i a , von denen sie sich aber bei genauer Betrachtung durch die blutrothe Basis der Vorderflü-
gei, durch die eben so gefärbten Schienen der Mittelbeine, und durch den anders gestalteten Querwulst
der Vorderflügel unterscheidet. Man kann sie leicht für eine bleiche oder abändernde Tu m id e lla
halten, daher ich auch weiter unten die Unterschiede beider Arten genauer angeben werde.
Viele Arten der Gattung P h y c is haben das Eigehthümliche, in der Ruhe die mittlerenSchicn-
beine hart an den Vorderrand der dachförmig liegenden Vorderflügel zu legen; dabei hat der obere Theil
der Schienen stets die Farbe des dunkeln Theils der Flügeln, an welchem er liegt, so wie das Ende, wo
die Sporen sitzen, die Farbe der anstossenden weissen oder weisslichen Binde hat. Die Tarsen sind fast
bei allen Arten schwarz oder schwärzlich, mit weissen oder weisslichen Bingen. Das erste und letzte
Paar der Beine ist immer anders gefärbt, als das.mittle, nur die Tarsen sind meistens übereinstimmend.
Ufa ich aber bei allen Schriftstellern immer nur e in e Farbe der Beine oder (wie Einige, gegen den
naturhistorischen Gebrauch, zu sagen pflegen) der Füsse erwähnt finde,-so scheint es, dass die, der
oft sehr schönen Mittelschienen, und ihre gleiche Färbung mit der Flügelbasis und der Binde, sowie das
Anliegen derselben an diesen Theilen in der Buhe, noch nicht beobachtet worden ist. Unter allen Arten
nimmt sich Ru b r o ti b i e 11 a durch ihre blutrothe Basis und Schienbeine in der Ruh® am schönsten aus.
Kopf, Palpen, Fühler, Blicken und Hinterleib sind schmutzig lehmgelb. Die nach aussen
grauen, gebogenen Palpen haben ein etwas schwächeres Endglied; -die Nebenpalpen sind cylindrisch,
klein und der Stirn anliegend. Die Fühler des Mannes sind auf dem Bücken braun , und daselbst bis
über die Mitte gezähnelt (bei dem Weibe schwächer), sonst borstenförmig; das Wurzelglicd ist stark,
I - fast keulförmig, nach innen mit einem vorstehenden Zahne und einem kleinen, schwärzlichen Schuppen-
busche an der Basis des langen Fühlers. Dem Weibe mangelt der Zahn und der Schuppenbnsch.
Die Grundfarbe der Vorderfliigel ist gelb-oder olivengrau , hin und wieder mit grauen, schattigen
Flecken. Bei manchen Stücken herrscht das Gelbe, bei andern das Graue vor; zuweilen mischt
sich auch etwas Rothes hinein. An der Basis steht, mehr am Vorderrande, ein blhthrother Fleck; hierauf
folgt eine schräge, breite, dreifarbige, durch aufrecht stehende Schuppen wulstige Binde. Sie
zeigt sich dem unbewaffneten Auge als ein, ;den Vorder- und Innenrand berührender, hellweisser
Streif, an vyelchen ein schwarzer g rän z t,’.woran .sich wieder ein, aus hohen Schuppen bestehender,
braunrother Querfleck dicht anlehnt, welcher den Vorder- und Innenrand nicht berührt. Dem bewaffneten
Auge zeigt sich diese Binde als ein starker Querwulst, dessen Schuppen in folgender Ordnung stehen.
Den weissen Streif nächst der Basis bilden kleine gewöhnlich gestaltete Schuppen in Verbindung
mit den darauffolgenden, längeren und an ihrem Ende breiten, oben schwarz-, an der Wurzel
weissgefärbten-Schuppen. Aus diesen letzteren kommen doppelt so lange hervor, welche erst aufwärts
steigen , dann gewölbt ihre breiten Enden nach der Flügelfläche herahneigen. Sie sind an ihrer Wurzel
gelbbraun, weiter nach oben rostroth mit violettem Schimmer. Die weissen Schuppen berühren