Alriplicella ist zwar nicht selten, doch nicht so häufig wie Obsoleteliat Wir fanden sie
nur in der Nähe von Wien und in Wien selbst auf Stellen, wo die geschlitzte Melde (Alriplex laciniata)
häufig wachst, vorzüglich an Gartenplanken und Mauern, von Ende Juni bis zu Anfang August. Die
Raupe findet man von Ende Mai bis Ende Juni und wahrscheinlich auch noch später auf der genannten
Melde , in deren leicht zusammen gesponnenen Herzblättern sie lebt. Sie ist sehr lebhaft und lässt sich
bei geringer Berührung sogleich auf die Erde herab. Sie hat sechzehn Füsse, ist grünlichgelb, zuweilen
auch grasgrün mit dunkel - zuweilen auch nur blass rosenrothem Anfluge über den Rücken, und
schwarzen, glänzenden Wärzchen, wovon jedes ein Haar trägt. Der Kopf ist honiggelb mit vier
braunen Seitenflecken, das Nackenschild grün,, an dessen Seiten stehen einige braune Punkte, und
auf der grünen Afterspitze sieht man zehn kleine, schwarze Wärzchen. Die Füsse sind hellgrün, die
Krallen an den Spitzen schwarzbraun. — Sie verpuppt sich zwischen dürren Blättern, die sie mit
einigen Fäden zusammenhängt. Die Puppe ist braungelb, hat hellere Flügelscheiden und, nach der
Ausbildung des Schmelterlinges, dunkelrothe, glänzende Augen, die Afterspitze ist mit hakenförmigen
Borsten besetzt. Der Schmetterling entwickelt sich nach 12—14 Tagen.
Die schmalen, lanzettförmigen Vorderflügel sind auf brauhgrauem Grunde schwarzbraun bestäubt.
Nur durch die Lupe bemerkt man fast in der Mitte zwei schräg übereinander, und hinter der Mitte
zwei sehr nahe beisammen stehende schwarze Punkte in rostgelber Einfassung. Weiter hin, auf dem
letzten Flügeldrittel, befindet sich eine einwinklige, sehr verloschene, hellbräunliche Querlinie oder
wenigstens die Anfänge derselben am Vorder - und Innenrande. Der obere Rand der Flügelspitze und
der Hinterrand sind hell und dunkel gescheckt. Die grauen Franzen sind im Hinterwinkel ziemlich lang.
Die hellgrauen, schmal trapezoidischen Hinterflügel haben lange, gelbgraue Franzen. — Die
untere Seite der Vorderflügel und ihre Franzen sind grau $ am Rande der Flügelspitze scheinen gelbliche
Strichelchen von oben durch. Die Hinterflügel sind unten silbergrau nnd die Franzen gelbgrau. Der
Hihterleib ist oben braungräu j unten ist er lehmgelb, mehr oder weniger grau bestäubt, mit zwei
schwärzlichen Längsstreifen. Die Beine sind dunkelgrau, die Hinterschieuen gelblich behaart und die
Tarsen gelblich und grau geringelt. Der Scheitel des glatt beschuppten Kopfes und der Rücken sind
dunkelgrau, die Stirn gelbgrau, 4die Palpen sehr gekrümmt, das dicke vorletzte Glied derselben unten
rauhhaarig und grau, oben gelblich, das spitzige, kürzere Endglied dunkelbraun mit einem gelblichen
Ringe in der Mitte 5 die Fühler dunkelbraun.
Die Tafel 78 zeigt in
Fig. a , die Raupe in natürlicher Grösse 5
B 9 Cj D , einzelne Theile derselben vergrössertj
e , die Puppe 5
F , dieselbe vergrössert 5
G, die noch mehr vergrösserte Afterspitze;
h y . den Schmetterling.