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erhalten wir sie in verschiedenen Farben. Die von Herrn Heering aus Asch in beiden Geschlechtern
erhaltenen Stücke waren sehr dunkel und aus Raupen erzogen, die in den Stengeln von Cnicus
arvensis lebten. Herr Kabinetts - Inspektor Hirte in Görlitz zeigte mir trockene Distelstengel, in
welchen noch Puppen der S c u t u l a n a befindlich waren; er überliess mir zweiStücke der daraus
erhaltenen Schmetterlinge in beiden Geschlechtern; sie waren gleichfalls sehr dunkel. Zwei eben so
dunkle Stücke erhielt ich von einem Sammler in Grossschönau in der Lausitz an der böhmischen
Gränze, welcher sie in der Begattung gefangen hatte. Auch aus Bayern und aus Mecklemburg
erhielt ich nur ganz dunkle Stücke. Die vom Herrn Zeller im Juli am Hochberge bei Salzbrunn
in Schlesien in beiden Geschlechtern und in verschiedenen Grössen gefangenen Stücke, wovon er mir
einige mittheilte, .gehören ebenfalls zur dunkelsten Abänderung, bei welchen allen ich keinen Uibergang
zur Br u n n i c h i a n a , wohl aber alle Kennzeichen der Sc u t u l a na finde.
Die Tafel 64 zeigt:
Fig. a , einen hellen Mann;
b ein Weib der dunkelsten Abänderuug, welches vielleicht auch eine eigene Art seyn könnte;
c , d , dunkle Männer;
e , eine männliche Abänderung;
ƒ , die männliche Unterseite;
g , die Unterseite von dem Weibe h.
PAEDISCA BRUNNICHIANA S. V.
Tab. 65. Kg- !• a—c.
Syst. Verz. d. Schm. d. W. G. S. 132. Fam. F. Nr. 2. Brunnic h i a n a .
Museum Schifferm. J a c q u i n i a n a .
Al. ant. cinereo-fuscis, praesentim postice aureo-mixtis, macula dorsi medii rhomboidea albida. speculo »nslt
angusto flava longitudinaliter atro-striolato.
Noch keine andere Art hat mir bei der Untersuchung ihrer Synonyme so viele Mühe verursacht,
als Br u n n i c h i a n a , und ich konnte'auch für sie nur e i n, wie ich glaube, sicheres Synonym auffindenobschon
andere Schriftsteller viele derselben anführen. Sie beschrieben aber nicht unsere
jetzige Art,« sondern jene dunkle Abänderung mit rothbraunem Grunde, welche ich, mit noch einigem
Zweifel zu Sc u t u l a n a zog, und die in vielen Sammlungen unter dem Namen Br u n n i c h i a n a ,
zuweilen auch gemischt mit der wahren, jetzt zu beschreibenden, vorkommt. Diese Letztere wurde,
einverständlich mit Herrn Treitschke, als die Br unn ichi ana des S. V. angenommen, weil derselbe
(X. 3 , 102) in den Supplementen der Schiß er müller’schen Sammlung unter diesem Namen ein Fragment
aufgefunden hatte, welches genau mit unserer Art übereinstimmte. Warum ich aber die Brunn
i c h i a n a TV\ (VIII, 194) nicht citire, liegt darin, weil ihre Beschreibung nur auf die erwähnte
dunkle Abänderung der S c u t u l a n a passt. Zincken (Charp. Anm. 112) hat unter seiner B r u n n
i c h i a na gewiss dieselbe Varietät, vielleicht überhaupt dunkle Exemplare der S c u t u l a n a gemeint,