LITA OBSCURELLA S. V
Auf der Tafel 77- Fig. 2- o, b, S u bs e q u e l l a .
Syst. Verz. d. W. G. S. 139. N. 39. T. O b s c u r e lla .-----Beytr. zur Landesk. Oesterr. II. 91 (Kollar)
H a em y l i s O b s c u r e l l a . ----- Treitschke, IX. 1. 240. H a em y lis O b s c u re lla (mit Weglassung
des Synonymes) «fe X. 3. 176 & 288. L i ta O b s c u r e lla . —_ Hübner, Tin. Tab.
24. Fig. 161 (in der Unterschrift irrig M a c u la te lla ) «fe Text S. 42. K. 19. S u b s e q u e ll a .___
Isis, 1839. III. 197. {Zeller.) Gen. 28. 3Y. 2. G e le c h ia S u b s e q u e lla .
Al. ant. paulo brevioribus fumatis , striga postica tenui inacqualiter serrata dilutiore interne lale nigro
marginata ; tibiis vtarsisque posticis fuscis.
Charpentier und Treitschke bestätigen , dass Obscurella der Schiffermüller sehen Sammlung
eins mit Subsequella Hbn. 161 (auf der Tafel in der Unterschrift irrig Maculatella) sey. Treitschke
und Zincken wollten die Diagnose des S. V. nicht mit dem Exemplare der Sammlung vereinbar finden:
ich kenne aber keine andere Art, auf welche die Worte »düstere Schabe mit bleichem Aussenrandpunkte«
besser passte $ denn hier ist die Querlinie nur durch ein, am Vorderrande hängendes, gelblich weisses
Fleckchen angedeutet. Der diesQ Linie nach innen begrenzende, breite, schwarze Saum, und die an
manchen Stücken wirklich vorkommende, ganze, feine weisse Linie bezeuget, dass auch Subsequella
Hbn. dieselbe Art ist, wenn schon in der Abbildung die Flügel etwas zu schmal ausgefallen sind. Es
sind also Obscurella S. V. und des Mus. Schifferm., dann die von Treitschke beschriebene, gleichnamige,
und Subsequella Hbn. 161< unbedenklich als eine und dieselbe Art anzuerkennen. Hübners
Obscurella Fig. 438 hingegen, welche Treitchke bei seiner Obscurella anzieht, kann nicht liieher
gehören: denn sie hat eine ganz andere Farbe und röthliche Binden. Ich werde über sie bei der später
folgendenLentigpqosella sprechen. Treitschke’s Subseqaella, die mit Hübners gleichnahmiger ,sehr
wenig Aelinlichkeit h a t, muss, um Collisionen mit der letzteren zu vermeiden, ihren, früheren, auch
von Zeller in der Isis angenommenen Kamen Velocella Ti. wieder erhalten, wovon weiter unten ein
Melireres. Herr Treitschke hat in der Beschreibung von Obscurella den die Querlinie nach innen
begrenzenden Saum, einen Hauptcharakter dieser A rt, anzugeben übersehen: dagegen aber kleine,
braune, gelblich umzogen Pünktchen vor der Franzen angeführt, welche ich bei dieser Art nicht finde.
Tin. Obscurella Fab. passt wegen der fehlenden Angabe der Gestalt auf zu viele Arten, als dass sie
für unsere Art ein sicheres Citat seyn könnte. Tin. Obscurella Schrank, die einen weisslichen Körper
haben soll, möchte eher eine Varietät von Populella seyn.
Dass Obscurella grosse Aelinlichkeit mit Populella hat, finden wir schon in Hübner’s Texte
bei Subsequella erwähnt. Sie kann leicht mit einfach grauen Abänderungen jener Art verwechselt
werden, da auch die Flügelgestalt fast dieselbe ist. Stets ist sie aber kleiner und ihre Farbe mehr
rauchgrau, gegen das Licht und besonders im Sonnenscheine in’s Violette spielend. Im Mittelraume
bemerkt man zuweilen zwei schräg übereinander stehende, schwarze, verloschene Pünktchen vor,
und eins hinter der Mitte5 viel seltener zwei solche Doppelpünktchen. Vor dem Hinterrande steht eine?
in der Mitte ein wenig nach aussen gebogene, meistens sehr verloschene, gelblicliweisse Querlinie,
die nur sehr selten einen feinen, vollkommenen Streif bildet5 stets aber findet man an ihrem Ende ani
Vorderrande ein kleines, weisses, deutliches Fleckchen. Bei allen Stücken wird die Querlinie nach
innen von einem breiten, schwarzen, in die Grundfarbe verfliessenden Saum begrenzt, welcher ein
Hauptkennzeichen dieser Art bildet.
Die Hinterflügel sind braungrau und alle Franzen dunkelgrau. Unten sind alle Flügel und ihre
Franzen glänzend dunkelgrau mit violettem Schimmer. Der breite Hinterleib ist oben und unten, so
wie alle Beine, fast schwarz - oder violettbraun. Die glatte Beschuppung des Kopfes und Rückens hat
die Farbe der Vorderflügel. Von den hellbraunen stark gekrümmten Palpen ist das vorletzte dicke Glied
etwas rauhhaarig, das Endglied viel länger, dünn, und an der feinen Spitze gebräunt. Die Fühler,
kürzer als der Körper, sind hell - und dunkelbraun geringelt, die Augen dunkelroth.
Nach sicheren Erfahrungen, aber nicht hinlänglich beobachtet, lebt die Raupe auf Schlehen
(Prunus spinosa“) , und nicht, wie Herr Treitschke angibt, auf Färberginster (Genista tinctoria). Der
Schmetterling wird bei Wien , nicht gar selten', von Ende Jnni bis Anfang August stets um Schlehen
'gefangen, wo er am Tage sehr lebhaft auf den Blättern herumhüpft, und gegen Abend schwärmt. Seine
Augen funkeln wie glühende Kohlen, Wir erhielten ihn auch aus Ungarn. In Sachsen, wie Herr
Treitschke bemerkt, ist e r, so viel ich weiss, nicht einheimisch.
l)ie Tafel 77 zeigt in Fig. 2. a , die obere, und b die untere Seile des Schmetterlinges.
LITA SCINTILLELLA mihi.
Taf. 77. Fig. 3. a , b.
Al. ant. paulo brevioribus fusco-cinereis, nigro-pulvereis., punctis disci ni'gris, strigae posticae dilutac parte
tantum costali diatincta; tibiis tarsisque poticia fuscescentibua.
Sie ist die nächste Verwandte von Obscurella, mit der sie gleiche Grösse, und auch, bis
auf die etwas mehr gerundete Spitze der Vorderfliigel, gleiche Gestalt hat. Ich kenne bis jetzt nur
die Gebirge bei ,Wien als ihre Heimath, wo sie von Ende Juni bis Ende August auf Schlehen
(Prunus spinosa) vorkommt, und sich zwar auch, wie Obscurella stets auf die obere Seite der Blätter
setzt, aber nicht so lebhaft herumhüpft, sondern scheu ist, und schattige Stellen suclrt.
Die Vorderflügel sind hellbraungrau mit vielen feinen, schwarzen Atomen bestreut, am dichtesten
vor dem Hinterrande. Im Mittelraume bemerkt man, nicht immer deutlich, drei bis fünf
verloschene schwarze Punkte; ein Paar derselben steht schräg übereinander vor, ein Paar eben so
in der Mitte, und hinten noch ein einzelner. Gewöhnlich sieht man aber nur das Mittelpaar und
den hinteren einzelnen Punkt. Vor dem Hinterrande,, im letzten Flügeldrittel zeigt sieb die Spur
einer hellen, gelblichweissen Querlinie, die in ihrer Mitte etwas unterbrochen und am Vorderrande,
wo sie einen kleinen Flecken bildet, deutlicher ist. Vor den grauen Franzen und um die Flügelspitze
stehen auf den Adern schwarze, verloschene-Punkte.
Die Hinterflügel sind braungrau, die Franzen grau. Die Unterseite der Vorderflügel ist
glänzend braungrau, die der Hinterflügel etwas heller, die Franzen grau. Der breite Hinterleib ist