ORNIX AUROGUTTELLA s te p h .
Taf. 86* Fig. a —h, & Taf. 87. Fig. a—e.
Stephens, Illustration of british Entomology (Hanstellata) Vol. IV. (1834) pag. 362. E u s p ilo p te r y x
a u r o g u t t e l l a.
* /■ , System. Catalogue of brit. Ins. pag. 228. Gen. 338. N. 7584.--------
AI. ant. caudalis aureis , Iineis duabua tribusve longitudinalibus pone medium abruptia punctisque pou'icis quinque
auratis nigro - cinctis.
In einem, meiner Wohnung nahe liegendem Garten, wo ein gegen Wind geschützter Winkel
als Ablagerungsort für ausgerottetes Unkraut dient, und wo daher viel Atriplex und Chenopodium
wächst, fand Herr Mann in der Mitte des August im Jahre 1837 einige Stücke dieser Art, welche
als die schönste und prachtvollste ihrer Gattung betrachtet werden kann. — In den Jahren 1838 und
1839 wurde der Schmetterling, auf demselben Platze häufiger angetroffen , sonst aber in der ganzen
Gegend von Wien auf keiner ähnlichen, mit Atriplex und Chenopodium bewachsenen Stelle wahrgenommen,
so sorgfältig man auch darauf achtete. — Vergebens bemühte sich Herr Mann schon im
Jahre 1838, die Raupe aufzufinden, die eine Sackträgerin sein musste, und eben so vergebens haben
wir vom Monat Mai an bis zum Juli des Jahres 1839, oft lange Zeit auf der Erde liegend, alle an jenem
Platze wachsende!^ Pflanzen, jede einzeln und mit der grössten Aufmerksamkeit von der Wurzel bis zur
Spitze durchsucht, um ein sich bewegendes Blättchen oder Säckchen zu entdecken, worin jene Raupe
vermuthet werden konnte. Auch dem scharfen, geübten Auge des Herrn Heeger blieb die Raupe verborgen,
als er gleichfalls jene Gartenstelle untersuchte. Es wurden jedoch bei dieser Gelegenheit kleine,
hellbraune, herzförmige Säckchen entdeckt, welche in Menge und horizontal an den morschen Planken
des Gartens hingen. Sie waren leer, Hessen aber vermuthen, dass sie den gesuchten Raupen angehörten,
doch konnte man nicht wahrnehmen, von welcher Pflanze die Blätter genommen waren, die den Stoff
zu den Säckchen lieferten.
Die meisten Entdeckungen bringt der Zufall, so auch hier. Ende August 1839 nahm Herr Mann
aus jenem Garten eine Atriplex - Pflanze mit nach Hause, um damit eine andere Raupenart zu fiittern.
Er stellte sie an ein Fenster und sah bald darauf an den Glastafeln kleine Sackträger heruinkriechen,
deren Säcke genau denen glichen, die man an den morschen Gartenplanken gefunden hatte. Mit vieler
Freude meldete er mir diese Entdeckung, und da wir in dem frischen, grünen Säckchen sogleich den
deltaförmigen Bliithenkelch des Atriplex erkannten, so fiel es Herrn Mann nicht mehr schwer, an der
genannten Gartenstelle eine Menge Raupen aufzufinden.
Um die ganze Lebensperiode der Raupe und Puppe bis zum Schmetterlinge genau beobachten zu
können, wurden, schon zu Ende Juli des Jahres 1840 junge Raupen eingetragen, von denen auch Herr
Heeger eine Parthie zur sorgfältigsten Beobachtung übernahm. Dieser fütterte, sie mit der ausgebreiteten
Melde (Atriplex patula L.) und der breitblätterigen Melde (Atriplex latifolia Wahlb.) Herr Mann hingegen
gab ihnen die geschlitzte Melde (A. laciniata L.), worauf er sie gefunden hatte. Wahrscheinlich
verschmäht die Raupe keine der vielen Melden-Arten. — Ich stelle nun die Ergebnisse der Beob-
achtungen zusammen.