in Neustrelitz, zu benennen. Ein einzelnes Stück habe ich vor vielen Jahren, und seitdem keines mehr,
aus Ungarn vom Herrn Kindermann erhalten. Es ist also nur Mecklenburg und Ungarn als ihre Hei-
math anzugeben. Herr IMessing fing die Männer nicht selten im Juni bis Anfang Juli um Gesträuch
auf feuchten Stellen. Die Weiber waren so selten, dass er mir bis jetzt nur ein einziges schicken
konnte. Die Haupe hat er, ungeachtet aller Nachforschungen, noch nicht auffinden können.
Ich bemühte mich viel, Messingiella in einer der Gattungen Treitschke’s unterzubringen.
Will man, wie es Manche thun, bloss nach der Zeichnung und allenfalls auch nach der Gestalt der
Flügel gehen, so müsste Messingiella der Adela Aemulella zunächst angereihet werden. Allein
Aemulella selbst gehört nicht in Ad e la , welche Gattung überhaupt Arten vereinigt, die nach ihren
generischen Kennzeichen nicht zusammen gehören. Auch in der Gattung Rhinosia finde ich nur
einige Arten, an denen Einiges mit Messingiella übereinstimmt. Gewohnt, mich nicht an ein oder
einige Kennzeichen zu halten, sondern auf das Zusammentreffen möglichst vieler zu achten, setze ich
Messingiella in die, zwar auch gemischte Arten enthaltende Gattung Pintelia, da sie mit Porreetella
den wolUchten Kopf, die kleinen weisslichen Nebenaugen, die Gestalt der Palpen, die stark gekerbten,
zweifarbigen Fühler und die eirunden Hinterflügel gemein hat. Selbst die Vorderflügel sind nur darin
verschieden, dass sie bei Porreetella schmäler und etwas ‘gespitzter sind.
Die auf der Stirn und dem Scheitel wollichten Kopfhaare sind braungelb, bei dem Weibe fast
braun. Die inwendig gelben, ausserhalb braungrauen Palpen sind an ihrer Wurzel dünn, das vorletzte
Glied verlängert sich unten in einen Haarbusch, das aufsteigende, ziemlich lange Endglied ist borstenförmig;
die sehr kleinen Nebenpalpen stehen neben der Zungenwurzel; die Zunge dünn, mittelmässig
lang, spiralförmig und nackt; die kleinen weisslichen , schwarzgeringten Nebenaugen sehr versteckt;
die Fühler haben die Länge des Körpers, die männlichen sind sehr stark und bis zur Spitze gekerbt,
an der Basis schwarzbraun, dann abwechselnd schwarz und weiss geringelt, die Spitze am meisten
weiss. Die weiblichen sind zwar eben so gekerbt, aber die GUeder werden auf der oberen Seite mehr
als zwei Drittheile der Fühlerlänge von langen schwarzen Schuppen bedeckt, nachher ist die Spitze
weiss, schwarz gefleckt und geringelt. Der Hinterleib, der Afterbüschel und die Beine sind dunkel
aschgrau.
Die Vorderflügel scheiuen einen breiten Hinterrand zu haben, da sich die längeren Franzen des
Hinterwinkels, wegen ihrer gleichen Farbe mit der Fläche, von den letzteren nicht gut unterscheiden
lassen5 er ist aber, wenn die Franzen abgerechnet werden, sanft nach aussen gerundet. Sie sind bei
den Männern dünkelgraubraun, seltener wie beim Weibe, dunkelrothbraun. Fast in der Flügelmitte
steht gerade so, wie bei Aemulella Hbn. Fig. 222, ein etwas schräger, weisslich gelber Querstreif,
welcher am Vorderrande schmal, am Innenrande breiter ist. Bei den meisten Stücken steht noch am
Vorderrande, zwischen dem Querstreif und der Flügelspitze ein kleines, mehr oder weniger deutliches,
gelbliches Pünktchen. Bei einer mäunlichen Varietät meiner Sammlung sieht man statt des Querstreifes
nur einen länglichen Fleck am Innenrande Und über ihm einen kleinen Punkt am Vorderrande.
Die Hinterflügel sind oben und unten aschgrau mit eben solchen Franzen, die vordem unten
braungrau.
Die Tafel 68 zeigt in Fig. 3 a und b den Schmetterling in Abänderungen, und c die untere
Seite.