lassen uns in seiner Thrasonella nur Fyeslella Fahr. und Aillyella Hübn., und in seiner Equilella
nur Forslereüä Fabr. erkennen. Herr Zeller hat diese Verwechslung bereits am oben angeführten Orte
berichtiget. — Eben so irrig hält Herr Treitschke Seppella Fabr. für die gleichnamige Hübner s. Da
aber die Fabrici’sche Art, die ich beiläufig gesagt, in meiner Sammlung au besitzen glaube, nur zwei
und gerade Silberstreife haben soll, so kann sie nicht Hübners vierstreifige seyri. Herr Treitschke
trug noch ,* als er Equitella beschrieb, Bedenken, Seppella Hübn. damit zu vereinigen, weil der Abbildung
die ^sonderbare Einbiegung am Hinterrande« fehlt. In seinem zehnten Bande finden wir sie
aber als eine sichere Varietät von Eqnitella aufgeführt. Herr Zeller tritt dieser Ansicht nicht bei,
und ich gebe zu , dass mir eben sowohl wie ihm unter hundert und mehreren Stücken keines vorgekommen
ist, welches genau der Abbildung gliche. Wenn ich aber dennoch Seppella Hbn. unter die
Synonyme von Thrasonella Scop. aufgenommen habe, so sprechen dafür folgende Gründe. Hübner
erhielt seih Original, wie dessen Text sagt, von Oehlmann in Leipzig; es war also wohl nicht mehr
frisch, und wenn an ihm auch die Franzen abgestossen waren, so konnte er leicht den kleinen Einbug
unter der Spitze übersehen haben. Aber die Strichelchen des Vorderrandes sind in der Abbildung )
genau in derselben Anzahl, Länge und Lage vorhanden, das tiefschwarze Fleckchen mit den Silberpunkten
am Hinterrande genau an der Stelle, und sogar der schwarze Augenpunkt in der Flugehipitze
eben so da, wie dieses alles auch an Aillyella vorkömmt. Nur die weissen Strichelchen des Innen-
randes und einige Silberpunkte fehlen und die Farbe ist grau. Man findet aber, dass an allen Exemplaren
die Innenrandstrichelchen und mehrere der Silberpunkte oft kaufe zu erkennen sind, und dass
Aillyella an manchen Orten in einem grauen, etwas kupferröthlichen Farbentone, wir ihn Hübner m
seinem Texte der Seppella giebt, verkömmt, obwohl nicht so grau, wie in der Abbildung Wir können
ferner annehmen, Hübner habe seine fehlerhafte Abbildung durch die spätere Aillyella verbessern
wollen , und dass er beide für eine Art hielt, bezeugte er durch ihr Zusammenziehen im erz. e .
Schmetterlinge. Er wählte mit vollem Hechte einen neuen Namen, da er wohl gefunden haben musste, dass
Seppella Fabr. nicht die von Oehlmann, wahrscheinlich mit dieser falschen Bestimmung erhaltene Art sey,
und da ihm Thrasonella Scop., dessen Werk er niemals verglichen zu haben scheint, unbekannt blieb.
Wo Thrasonella vorkömmt, fliegt sie häufig auf feuchten Wiesen um kleine Binsenarten zu
Ende Mai und Anfang Juni. In gebirgigen, kälteren Gegenden trafen wir sie noch im Juli. Nach
Scopoli kömmt sie in Krain, nach Willers in Frankreich, nach Stephens in England vor. Herr v.
Tischer fing sie bei Schandau und Dresden$ Herr Zeller bei Berlin, Frankfurt, Glogau un im ge
birgigen Theile von Schlesien ; Herp Mann hei Reichstadt in Böhmen, und bei Wien vorzüglich an den
ausgetrockneten Donauarmen, wo die Exemplare gewöhnlich bleicher und kleiner sind. Wir trafen
sie auch in der Gegend des Schneeberges. Ich selbst fing sie häufig bei Nixdorf und erhielt sie auch
aus der Schweiz, ans Baiern, Mecklenburg und vielen anderen Orten.
Die dem Kopfe angedrückten Schuppen und jene des Rückens sind glänzend olivenbraun, an der
Stirne etwas heller. Die kurzen, etwas aufgebogenen weisslichen Palpen sind schwarz gefleckt, as
vorletzte Glied führt auf der unteren Seite einige etwas vorspringende steife Haare **). Das En g ie
*) Diese ist in meinem Hübner sehr rein und deutlich: doch sah ich sie in einigen anderen Exemplaren
so schlecht, dass nichts daraus zu entnehmen ist.
**) Der Palpe des auf der Tafel 88 in Fig. 1 d abgebildeten Kopfes hat ans Versehen nur einen, und allzulangen
Borstenzahn; auch sind die schwarzen Ringe zu stark angegeben. E r gleicht mehr dem au
Tafel 82 Fig. 3 c abgebildeten Palpen.