fallende Abänderungen, nebst ihrer Naturgeschichte zu liefern. Ich würde viele derselben fast für
andere, neue Arten gehalten haben, hätte ich sie nicht selbst aus der hier sehr gemeinen, daher oft
und in Menge eingetragenen Raupe erzogen, und hätte ich nicht durch Herrn Dr. Zinken'8 Anmerkung
67 in Charpentier's Werkchen S. 54. aufmerksam gemacht, die genaueste Vergleichung der
Schmetterlinge angestellt, aus der sich ergab, dass alle einer Art angehören.
Schon lange waren wir darüber einig, dass R u fa n a und T r ip u n c ta n a Hübn. Abänderungen
der F e r r u g a n a S. V, seyen. Auch war ich damit einverstanden, dass Herr Treitschke im 10. Bd.
3. Abthl. seines Werkes A s p e r s a n a Hübn. Fig. 259 Herr Treitschke im 10 Bd. 3. Abthl.
seines Werkes A s p e r s a n a Hübn. Fig. 259 (Herr Treitschke und Herr Fröhlich schreiben, obwohl
gleichbedeutend, A d sp e rs a n a ,) ebenfalls als eine Abänderung dazu zog, indem einige gefangene,
aber nicht ganz frische Exemplare, welche wir für F e r r u g a n a - Varietäten hielten, auf jene
Abbildung gut passten. Seitdem erhielt ich aber aus Mecklenburg und aus Reichstädt mehrere frische
Stücke, welche mir durch die Gestalt der Flügel, deutlichere Farbe und Zeichnung und durch die
frühere Flugzeit, die nämlich in den August und September fällt, zeigten, dass wir zwar jene älteren
Stücke als A s p e rs a n a richtig bestimmt hatten, sie aber nicht als Varietät zu F e r r u g a n a ziehen
können. Ihre wesentlichen Unterschiede sind folgende. Die schmäleren Vorderflügel haben einen
spitzigeren Vorderwinkel, der Hinterrand ist fast gerade, der Vorderrandfleck läuft in die Flügelspitze
aus, und ist nach unten zu eckig; hauptsächlich aber zeigten sich alle Exemplare durch ihren
stets kastanienbraunen Thorax und die gleichgefärbte Basis des Vorderrandes aus. Alles dieses
ist an keinem der vielen aus Raupen erzogenen Exemplaren der F e r ru g a n a wahrzunehmen. A sp e rsan
a scheint wenig abzuändern, und sobald ich mehr Gewissheit darüber erlangt haben werde, will
ich diese Art in Abbildung geben.
Ich mache hier zugleich noch auf eine andere Art aufmerksam, welche man für R u f ana
Hübn. Fig. 178. halten wollte, die ich aber zu folge ihrer, mit F e r ru g a n a gleichstimmenden, Gestalt
und Grösse und anderer Merkmale sehr geneigt bin, für eine Abänderung der letzt genannten
Art zu halten; obwohl man durch das Daseyn mehrerer übereinstimmender Stücke, und dadurch, dass
dergleichen zwischen Laubholz im April Vorkommen, zu welcher Zeit man F e r r u g a n a stets nur blass
gefärbt findet, verleitet werden möchte, sie für eine von F e r r u g a n a standhaft verschiedene und
neue Art zu halten. Sie scheint einen noch höheren Glanz als F e r r u g a n a zu haben; frische Stücke
haben eine brennend rothgelbe Farbe, wie man sie bei keiner erzogenen Abänderung von F e r r u g
ana, wenn auch in Annäherungen, findet; auf einem grossen Theile der Flügelfläche vor und über
den Franzen liegt zuweilen ein Bleiglanz-Hauch verbreitet, und ohne sonst eine Zeichnung am Vorderrande
zu haben, liegt in der Mitte des Flügels ein kleines, mehr oder weniger deutliches weisses
Haarschöpfchen, und ein feiner schwarzer Punkt wird über dem Innenrande in der Nähe der Ein-
lenkung sichtbar. Die letzteren beiden Zeichnungen sind auch den meisten Exemplaren von F e r ru
g a n a eigen, Herr v. Tischer erinnert sich, in Schandau zwei Stücke dieser Art, oder Varietät,
aus Raupen erzogen zu haben, die er auf der Rothbuche (Fagus sylvat.) gefunden, aber nicht weiter
beobachtet hatte, Die Schmetterlinge davon erschienen im Herbste. Sonderbar ist seine fernere