L o n ic . Xylost., den Apfelbaum, und die R o b in ia c a r a g a n a als Nahrung der Raupe an, meine
Freunde aber, welche X y lo s te a n a oft erzogen und fingen, versichern, die Raupe stets auf Eichen
gefunden, und den Schmetterling um Eichen gefangen zu haben. Ich selbst erzog sie niemals. Es
ist zu bedauern, dass uns Herr Zincken nicht mit der Nahrungspfianze bekannt machte , da er diese
Art, wie er in Charpentier's Werke S. 57. berichtet, häufig erzogen hat.
Derselbe berichtet eben daselbst ferner, und mit ihm stimmen auch fast alle Schriftsteller
überein, dass X y lo s te a n a ausserordentlich abändere, und R o b o r a n a Hübn. Fig. 126. nur eine
(nach Zincken gewöhnliche) Abänderung sey. Nur Charpentier stimmte dieser Annahme, und wie
die Erfahrung zeigte, mit Recht, nicht bei, sondern sagte, R o b o ra n a Hübn. Fig. 126. sey eine
ausgezeichnete eigene Species. ln derselben konnte er aber unmöglich die ihm gewiss bekannt
gewesene X y lo s te a n a Hübn. Fig. 264. (P ic e a n a L .) gemeint haben, wie Zincken vermuthet; es
ist vielmehr wahrscheinlich, dass er darunter den, damals noch unbekannten, von P ic e a n a sehr
verschiedenen Mann der C ra ta e g a n a verstand. Herr Frey er war, als er seine X y lo s te a n a im
1. Bd. seiner neuer. Beitr. S. 93. beschrieb, im doppelten Irrthum, da er R o b o ra n a Hübn. Fig. 126.
für X y lo s te a n a Tr., also auch für die Linne”sehe hielt, und sich zugleich auf Charpentier berief,
welcher aber nicht, wie Herr Freyer meint, R o b o ra n a Hübn., sondern C h a r a c te r a n a Hübn. für
X y lo s te a n a IAnn. erklärte. Herr Freyer war jedoch nicht mehr weit von der Wahrheit entfernt,
indem er in seiner X y lo s te a n a (laut der Berichtigung im 2. Bd. S. 158. C ra ta eg a n a ) aufTaf.48.
Fig. 3. ein Weib abbildete, wovon wirklich R o b o ra n a Hübn. der Mann, und folglich das gegebene
Citat aus Hübner richtig ist. Hätte er Hübners C r a ta e g a n a Fig. 107. richtig erkannt, und nicht
D u n ie ta n a Tr. dafür gehalten, so würde er bei der Mehrzahl der erzogenen Stücke gefunden
haben, dass C ra ta e g a n a und R o b o r a n a die beiden Geschlechter einer Art sind, was auch schon
bei einer sorgfältigen Vergleichung derselben, wenn man sie in Mehrzahl vor sich hat, aus der
übereinstimmenden Farbe und Zeichnung, und dem Bau der Palpen und Fühler gefunden werden
konnte. Auch dem tiefforschenden Zincken blieb das Zusammengehören beider genannter Arten
verborgen, und es scheint nur ein unglücklicher Zufall gewesen zu seyn, dass ihm bei der, wie er
selbst sagt, sehr häufigen Raupenzucht der X y lo s te a n a , die, vielleicht sehr zarte Verschiedenheit
der X y lo s te a n a - und R o b orana-Raupe entging, und dass er niemals Weiber (C ra ta e g a n a ),
sondern immer nur Männer, (R o b o ra n a ), erhielt, woraus erschloss, die letzteren müssten Varietät
der X y lo s te a n a seyn.
Auch ich blieb bis im Spätherbst 1836 über den Mann von C ra ta e g a n a in Ungewissheit;
denn ich besass bis dahin nur eine gelbbraune weibliche Varietät, und ein einziges Exemplar von
R o b o ra n a . Die letztere zog ich mit vielem Zweifel als Varietät zu X y lo s te a n a , wie es Andere
thaten; aber eine Menge wirklicher X ylosteana -E xempla re zeigten mir stets, dass diese nicht so
sehr abändern, wie man angiebt, sondern in ihrer Zeichnung gleich bleiben; R o b o ra n a hingegen
fand ich in der Grundfarbe sowohl, als auch in der Zeichnung von jener allzusehr verschieden, und
mit Hübner's Bild genau übereinstimmend, was sonst bei Varietäten nicht oft der Fall ist. Nur
ungern der allgemeinen Annahme folgend, liess ich R o b o ra n a Hübn. unter die Varietäten von
X y lo s te a n a auf der Tafel 45. in Fig. e und ƒ aufnehmen; und bin nun genöthiget, dieses für