entweder, und zwar meistens, mit der übrigen Fläche gleich gefärbt, daher auch undeutlich, oder, und
zwar seltener, bläulich weiss ist; oder es befindet sich in der Mitte derselben nur ein weisslicher
etrichartiger Fleck*. Das folgende Feld, bis zu den mit der Fläche gleicligefärbten Franzen, hat ausser
einigen erhabenen Schüppchen entweder gar keine Zeichnung, oder es ist wolkig in heller und
dunkler Grundfarbe, oder es hat mehr oder weniger blauweisse Flecke i wovon sich einer im Hinterwinkel
des Innenrandes vorzüglich auszeichnet; auch ist zuweilen der ganze Innenrand blauweiss gefärbt
Wieder andere sind mit weissen und schwarzen Atomen bestreut, welche zuweilen punktirte
Querlinien bilden, oder manche Stellen der Fläche, vorzüglich am Vorderrande, sind mit gelblicher
Moosfarbe bedeckt. Man findet auch einzelne Exemplare, wo der ganze Innenrand gelb gefärbt ist.
Der Vorderrand ist meistens, nicht immer, hell und dunkel gefleckt.
TERAS UMBRANA Hülm.
Tab. 35. Fig. 2. a — c.
T r eitschke, 8* Bd. S. 253. u. 10. Bd« 3. Abth. S. 129 u. 260.
Hübner, Tort Tab. 10. Fig. 59.
Diese Art ändert nur unbedeutend ab, und hat Aehnlichkeit mit Varietäten von S p a rs a n a
und A b ie ta n a .
Zu der sonst guten Beschreibung a. a. 0. habe ich noch beyzufügcn, dass der Mann gewöhnlich
grösser als das Weib ist; die FJügelspitze ragt bei ihm etwas weiter vor, und die Grundfarbe
ist heller. Die sammtschwarze Linie, welche von der Wurzel aus der Länge nach auf der Hauptader
in ziemlicher Breite gerade bis zur Flügelmitte geht, und dann schmäler in schiefer Richtung
in die äusserste Vorderrandspitze ausläuft, ist bei dem Manne nicht so deutlich, und besteht daselbst
aus vielen einzelnen schwarzen Längsstrichen. Da, wo diese Linie in der Flügelraitte abbricht, ist
eine helle Stelle mit einem erhabenen Haarbüschel.
Die Figur 2. a der Tafel 35 ist ein Mann; Figur b ein Weib; Figur c ist eine männliche
Abänderung mit weiblicher Fiügelgeslalt und Färbung, jedoch mit der gewöhnlichen Zeichnung
des Mannes.
ü f a c h l e s e .
10. L a r en t . C a s t i g a t a Huhn. Fig. 45(i. Niemand wird die Schwierigkeiten bestreiten, welche
bei den Bestimmungen der grauen L a r e n tie n Statt Buden. Ist es schon schwer, aus einer
Menge verschiedenartiger grauer Arten die zusammen gehörigen zu sondern, so musste es
Hübner’n um so schwerer fallen, treue Abbildungen in einzelnen Figuren darzustellen, und es
werden uns daher viele derselben noch lange ungewiss und unbekannt bleiben. In der Figur 456
stellte erlerne, so scharf gezeichnete Abänderung der Castigata vor, dass es den Besitzern weniger
und nicht so scharf gezeichneter Stücke nicht zu verargen war, wenn sie dieselben mehr
mit P im p in e il a ta Fig 444 übereinstimmend fanden, und so wurde, der allgemeinen Stimme
folgend, auch von TreUsclihe die C a s tig a ta als P im p in e il a ta Hübn. beschrieben. Aber
letztere’ ist uns entweder noch unbekannt, oder wir besitzen sie unter jenen Arten, welche mau
noch nicht mit Sicherheit zu bestimmen vermochte. Die von Hübner abgebildete P im p in e l-
la ta -B an p e hat mit jener von C a s tig a ta , welche Hübner ebenfalls abbildete, keine Aehnlichkeit,
was auch Freyer in seinem 2. Bd. 20. Hft. S. 38 bestätigt. Ich habe C a s tig a ta oft erzogen;
sie ist hier und in mehreren Gegenden gemeiu. Die Raupe lebt den ganzen September
hindurch auf der Birke, der Wollweide, der Hasel, dem Sternkraute (G a lium v e rum ) , und
vorzüglich auf der Goldruthe (S o lid a g o Y irg a u r e a ) . Sie gehört zu den sogenannten Rückenwinkelspannern,
und ihre Grundfarbe ist sehr abändernd; man Bildet sie in verschiedenem Braun,
auch braungrau, und grünlichbraun. Auf dem Rücken stellen dreieckige mit der Spitze nach
dem Kopfe gerichtete Flecke, welche dunkler als die Grundfarbe, zuweilen auch weiss begränzt
sind. Auf einigen der enteren und letzteren Ringe sind diese Zeichnungen verloschener, und
mehr einem Streife ähnlich. In der wulstigen Haut über den Füssen befinden sich undeutlich
dunkle Schrägstriche, und die Afterklappe ist gelblich gesäumt. Der Bauch ist heller als der
Rücken, und führt einen dunkelbraunen Längsstreif. Der braun punktirte Kopf hat die Grund-
. färbe des Rückens. Sie verpuppt sich in verschiedenen Zeiträumen, gewöhnlich zu Ende des
Septembers und bis zur Mitte des Oktobers in der Erde, oder unter Moose. Die Puppe ist kurz,
am Vorderteile dick, hellbraun mit grünlichen Flügelscheiden, und hat am Ende zwei kleine
krumme Häkchen. Im Mai und Juni des folgenden Jahres erscheint der Schmetterling. Hübner
hat auf der Raupentafel Geom. II. Aequiv. H. a. Fig. 2. «, b, zwei Abänderungen der C a s tig a ta -
Raupe abgebildet, wovon mir jene der Figur a zwar niemals zu Gesicht kam, aber die Figur b
Ist unbestritten eine Abänderung der von mir erzogenen und genau verglichenen Raupen. Die
aus denselben erhaltenen Schmetterlinge bestätigen es noch mehr, da einzelne Stücke derselben
genau den Flügelbau, die Farbe und scharfgezeichneten Wellenlinien führten, wie wir diess alles
an Hübner’s C a s tig a ta Fig. 450 erblicken. Gewöhnlich sind die Vorderflügel schmäler und
gestreckter, der Grund sehr hellgrau, die dunkelgrauen Wellenlinien meistens deutlich, doch
nicht immer scharf begränzt, selten ganz verfinstert, und der Mittelpunkt, so wie die Zackenlinie
mehr oder weniger sichtbar. Es muss demnach in Treitschke’s Werke, 6. Bd. 2. Abth. S. X15
u„d 10. Bd. 2. Abth. S. 330 der Name P im p in e ila ta sammt den Synonymen gestrichen, und
dafür C a s tig a ta , mit den oben angegebenen Citaten aus Hübner und Freyer gesetzt werden.
11. L a r e n t . I r r i g u a t a Hübn. TreiUchke beschrieb diese noch sehr seltene Art nach Exemplaren,
welche sich in Mazwla’s Sammlung befinden, und nach Hübner ; die in semer eigenen
Sammlung steckenden Stücke sind aber nicht diese, sondern eine andere neue aus Ungarn kommende
Art, welche wir Im p r o b a t a nannten, und wovon ich seiner Zeit, nebst noch mehreren
entschiedenen Neuigkeiten dieses Genus, Abbildungen liefern werde, da blosse Besehreibungen
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