Menge grauer wellenförmiger Querlinien, wovon sich einige zu starken Binden gestalten. Von der
Wurzel bis zum Mittelraume sind die Linien nur schwach angedeutet; dann bildet eine sehr dunkel'
graue, sanft gebogene, und weiter hin eine gleichfarbige mit kleinen und grossen stumpfen Zacken
versehene Linie ein am Vorderrande breites, am Innenrande schmäleres, nicht selten aber hierin ab-
änderndes Band, in dessen hellerem, von sehr seichten Linien durchzogenem, Mittelraume, und etwas
entfernt vom Vorderrande ein schwarzgrauer länglicher Punkt steht. An diese Binde, und mit
ihr gleichlaufend, schliesst sich eine schmälere weisse mit schwachen Wellenlinien durchschnittene an.
Hierauf wird der Grund bis zu den weiss und grau gescheckten Franzen einfach grau, und in ihm
steht die weisse Zackenlinie. Eine schwarzgraue Linie, aus dicht beisammenstehenden Punkten gebildet,
scheidet die Franzen vom Hinterraude. Die Hinterflugei sind weiss, in der Mitte steht ein
tiefgrauer Punkt, und hinter demselben beginnen schwache graue Wellenlinien, die gegen den Hinterrand
etwas deutlicher werden. Vor den Franzen stehen feine schwarzgraue Punkte. Unten sind
alle Flügel weiss, beim Manne hellgrau, und in der Mitte befindet sich ein deutlicher schwarzer
Punkt. Hinter demselben sind Andeutungen von grauen Wellenlinien, und vor den weissliehen Frauzen
ist eine aus dicht an einander gereiheten schwarzen Punkten bestehende Linie.
Bei einer vorgenommenen Vergleichung der C id a r. G a lia ta S. K , A lc h em illa ta S. V.,
R iv a ta Bühn, und B ie o lo r a ta Borkh., dann der L a r e n t. M o ll.u g in a ta Bühn, fand ich, dass.in
den Synonymen einiger dieser Arten, ungeachtet der von Laspeyres, Bliger und Treitschke darüber
geführten Verhandlungen, immer noch Unrichtigkeiten herrschen. In der Voraussetzung, dass ich
mich gern gründlichen Zurechtweisungen, wenn ich gefehlt haben sollte, unterwerfe, will ich meine
Meinungen darüber hier bekannt machen.
19. C id a r . G a l i a t a S. V.
Die Verfasser des systemat. Verzeichnisses führen hier länmPa D id ym a ta mit einem Fragezeichen
an. In der neuen Ausgabe dieses Werkes lässt Illiger dieses Citat weg und setzt dafür
G a lia ta und B ie o lo r a ta Borkh., so wie auch G a lia ta Bühn. Fig. 2T2 hin. Laspeyres, in seiner
krit. Revis. des vorbenanuten Werkes, gibt Bliger'n Recht, dass er D id ym a ta Linn, von G a lia ta
S . V. entfernte, da erstere nach Clerk's Abbildungen ein abgeblasstes Exemplar der F e r r u g a r i a
sein soll. Ueber B ie o lo r a ta und G a lia ta spricht sich Laspeyres nicht bestimmt aus, scheint aber
mehr an der Richtigkeit dieser Citate zu zweifeln, wenigstens will e r B ie o lo r a ta Borkh. nicht mit
dessen G a lia ta vereiniget wissen. Das Citat aus Hübner bestätiget er stillschweigend. In einer
Anmerkung daselbst sagt Bliger, — sein früheres Citat berichtigend, — dass B ie o lo r a ta Borkh
eine besondere Art sei. Borkhausen nimmt in seine Synonyme unbedingt Didymata Linn. und Gal
i a t a S. V. auf. Endlich finden wir bei Treitschke’s G a lia ta als Synonyme aufgeführt: G a lia ta
S . V. mit Bezug auf Bliger’s neue Ausgabe und dessen Magazin, so wie auf Laspeyres's krit. Revision;
dann G a lia ta Borkh. und Hübn. Fig. 212, und C J ia ly b e a ta Bühn. Fig. 350. Er schliesst
also, mit Laspeyres und Illiger, und ich glaube mit vollem Rechte, D id ym a ta Linn., und Bicolo-
r a ta Borkh. aus.
Ich werfe aber die Frage auf: ist G a lia ta Borkh. auch wirklich die des System. Verzeichnisses?
Nach meiner Ueberzeugung nicht, wie ich sogleich beweisen werde.
Zuvor muss ich erwähnen, dass für die richtige Bestimmung der G a lia ta S. V. meiner
Sammlung nicht nur die damit genau übereinstimmende Beschreibung in Treitschke s Werke und der
Hübner'scheu Abbildungen spricht, sondern meine Exemplare sind auch von Herrn Treitschke selbst
bestimmt, welcher die seinigen mit der Schiffermüler'sehen Sammlung verglichen hat, und sonach ist
der Schluss zu ziehen, dass meine, Treitschke’s, Laspeyres's und Illigers G a lia ta auch die des S. V.
und Hübner's ist. Warum aber G a lia ta Borkh. nicht unsere, also auch nicht die des S . V. und
Hübner's sein kann, erhellt aus Folgendem. Borkhausen sagt: „Die V o r d e r f lü g e l s in d h e l l -
w e is s ,u dieses kann von der G a lia ta £. V. nicht gesagt werden, indem sie hier im Grunde, mehr
oder weniger, gelblich - grau, oder bräunlich-weiss sind. Weiter sagt Borkhausen: „In d e r M itte
i s t e in e f a h lb r a u n e , z uw e ile n in R o s tf a r b e ü b e rg e h e n d e B in d e ,u und weiterhin bemerkt
er: „Die F a rb e d e r B in d e v a r i i r t ; s ie g e h t o f t i n ’s h ö h e r e B rau n , b isw e ile n
g a n z i n ’s R o s t f a r b ig e ü b e r , g ew ö h n lic h a b e r is t s ie f a h lb r a u n ; b isw e ile n i s t s ie
m it b r ä u u lic h e n L in ie n g e w ä s s e r t , u n d d i e s e b ild e n g e g e n d en In n e n r a n d v e r s
c h ie d e n e R in g e ; b isw e ile n s in d d ie s e L in ie n n u r w e is s lic h .“ G a lia ta &. Fl hat aber
in allen Varietäten eine sehr breite, in der Mitte dunkelblaue oder blaugraue, zu beiden Seiten breit
braun begränzte Binde, und nur über das Braun laufen fast schwarze Wellenlinien. Die ganze Binde
ist wieder zu beiden Seiten mit hellweissen Linien eingefasst. Niemals ist sie fahl-, hoch- oder rostbraun
und mit bräunlichen, noch viel weniger mit weisslichen Linien durchschnitten; auch bilden
diese niemals gegen den Innenrand Ringe, bei allen Exemplaren, die ich vor mir habe, ist der blaue
Mittelraum breit, und die ihn begränzenden schwarzbraunen Linien berühren sich nicht. Ferner ist
bei Borkhausen's G a lia ta d e r W u r z e lf le c k , f a h lb r a u n , u n d zw is c h e n d ie sem und d e r
M itte lb in d e s te h n f a h lg r a u e S c h a ttir u n g e n . Unsere G a lia ta hat aber einen hellbräunlichen
Wurzelfleck, der von graubraunen Linien, welche zuweilen dicht aneinander stossen, durchschnitten
und begränzt wird. In der angränzenden weissen Binde stehen stets gelbe oder bräunliche Schattenflecke.
Von dem bläulich grauen, auch braun- oder schwarzgrauen Flecke, welcher vor der Flügelspitze,
am Vorderrande, zwischen d e r' Zackenlinie und den die Mittelbinde begränzenden weissen
Linien hängt, und, klein oder gross, stets vorhanden ist, sagt Borkhausen nichts. Bei Borkhausen's
Art hat d e r H in t e r r a n d e in e n b r e i t e n g r a u e n Saum mit d u r c h z i e h e n d e r w e is s e r
S c h l a n g e n l in i e , an d e r e n I n n e n s e i t e , g e g e n d ie F l i ig e i s p i t z e h in g ew ö h n lic h
zw e i b ra u n e F l e c k c h e n s t e h e n , w e lc h e a b e r — nach einer späteren Bemerkung' — b is w
e ile n s e h r schw a c h , b isw e il e n s e h r e in f a c h s in d , und m a n c hm a l g an z fe h le n . Es
hat aber unsere G a lia ta keinen breiten grauen Saum, sondern der Raum vor den Franzen ist entweder
nur schwach bräunlich angeflogen, oder wolkig grau und hellbraun gemischt; dieses Dunkel
iat aber nur hinter der, an manchen Stellen kaum sichtbaren, Zackenlinie deutlich, denn vor derselben
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