CHILO AURELIELLUS mihi*').
Taf. 89- Fig. 1. a—e.
Al. ant. latiusculis nitidissimis, strigia duabus subangulatis brunneo - aureia, punctia duotms man»,nia posher
atris prope angulum dorsalem.
ƒ alia ant. flaveacenti - cxalbidis, posticia canescentibus, macula marginia medii lutescenti piloaa.
$ alia omnibua albis, strigia anticarum oaoletis, macula piloaa poaticarum nulla.
Var. b, a* al ant. brunnescenti-aureis, strigis parum conspicuis.
Herr Kindermann hat uns wieder mit einer schönen, neuen Art aus der Gattung Cltilo erfreut,
die er auf seiner, im Jahre 1840 nach Niederungarn gemachten Heise entdeckte, und zwar
in der Umgebung von Tomasyy:einem im Tolnaer Comitate liegenden Marktflecken, wo niederes Gebirge
mit Sumpfgegenden abwechselt. Zwischen den Halmen eines, auf diesen Sümpfen häufig wachsenden
, hohen-Grases, welches Herr Kindermann Schneidgras nennt, sitzt Anfangs Juli Chilo Au-
reliellus versteckt, und kann nur durch Rütteln und Klopfen des Grases aufgescheucht werden. Wenn
er auch in der dortigen Gegend nicht selten seyn mag , so ist doch seine Erlangung so mühsam, dass
Herr Kindermaun mit vier Gehülfen acht Tage Zeit bedurfte, um jene Anzahl von Exemplaren aufzubringen,
welche er für seine Abnehmer nöthig zu haben glaubte. Das Weib ist viel seltener als
der Mann , und noch seltener ist die männliche Varietät mit ganz goldigen Vorderflügeln.
Aureliellus ändert so sehr ab, dass man jede der drei, mir bekannten 1 arietäten, bat man
vsie einzeln vor sich, leicht für eben so viele Arten halten könnte. 3\ur der, bei allen Männern aul
den Hinterflügeln stets vorhandene Wisch, welcher nidht aus Schuppen, sondern aus Haaren, wie
mir etwas Aehnliches noch bei keiner anderen Art vorgekommen ist, besteht, und die beiden schwarzen
Pünktchen vor den Franzen der. Vorderflügel, so wie die immer, wenn auch bisweilen nur in
der schwächsten Spur, bemerkbaren, beiden Querstreife derselben, lassen bald auf das Zusammengehören
schljessen. In der Gestalt und Grösse gleicht der Mann dem Chil. Saxonelhu Z eh ., mit
dem er auch die beiden schwarzen Punkte vor den Franzen und auf derselben Stelle gemein hat;
das Weib hat die Grösse und fast auch die Gestalt von Paladellus Hiibn.
Die Vorderflügel des am gewöhnlichsten vorkommenden Mannes (Fig. 1 a) sind sehr glänzend
weiss mit gelblichem Scheine; der Vorderrand ist'schwach bräunlich angeflogen. In der Mitte steht
eine, bei einem Exemplare gerade,, hei einem andern etwas schräge, kaum merklich gezackte Quer-
ünie?, ur,d hinter derselben noch eine zweite, welche unter dem Vorderrande in einen grossen, fast
o-leichschenklichen Winkel, mit nach hinten gerichteter Spitze, gebrochen ist. Beide Linien sind
goldbräunlich. Vor den,, noch stärker glänzenden, gelblichen Franzen läuft eine (auch ausbleibende)
feine, sehr verloschene, braune Linie, in welcher über dem Hinterwinkel zwei kleine schwarze.
Punkte stehen, wovon der obere grösser ist. Neben den Sehnen bilden sich vor dem Hinterrande
Furchen. — Bei der seltenen Varietät (Fig. 1 b) sind die Vorderflügel durchaus goldgelb glänzend.
*) Auf der Kupfertafel steht Aarescellus. Unter diesem. früher von mir gegebenen Namen , ist diese
Art vom Herrn Kindermann versandt worden. Hätte ich Chilo aurescens schreiben dürfen, so war der
Name tadellos; allein ich bedachte nicht , dass er durch das angehängte eilas zu einem unlateinischen
Worte wurde» d&s nicht bleiben kann.
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