Die Tafel 71 zeigt:
Fig. a , die Raupe auf Atriplex laciniata;
C , D , vergrösscrte Th eile der Raupe y \
e 9 das Gcspinnst, unter welchem die Puppe liegt;
f f die Puppe frei;
G f dieselbe vergrossert.;
Hy die vergrösserte Puppenspitze von der Bauchseite;
I f dieselbe von der Rückenseite;
ky den Schmetterling in der hellsten Varietät.
Die Tafel 72 zeigt in Figur 1 , a , die dunkelste Varietät, und b deren Unterseite.
BUTALIS RESTIGERELLA Mtm.
Taf. 72. Fig. 2. b.
Isis, 1839. S. 193. {Zeller.) N. 30. O e c o p h o r a R e s t i g e r e lla .
AI. elongatis, anterioribus nitidis fusco-cinereis, linea ex basi media albida-ante apicem evanescente.
Wir erhielten diese Art früher nur aus Ungarn, wo sie Herr Kindermann entdeckt hat. Seitdem
fand sie auch Herr Mann in den Gebirgen bei Wien; in flachen Gegenden fand er sie nicht. Sie fliegt
von Ende Mai bis Ende Juni, und man trifft sie meistens auf sonnigen Plätzen, wo sie an Grasstengeln
eben so wie Chertopodiella mit um den Leib gerollten Flügeln, deren Spitzen aufwärts gerichtet sind,
sitzt. Sie ist nicht selten, vielmehr häufig. Anfangs hielten wir einzelne Exemplare fragweise für
Tristella Hübn. 218; da aber diese Abbildung schwarze Flügel und eine, an der Innenrands^ite mehrmals
tief ausgebuchtete Längslinie hat, Restigerella aber bei mehr als fünfzig verglichenen Exemplaren
in Farbe und Zeichnung gleich bleibt, so wurde der ihr vom Herrn Metzner gegebene Name allgemein
angenommen. Dass Tristella Tr. zu Chenopodiella gehört, wurde dort schon erwähnt.
Der eingezogene, transverse Kopf von Restigerella ist glänzend braungrau, die glatten Fühler
und die Palpen etwas dunkler, die letzteren aufwärts gekrümmt, dünn, etwas kurz, das vorletzte
Glied nur etwas stärker als das Endglied. Die Flügel gestreckt, die vordem etwas schmal, glänzend
braungrau mit einem bronzegrünlichen Scheine und einer weisslichen, von der Wurzel ausgehenden
und vor dem Hinterrande verlöschenden Längslinie, welche nicht scharf begrenzt ist, sondern in die
Grundfarbe verfliesst. Die Flügelspitze ist mit Haarschuppen dicht bedeckt. Die am Hinterwinkel langen
Franzen sind’ braungrau.
Die langen, lanzettförmig zugespitzten Hinterflügel sind nebst ihren sehr langen Franzen bräunlich
grau. Die Unterseite aller Flügel ist durchaus dunkel braungrau.
Die Tafel 72 zeigt in Fig. 2 , a , einen männlichen Schmetterling und b dessen Unterseite.
BUTALIS TRIGUTTELLA Duponch.
Tab, 72- Fig. 3. a — d.
D u p o n c h e l , Lepid. d. F r., Nocturn, Tom. 8. pag. 332. PI. 298, Fig. 14 (mas). L i t a T r i g u t c l l a .
Hübner, Tin. Tab. 21. Fig. 246 (mas) S c o p o le lla .
••:___ Verz. bek. Schmett. N. 4005 S c y th ro p . S c o p o le lla .
Isis, 1839. S. 193. {Zeller.) N, 28. O e c o p h o r aS c o p o le lla (irriggedruckt S colop ella.)
AI. elongatis, anterioribus olivaceis nitidulis, pustulis m a r i s trib u s, f e m i n a e quatuor determinatis
emarginatis albis, f em i n a abdomine infra macula irregulari alba.
Mehrere Jahre früher, als Herr Duponchel die jetzige Art in seinem Werke bekannt machte,
erhielten wir sie aus Weissenfels a. d. Saale, wo Herr Budolph Schmidt sie ziemlich häufig in Obstgärten
am Grase hängend, im Mai und Juni, jedoch nur im männlichen Geschlechte, gefangen hatte. Ich
gab ihr damals den Kamen Trigutlella (Isis, 1839, S. 193). Später gelang es Herrn Schmidt,
auch Weiber zu finden, deren Vorderflügel einen weissen Fleck mehr, als die des Mannes haben, nämlich
vier- wesshalb der gegebene Name nicht auf das Weib passt. Herr Duponchel erhielt dieselbe Art
im männlichen Geschlechte von dem Herrn Baron Feisthamel, welcher sie am 28. Juni bei Domo-Dossola
fing. Duponchel wählte für sie denselben Kamen, den auch ich ihr gegeben hatte , und da er der
Erste ist, welcher diese Art bekannt machte, so ist auch er nur als Autor des Namens anzusehen.
Sehr richtig erkannte er in dieser Art die Scopolella Hbn. 246 *). Obschon Hübner-dieser Figur einen
weisslichen Kopf gab, und den zweiten nnd dritten Fleck nicht an die richtigen Stellen setzte, so zeigt
doch der erste Doppelfleck hinlänglich, dass er unsere Art vor sich hatte; denn an dieser ist der
genannte Fleck wirklich, oft sehr deutlich, von einer dunklen Längsader durchschnitten. Eine Varietät
von Figur 145, der zweiten Scopolella Hübners, wie Herr Treitschke meint, ist Figur 246 gewiss
nicht. Wenn ich aber die Duponehel’sche Benennung statt der altern (Hübner’schen) aufnehme, so
geschieht es nur, um den, im Verlaufe des ersten Bandes dieses Werkes gefolgten Grundsätzen des
Mittelalters, einen Kamen nicht zweimal Vorkommen zu lassen, treu zu bleiben. Dass aber der Name
Scopolella in einem andern Genus wiederkehren kann, dafür habe ich schon bei Chenopodiella
Gründe angegeben.
Trigutlella wurde auch bei Dresden durch Hsrrn v. Tischer gefangen; hier bei Wien ist
sie uns noch nicht vorgekommen.
Der eingezogene, transverse Kopf ist dunkelbraun, die glatten Fühler und Palpen schwarzbraun;
letztere aufwärts gekrümmt, dünn, etwas kurz, das vorletzte Glied wenig stärker als das letzte. Die
Flügel gestreckt, die vordem etwas schmal, glänzend olivenbraun, bei dem Manne mit drei scharf
hegrenzten, nicht ganz runden, sondern ausgerandeten weissen Fleckchen. Das erste liegt ini Mittelraume
vor der Mitte , und ist, nicht immer deutlich , von einer Flügelader durchschnitten ; das zweite,
etwas grössere, hinter der Mitte, berührt die Franzen des Hinterwinkels; das dritte, kleinste, steht
in der Flügelspitze. Das Weib hat etwas kürzere Flügel, über den mittlen Flecken noch einen vierten
") Unrichtig steht dort bei dem Citate Fig. 145 ; der Text beweiset, dass es Fig. 246 heissen soll. *