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Die Hinterflügel führen nur zwei Querstreifen, zwischen welchen der meistens vorhandene,
schwarzbraune Mittelpunkt steht; sonst sind sie wie die vordem gezeichnet. Auf manchen Exemplaren
sind die Streifen aller Flügel kaum sichtbar.
Die untere Seite ist eben so abändernd wie die obere; sie hat zwar dieselbe Grundfarbe, ist
aber mit ganz, feinen schwärzlichen Atomen, mehr oder weniger bestäubt, und führt auf allen Flügeln
in der Mitte zwei schwarzbraune Streifen; der Hinterrand ist bisweilen eben so besprengt, und
durch ihn läuft, wie auf der obern Seite, ein ockergelber Zacken- oder Fleckenstreif. Wo der
schwarze Mittelpunkt sichtbar wird, steht er auf den Vorderflügeln im ersten Querstreif, und auf den
Hinterflügeln, dicht hinter demselben. Die Franzen sind unten, mit Ausnahme weniger Exemplare,
graubraun oder eisengrau, und vor ihnen bemerkt man zuweilen eine schwarzgraue Linie, oder solche
Strichchen.
Eine seltene Varietät meiner Sammlung (Fig. g .) hat auf den ockergelben Flügeln keine
andere Zeichnung, als einen schwarzbraunen Hinterrand, mit durchziehender, gelblicher Zackenbinde,
welches beides auf den Hinterflügeln, wo auch noch in der Mitte ein schwarzer Punkt steht, stärker
ausgedrückt ist, die untere Seite ist düsterer, und alle Franzen, oben und unten, schwarzbraun.
P e r o c h r a r i a erhielt ich aus vielen Ländern; sehr gemein ist sie in Böhmen, Oesterreich,
Sachsen, Preussen, Schlesien, Meklenburg, und, wie ich vermuthe, auch in Ungarn, Krain und Steyer-
mark; bei Augsburg soll sie selten sein, ln Böhmen und bei Wien fand ich sie zu Ende Mai, den
ganzen Juni hindurch und bis zu Anfang Juli auf Wiesen und an Waldsäumen. Nach Goldegg'8 sorgfältig
geführten Tagebüchern und nach den Aussagen anderer Entomologen wurde sie auch noch
im August und September bei*Wien auf höheren Bergen gefangen; in Meklenburg, bei Glogau und
bei Frankfurth a. d. 0 . kommt §ie, ebenfalls häufig, nur zu Ende Juli und im August vor. Eine
zweite Generation hat man jedoch nicht wahrgenommen.
Die Tafel 49 enthält in den Figuren a, ö, e, g, männliche, in c, d,fi, weibliche Abänderungen.
ACIDALIA OCHRARIA &' V.
Tab. 50. Fig. L a—c.'
TreitsMe, 6. Bd. 2. Abth. S. G. (ohne die Var.) & 10. Bd. 2. Abth. S. 322. Ochrearia. -jS?
Hübner, Geom. Tab. 20. Fig. 110. -— Freyer, neuere Beitr. 1. Bd. S. 123. Tab. 66. Fig. 1. 2. (nicht
Fig. 8. Var.) —
Alis dilate ochraceis, feminae paulo ohscurioribus, strigis tribus fusch, fascia maculari diluta ante marginem posticum.
Indem ich mich auf das berufe, was ich über diese Art bei der vorigen P e r o c h r a r i a sagte,
will ich, bei der grossen Aehnlichkeit beider, suchen, die Verschiedenheiten derselben noch deutlicher
zu machen. Dort erwähnte ich schon die von P e r o c h r a r i a sehr verschiedenen Fühler,
als das deutlichste Unterscheidungszeichen beider Arten; es ’ giebt aber deren noch mehrere, wie
die folgende Beschreibung zeigen wird.