linge beider Geschlechter haben gleiche Gestalt des Hinterleibes und der langen Hinterfüsse. Es
gi'ebt auch unier Männern von F o r f i c e l lu s Abänderungen, welche in der Form und Zeichnung, nur
nicht in der Farbe, einigen Abänderungen von G ig a n te llu s fast ganz gleichen. Nur die Fühler
und der Schrägstrich unterscheiden sie sicher; erstere sind hei F o r f i c e l lu s stärker gekämmt, und
letzterer entspringt aus der Spitze des Vorderflügels, während er bei G ig a n te llu s etwas von der
Spitze entfernt seinen Anfang nimmt.
Ich habe, da diejenigen Abänderungen, welche Herr Treitschke beschrieben hat, allgemein
bekannt sind, nur einige weniger bekannte abbilden lassen. Einigen mangelt, wie die Figur 1. c und d
zeigt, der bei dem Manne gewöhnliche, dunkelbraune Längs- Schattenstrich unter dem Vorderrande,
oder er ist nur in schwacher Anlage vorhanden. Dagegen zeigt Fig. 1. a. eine weibliche Abänderung
mit einem deutlichen Schattenstreif in der Mitte, und noch deutlicherem Schrägstrich und Punkte,
wie dieses selten bei dem Weibe gefunden wird. Die Fig. 1. b. hat nur einzelne, dunkle Sehnen,
hnd einen verloschenen Punkt.
Ueber die Raupe berichtete mir Herr Moritz Folgendes. Sie gleicht in der Gestalt der von
G ig a n te llu s , ist grüngrau, nach hinten heller, weisslich grün mit einer dunkelgrünen Rückenlinie.
Der Kopf ist schwarz, und das Nackenschild hat einen schwarzen, von einer feinen, weissen Längslinie
getheilten Fleck. Auf der Afterklappe stehen zwei, mit der hohlen Seite gegen einander gekehrte,
schwarze, halbmondförmige Flecke. Sie -lebt in den Stengeln des Wasserrispengrases (Poa
aquatica), und, obwohl seltener, in einigen Car e x- Arten. Sie hat mit der Raupe von G ig a n te llu s
gleiche Eigenheit im Aufsuchen einer neuen Futterpflanze, indem sie einen dünnen Theil des rührigen
Halmes der Poa aquatica, oder ein zusammengerolltes Blatt von Carex abnagt, und wie ein Sackträger
mit hervorragendem Vordertheil weiter wandert.
Ihre Verwandlung ist dieselbe, wie von G ig a n te llu s , nur mit dem Unterschiede, dass das
Gewebe, worin sie sich verpuppt, zäher und etwas über der Mitte mit einer lederartigen Klappe versehen
ist, die erst geöffnet werden muss, ehe der auskriechende Schmetterling zum Bohrloch gelangen
kann. Die Puppe ist zarthäutig, cylindrisch, gelblichweiss mit langen Flügel - und noch längeren
Fusscheiden. Die Luftlöcher befinden sich an stark hervorstehenden, gelbbraunen Wärzchen; die
Ringe sind glatt, und über den Rücken geht ein dunkler Streif. Herr Moritz fand im Juni unausgewachsene
und erwachsene Raupen, Puppen und Schmetterlinge zugleich.
Ich besitze F o r f i c e l lu s aus Sicilien, Pneussen, Sachsen, Ungarn, Oesterreich und Böhmen.
Er scheint daher überall einheimisch zu sein.