I I : :i. PUCCINIA GLUMARUM,
angetrotleii wurden, liât mau gesellen, dass sich der Sporeiniilia.lt direkt zu
einem .\pprcssorium (lla ftorgan) ergossen liat.
Es verbreitet sieli wolil die Kran k h e it während der ganzen Vegeta-
tioiisdaucr. besonders im Hochsommer, von Blatt zn Blatt durch keiiiieude
Üredosporen, wahrsclieinlicli jedocli in keinem Verhältnis zu der ausserordent-
liclien Menge der Sporen, welche diese Art erzeugt, nocli zu den Erscheinungen,
die uns bei Vredo g ram in is u. a. Arten eiitgegcntreten, wo die Sporen in
der Regel mit L eichtigke it keimen. Bei der hier vorliegenden Art scheint
die F ä h ig k e it des Pilzes, sich in liierfür günstigen Ja h ren sclmell und
krä ftig zu vcrlii'citen, vor allem ihren Grund zu finden iu der uiigewöhnlicli
grossen Kraft und Verbreituiigsfähigkeit seiircs Myceliums, wenn es einmal
— wolier es anch staiiimen mag — in einer geeigneten Gewebepartie der
betreffenden Wirtspliauze festen Fuss gefasst hat.
6. Infekfionsversuche mit Uredo glumarum. Die in der Regel sclilechte
Keimfähigkeit der üredo glumarum verursaclite, dass in den J a h re n 1891
—92 nur eine hier zu verwertende Serie von Infektionsversnchen mit dieser
üredoform (Nr 1—3 d e r untenstehenden Tabelle 31) liat ausgeführt werden
können, ü n d im letztverwicheueii Ja h re sind, naclidem die Ab-
külilimgsmethode entdeckt wurde, nur 2 Iiifektionsversnchsserien (Nr 4—5
und 6—7) zur Ausführung gelaugt.
Infektionsversuche m it Uredo glumarum ron Weizen.
Tabelle 31.
Iiifektions-
1
- - — _.i
lufektionsmaterial
Intieierte Pflanzen
' 4** 9zah) l
Infoktionsslellen
1
R e s u l t a t e
Keini-
“ ig-
1 keits-
! arad
1
nach
Zahl der Häufchen-
fleckeii nach Tagen |
— 1
Nr. Tag ! An-
: zahl Luge 9
:13
1
1 '
15 17
1 1892 ■ 4 ‘ 1 7 Stunden Hordeum vulgare i 2 i Blattfalten __
2 > . * i Secale cereale 2 ~
^ 3 > ' Triticum vulgare i 3 + 2
1
1
: 4 :
1893 ii 3'-' j 2 Tagen
Hordeum vulgare 3 16 j Blätter !
1i 5 ;i ^ > ■ » Triticum vulgare 3 ¡ I L i____ ______ -f- ! 1 10 13 14
1 ' ■
¡ 7
‘ a' . 4« 24 Stunden j Hordeum vulgare 3 9 __
7 TTiticnm vulgare 3 ' i) » + 0 3 8 5)
Bemerluvf/en: ‘ Material von den Klappen und Spelzen einer Winterweizensorte
genommen. — “ Material während der beiden ersten Stniidcn bis auf s 4’ abgekülilt. —
“ .Material während der 4 ersten Stunden bis auf + 6° abgekülilt.
Das übereinstimmende Resultat dieser Versuche ist ein positives — liervor-
breeheiide Häufchen - - n u r in dem Falle, wo die Infektion a u f Weizen statt-
getünden liatte. sonst aller immer ein negatives, und sind Iiierin besonders
die Seriell des Ja lires 1893 zu lieacliteii, wo die an f Weizen bewerkstelligten
Infektionen (Nr 5 und Nr 7) an allen Infektionsstellen gerieten, wälirend
die au f Gerste ausgefülirten au keiner einzigen geraten sind.
7. Puccinia glumarum eine kollektive Art. Aus selir guten GrUmien kan n
iiuui daher annelimen, dass die am Weizen auftretende Form - - in lieiden
Versuchen (Nr .5 und Nr 7) wurde eine Sommerweizeiisortc infioiert — mit
d e r an der Gerste waclisenden niclit völlig identisch i.st, da die Serien stets
aus Gerste und aus AAteizen bestanden. Auch liier dürfte eine Spccfalisieriing
des Parasitismus vorliegeii, nnd sei deslialb hier f. sp. T ritic i als specialisierte
Form der Art Fuccinia glumarum hervorgelioben. F ü r das Bestehen eines
ünterscliiedes zwisclien dieser uud der auf der Gerste vorkommeiiden Form
spriclit auch der bedeutende Zeitunterscliied im Auftreten der beiden Formen
a n f dem Versuchsfelde, wie aus der Tabelle 27 oben (S. 1G7—169) hervorgeht.
Bedeutend schwächer dagegen ist der Grund für einen etwaigen Unterschied
der au f dem Roggen (? f. sp. Secalis) von der aui der Ger.ste {i f. sp.
Hordei) vorkornmenden Form, den man aus den wenigen bis je tz t angeste
llten Versuchen liolen könnte. Und über die Bezieliuiigen der Form am
Roggen zu der an der Gerste, sowie über die der Form am Sommerweizen
zu den Formen der übrigen Getreidesorten geben die bislierigen Versuche
ü berhaupt keinen Aufschluss; das einzige, was hier au ö ä llt und zu Mut-
massimgen Aulass giebt, ist der vorher schon liervorgehobenc grosse Zeitunterschied
im Auftreten derselben.*
d. Die d r itte G e n e r a tio n d e s P ilz e s; d a s P u c c in ia -S ta d ium .
1. Die Zeit ihres Auftretens. Die dritte Generation des Pilzes oder das
Puccinia-Stadium tritt bei den empfängliclisteii Winterweizensorten schon
seh r früli im Sominor ein. Es wurde walirgeiionimen am
Horsford’s AVinter-Perlweizcii Michigan Bronce
im Jabre 1890 ......................... am « ; « .............................................am " »
, 1 8 9 1 ........................... '• " I
, . 1893 .......................... » “V o ............................................... “Vo
0 189:S........................... - * 7
In dem scliwereu Rostjalirc 1892 kam dieses Stadium um die Mitte des
Monats Ju li au f einer grossen Menge von Wiiiterweizensorteii vor, nnd gegen
Ende desselben Monats war sein Vorkommen au f dem ganzen Versuclisfelde
ein sclir allgcnieiuos. Die zuerst walirgeiiorameiieii Pucchuatiecken liefandeii
sicli bei den am früliesten heimgesuchten Sorten auf der Unterseite des
untersten Blattes, an weleliem einige Wochen vorher die ersten Uredofleeken
a u f der Oberseite lieobachtet worden waren, sowie au f der bezw. den u n te rsten
Blattsclieidcn. Später erschien die Puccinia immer hölier an der Pflanze
hinauf, und zwar je hölier an der Pflanze, desto reichlicher au Blattscheiden
als an ’ Blattspreiteii. Schliesslieli kam sie auch iu der Ähre vor.
‘ Über die Specialisiermig dieser Art sielie ferner Ebikssox, V, s is .
Spät. Aum. o95).
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