sind - liegen die Verhältnisse jedoch anders. Dann findet man den Rost
iu überreichster Fülle in allen Teilen der Ahre bis in den Kern liinein. in
solchen Ja liren kan n man den Rost in den Gliedern der Ahrensiiindel
erlilickeii, in dem einen der beiden cliloropliyllfülireiiden Bänder, die liier
vorkoiiiineii (Fig. 84), wenn niclit gar in beiden Bändern, sowie in den
Stielen der oiiizcliieii Blüten (Fig. 85), indem er aucli liier den chloro-
phylliiilireiidcii Gewebesträiigcii folgt, der Spelzen und Körner ganz zu
gesehweigeii.
L‘) Der WeizciigeDirost nii Klappen null Spelzen. Zur Gewiiiiiuiig einer
festen E rken n tn is davon, ob sich eine bestiiiiiiite Reihenfolge in dem all-
mählieheii Fortsclireiten des Rostes an den einzelnen Älirchen der Älire oder
an den einzeliieii Blüten des Älircheiis geltend maolie, wurden Anfang Ju li
des dem Gedeihen des Pilzes sehr günstigen Ja h re s 1890 zwei Äliren der selir
einpfäiigliehen Sorte Horsford’s AAAnter-Perlweizen untersucht. Die Resultate
ergeben sicli aus untenstehender Talielle 35, wo nur diejenigen Ährchen der
Ähren und nur diejenigen Blüten der Älirchen verzeichnet sind, die an den
lietreffenden Beobachtungstagen rostig waren.
Verbreitung der Uredo glumarum in 2 Ä h ren des H o r sfo rd ’s W inte r-
Perlweisens vom * ,'7 bis zum '' '7 1890.
Tabelle 35.
Nr
der
rostigen
Ahrehen
Nr der rostigen Blüten
*/7 V?
15 1 1
14 2 2 2
10 4 4 4 ; 3
' Ähre I. aus 15 Ährcheo b e s te h e n d ......................................
8
7
2
1; 9
2 ; 1
1; 2
5 2 2 2
3 2
2 2
1 .........
16 !
1 1
11 i 1
Ahre II. aus 18 Ahrehen b esteh en d ......................................
9
8
3 3 ; 2
1
6 ! 4 4 4
ö 2 2 2; 3
Aus der Tabelle geht hervor, dass ein regelmässiges Fortschreiteii des
Rostes niclit existiert, weder in der Ähre im ganzen noch in den einzelnen
Ährchen, so dass er also nicht z. B. unten anfangend h inaufsteigt oder oben
aiifangend hinuntersteigt.
Einige T ag e später, am **,7 desselben Ja h re s (1890), wurde eine selir
rostige Ähre derselben Weizensortc genauer uutersuelit, welclic Ähre
ungefähr das Aiisselicn hatte, wie es au f der Fig. 74 dargcstcllt ist, und
ein typisches Bild einer rostigen Älire um diese Zeit aligielit. Diese Ähre
bestand ans 18 Älircheu, und die Untersucliuiig gab au die Hand,
1) dass die 36 Klappen sämtlicli rostig waren,
2) dass 64 äussere Spelzen (von 69) und 52 innere S]ielzeu (von 69)
rostig waren,
3) dass in den 4 untersten Blüten des Ährchens sowolil die inneren als
auch die äusseren Spelzen fast olme Ausiialime i'ostig ivareu, wälirend in
der 5. Blüte, die sich niemals völlig entwickelte uud nnr in den Älirchen
6—12 durch blasse Siielzen augedentet war, der Rost nur in 3 F ällen an
der äusseren Spelze und in 1 F a lle an der inneren auftrat, sowie
4) dass wenigstens iu der Hälfte der F ä lle der Rost im Korne aucli von
aussen entdeckt werden konnte.
E ine in solcher Weise rostige Ähre h a t ein schon von weitem sichtbares
sta rk gelbes Ausselieii (Fig. 74). Allerdings findet sich auswendig au der
Ähre kein gelber Sporeiistaub, wenn niclit rein zufällig. Biegt man dagegen
die Siielzeii auseinander oder öffnet man die Blüten, so findet man jenen
Staub in grösser Fülle auf der Iimenseite der Spelzen. An den Klappen
sind die Häufchen hauptsäclilich an der Basis (Fig. 76 a) angesammelt, wo
sie ein Feld von fast dreieckiger Form liildeu, dessen S])itze nacli oben
gerichtet ist, und wesentlich die iireite Seite der Klappe eiimelimen. An
dem liauptnervon reiclien die Häufchen etwas über die Mitte liiiiauf. Diese
Verteilung der Hänfclien steht offenliar zu der Verteilung der chloropliyll-
fiihrenden S tränge in Bezieliung, die au f der lireiteu Hälfte der Kla)ipe
(Fig. 83) sowie nach der Basis dersellien liin am k räftigsten und zalilreich-
steii sind. Letzteres gelit aus den Diagrammen der Fig. 86 liervor. ivo die
Lage der g enannten S tränge und ihr Umfang an der Basis (a), in der Mitte
(il) und au der Spitze (c) einer Klappe zu selieii ist.
Das rcichliclie Vorkommen an der Iimenseite der Basis wird wahrseliein-
lich dadurcli erleichtert, dass die clilorophyllführendeii Stränge liier zugleicli
so nahe au der Oberfläche liegen, vielleicht auch dadurcli. dass die Oberhaut
liier verliältnismässig seliwächer entwickelt ist. Die äussere Waudung der
Oberhaut war in einem F a lle an der Basis der inneren Seite der Klap))e
(Fig. 86 a) 0 , 4 » und in der Mitte derselben (Fig. 86 b) 4 ,i ii, wälirend die
Dicke derselben AA'andimg au der Aussenseite der Klappe an der Basis 8 g
und iu der Mitte 7,2 g betrug, welclie Zalilen sämtlich das Mittel vou 3
Messungen sind. Das liervorbrechen von Häufeheil ausscliliesslicli an der
Iimenseite der Klappen lässt sicli jedocli keineswegs nur durch den mecha-
iiisclicn Widerstand erklären, den eine müclitigere davorliegende Zclleii-
schiclit oder eiue dickere Epidermisausseiiwaud den Pilz zu überwinden
nötigt, wenn sieb seine Häufclieu öffnen wollen.
Es ist schon vorher liervorgehoben worden, dass in den Fällen, wo die
P uceinia graminis in den Äliren des AA'eizens auftritt. die Häuiclien sieh iu