1. Au wolchou Tagen wurde im Herlist 1889
der Weizen gcsiit?
2. War der Weizenrostsclinden des Ja hres 1890
auf Ihrem Gute ein grösser, kleiner oder
keiner?
3. Wann wurde der Weizenrost zuerst beobachtet?
Etwa schon im Herbst 1889?
4. Zeigten sieh etwa znr Zeit des grössten Rostschadeus
dichte Nebel oder reichlicher Tau?
5. Fiel etwa zur Zeit des Eostsehadens der
Blätter sta rker Regen, und zeigte derselbe
irgend welche Wirkung?
6 . Blieb der Kern unbeschädigt, und erhielt
derselbe sein volles Gewicht, obgleich die
Blätter vom Rost sehr zerstört waren?
7 . AVar aller Weizen iu gleich hohem Grade
beschädigt oder zeigte sich ein Unterschied
je nach Saatzeit, Bodenbeschaffenheit und
Lage?
8 . An welchen Tagen erfolgte im Herbst des
Ja h re s 1890 die Ernte?
9. AA’ie hoch ist der durch den Rost verursachte
Schadeu des AA'eizens zu schätzen
10. Glauben Sie, dass ausser den obengenannten
Umständen noch andere (welche?) zn der
Beschädigung des AVeizens im Ja h re 1890
beigetragen haben ?
a) pro Tnimland?
b) au f dem ganzen Gute?
2. Die Ansichten schwedischer Landwirte. A'on den aiisgesandten F ra g e bogen
kamen 84 zurück, mehr oder weniger vollständig beantwortet. AA'as
auf diesen von besonderem Interesse sein kann, findet sich hier unten in
der Tabelle 73 verzeichnet. Die bei der Aufstellung dieser Tabelle befolgten
Grundsätze sind in allem Wesentlichen dieselben, wie die der T a belle
72 iiber den Haferrost des Jah re s 1889. Bei der Abgabe der Verlustsummen
ist dasselbe Verfahren benutzt worden, wie in dem Auszüge aus
dieser Tabelle, der schon vorher von E rik s so n (II, g) veröffentlicht worden
ist. AVo nur die Anzahl der Tonnen oder nur der Preis, aber nicht beides
zugleich angegeben wird, so ist letzterer nach den an den Börsen von Stockholm,
Gothenburg und Malmö vom 15. Oktober bis zum 15. November 1890
notierten Preisen ausgerechnet worden, nnd ist dabei behufs Abrmidnng der
Pre is einer Tonne gleich 16 Kronen augesotzt worden. Die bei der Berechnung
sich ergebenden Dezimalstellen sind in der Tabelle ausgelassen
worden.
Aus der Tabelle 73 geht hervor, dass nur 11 von den 84 Gütern
durchaus keinen Rostschaden gelitten hatten. Auf ferneren 16 Gütern war
der Rostschaden diuchgehends ein geringer gewesen, sowie au f 42 ein durchaus
schwerer. Von 14 Gütern wird angegeben, dass der Schaden zwisclien
schwerem und geringem bezw. keinem geschwankt habe, gewölmlieh von
der in dem betreffenden Fa lle angebanten Sorte abhängig. Svalöfs Engli.
scher und Squarehead sollen die Probe am besten bestanden haben.
Der Verlust pro Hektar schwankt zwischen 10 Kronen nnd 320 Kronen.
Durchschnittlich betrug der Verlust der rostbescliädigten Felder etwa 100
Kronen pro Hektar. F ü r sämtliche 42 Güter, deren totale Verliistzahl in
der Tabelle angegeben ist, b e träg t die Summe des A'erlustes 72,253 Kronen
(81,285 Mark).
Nach den eingelaufenen Antworten zu urteilen, scheint der AA'eizenrost
im Ja h re 1890 den verderblichsten Schaden in dem Ostergötlaiids-Län und
dem Malmöhus-Läu augerich te t zn haben.
e. D a s ro s tig e S tro h a ls A/lehfutter.
An vereinzelten Stellen in der L itte ra tu r wird behauptet, das rostige
Stroh sei in dieser oder je n e r Beziehung schädlich, weun es als F u tte r für
das Vieh benutzt werde. So entstanden nach T ihel (I, 674) zuweilen
nach dem Genüsse rostigen Strohes Kraiiklieiteii, die der Maul- und Klauen-
senche älmlicli sahen, sowie heftige Kolik, Darmsehleimhauteiitzündung,
Blntliarneii, ruhrälmliche Übel, und rostiges Stroh sowie Spelzen nnd Klaji-
pen, mit Sporen des Krouenrostes besetzt, vergifteten das AA’asser, in dem
sie gelegen und von dem die Tiere ge trunken, so dass milzbrandähnliche
Leiden sich einstellten. Nach Genuss von rostigem Schilf starben Schafe
und Rinder au der Darmentzündung. Rostiger und schimmeliger Häcksel
uiaohte 4 Pferde krank. Das eine lag gelähmt auf dem Boden, mit schwachem
Puls nnd ohne Fresslust, und starb am folgenden Tage. Einige Tage
spä ter starben noch zwei. Nnr das vierte erholte sich. In dem Gestüte
Louiseiihof e rk ra n k te im Mai, nach der Ausfütternug mit rostigem Klee
nnd Timotheengras, von 30 saugenden Füllen in kurzer Zeit nicht weniger
als ein Drittel an typhösen Symptomen, und 3 starben. Nach E ntfernung
des rostigen F u tte rs hörte die K ran k h e it a u f
Aus Deutscliland wird gleichfalls berichtet (Presse, I, 74s), dass in den
Ja h ren 1883 und 1884 bei einem Gutsbesitzer und bei einem T ie ra rz t in
Holstein Ochsen und Külio naeh dem Genüsse sehr rostigen Haferstrolis am
Durchfall und die Kühe ausserdem noch an der Gehärmutterentzüudung erkrankten,
so dass bei dem letztgeiiannteii eine Kuh zn Grunde ging: ja
dass au vielen Höfen sogar die Drescher, die mit dem rostigen Getreide zu
thun hatten, durch den in der Luft cmporwirbelndeii Sporeiistaub Schaden
litten. Es soll auch durch A'ersuche bewiesen sein, dass die Sporen der
Rostpilze das Sauerwerden der Milch befördern.
Aber anch aus a llenieuester Zeit finden sich ähnliche Mitteilnngen. So
sollen sich, wie die »Zeitschrift für A’eterinärkunde» (nach Landmands-Blade,