das Bestehen des Pilzes von Generation zu Generation in demselben Masse
a u f die beste AVeise gesichert wird. Indessen ist es auch offenbar, dass die
Schwierigkeiten des Landwirts in seinem Kampfe gegen den schlimmen
Kostfeind in deiiiselbeii Masse erheblicher werden. F ü r a u s s i c h t s lo s d a r f
m a u j e d o c h e in w e i t e r f o r t g e s e t z t e s S t r e b e n d e s A n b a u e r s n ic lit
h a l t e n . Bei der näheren Untersuchung der Tabelle wird man nämlich
lernen, dass sich u n t e r d e n g e g e n d e n G e lh r o s t i in e n ip fä n g l i c h e n
AViiite rwe iz en m e h r e r e befinden, die z u g l e i c h g e g e n d ie K ä l t e w e n i g
e r e m p f i n d l i c h sind. Unter diesen lassen sich unterscheiden:
Klasse I.
Sorten, in 2 MostjaJiren (1890, 1892) geiiriift, deren Hostigkeit in
den Ahreu kein einziges Mal höher stieg als bis Grad 2 und deren
W in tc rfe stig k e it kein einziges Jla l, hosonders im AA'inter 1890—91,
geringer war als Grad 2 :
Kr 44. Graf AA’alderdorifscher regenerierter,
» 54. Scoley’s Squarehead,
108. Schwediselier Binkelweizen,
» 127. AVeisser Kolbeuspelz,
» 129. AA'eisser AA'iiiter-Graiineii-Spelz.
Diesen sehr nahe steht indessen
Klasse II.
Sorten, mir in 1 B osfja h re geprüft, sonst wie Klasse I;
Nr 11. Chiddani weisser,
» 12. Amerikanischer,
» 41. Hallet’s geuealogischer,
» 45. Kaiser,
» 50. Grevenhageiiei'.
Auf dieselbe AA'eise lassen sieh unte r den S om m e rw e iz e n folgende
Klassen unterscheiden;
Klasse I.
Sorten, in 2 lio stja h r en (1890, 1892) geprüft, deren R o stig k e it in
den Ähren kein einziges Mal höher stieg als bis Grad 2, uud deren
R e ife fä h ig k e it, während wenigstens 2 Jahre geprüft, kein einziges
Mal g eringer war als Grad 1:
Nr 30. Saumur de Mars,
» 31. Ungarischer Gebirgsweizen,
j 126. Ba rt Trimenia,
» 131. Spelz März.
Klasse II.
Sorten, n u r iu 1 R ostjahre geiirUft, sonst wie Klasse I:
Nv 21. A'crbesserter Kollieii,
» 28. Groeii Mountain,
» 32. Galizischer Sommerweizen,
» 93. A'ictoria de Mars,
j 112. Igel ohne Grannen.
Diejenigen Sorten, die jedesmal zu der Klasse 1 gezählt worden, sind in
d e r Tabelle 62 mit gesperrten, liegenden, die zur Klasse I I gehörigen mit
gesperrten gewöhnlichen Lette rn gedruckt.
Kami man auch den aus der eben besclirieheneii Uiitersiiclimig liervor-
gegangeueii Ergebnissen keine für alle Teile des Kelches absolut gültige
Beweißiraft zuerkeiineii, da die ihnen zu Grunde liegenden Versuche sämtlich
an demselben P latze ausgefülirt worden sind, so dürfte dennocli hiermit
augedentet sein, auf welchen Bahnen sieh das Bestreben, nur die in Bezug
a u f die Widerstandsfähigke it gegen Rost und Frost besten AA'interweizen in
die Kultur einzufiihren, fortan zu bewegen hat. Diese Sorten sind vor allem
innerhalb der Typen Urtoha und Sqiiarehead zu suchen, den dichtkörnigsten
aller weissährigen kahlen Kolbenweizeiisorteii. Bei etwaigen ferneren in
verschiedeueii Teilen des Reiches fortziisetzenden Versuchen h a t man unter
den wertbestimnienden Eigenschaften hauptsächlich seine Aufmerksamkeit
a u f die Uiiempfindlichkeit gegen den F ro s t zu richten, wenn man sich in nerhalb
der iu der obigen Tabelle gesteckten Fornieiigreiizen halten will,
da mau wohl behaupten kan n , dass die F ra g e von dem Rostwiderstand im
wesentlichen durch die hier angeführten A'ersuclie entschieden ist. Auch in
Bezug au f die Sommerweizen scheint der Schwerpunkt in der Gruppe des
AA'eis/ihrigeii kahlen Kolbenweizens zu liegen, weshalb man bei ferneren
Versuchen in erster Reihe die Re ifefähigkeit der Sorten zu beriicksichtigeii
haben dürfte und zwar schon aus dem Grunde, weil die Rostempiäiiglioh-
k e it der Sommerweizen im allgemeinen nicht so gross ist, dass sie für die
landwirtschaftliche Praxis von Bedeutung wäre.
d. Die G e r s te n s o r te n .
Richten wir nun unsere Blicke an f die Gerste, diejenige Getreideart,
die nächst dem AA'eizen am meisten vom Gclbrost angegriffen wird, hei der
wir also oiiieii ausgesproclienen Unterschied der E uiplän g lich k e it erwarten
können, so iindeii wir die in miteiistelieiider Tabelle 63 verzeiolineten E r gebnisse.
Die 3 Rostarten, die die Gerste lieiiiisnchen, sind der Gelbrost,
der Schwarzrost und der Zwergrost.
Ans der Tabelle geht hervor, dass sich auch hier bei den einzelnen
Sorten e in U n t e r s c h i e d d e r E n i p f ä i i g l i c h k e i t f ü r d e n G e lh r o s t
ku n d giebt. An die Spitze tritt, was die Gelbrostempfänglichkeit betrifft.