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Bei (1er ersten australiselicn AVcizenrostkonferen/, (Konf., 1, 4 i) m Melbourne
1890 wurde der diircli den AVeizenrost in A u s t r a l i e n aiigericbtete
Soluidcii wälirend der letztvergangeiien Saison (1 8 8 9 -9 0 ) wie folgt berechnet:
in Süd-Australien auf 1,500,OCR) Pfund Sterling (30,000,000 Mark),
, Viktoria 750,000 • > (15,000,000 . ),
. Neu Süd-Wales 100,000 . » ( 2,000,000 . ).
. Q u e e n s l a n d . 2 0 , 0 0 0 ” ( 4 0 0 , 0 0 0 » ) .
Summe 2.370,000 > ■ (47,100,000 . ).
Später aber hat G a l l o w a y (II. l o r , ) 1893 eine Angabe des Inlialts, dass der
jährliclic A’erliist der australischen Koloniecn 10 Millionen Piiiiid Sterling
(200 .Millionen Alark) betrage.
3 ln Schweden. Ans niiserein eigenen A’aterlaiide sei schliesslich der
Schaden der Haferernte im Ja h re 1889 angeführt, der von E riksson (II, s )
au f rund 1(5 Alillioneii Kronen (18 Millionen Mark) geschätzt wird.
Cher die Verluste der einzelnen Gebiete gieht die iiiitensteheiide Tabelle
72 e in ise Aiifsehliisse, die Beachtung verdienen dürften. Man spricht in der
T a b -K r fi von »totalem Misswaehs»; in der Tab.-Nr 11 dass »der Haler der
rostigen Felder 20—40 Pfund leichter sei als derjenige der rostfreiem; iu
der T a b -N r 28, dass »die Ernte fast g a r keine» sei; iu der Tab.-Nr 63,
dass »die Saat .auf 70 Tuniiland (35 ha) gäiizlioli verdorben» werde; in der
T.ab.-Nr 75. dass »die Tonne des am seliwersteii verdorbenen Haters u iigetähr
190 iE wiege, die des übrigen etwa 180 ®»; in der Tab.-Nr 115 von »totalem
Jlisswachs wegen Rost»; in der Tab.-Nr 217, dass »die E rn te nur die Hälfte
der bereclmeteii» betrage; in der Tab.-Nr 253, dass »von der 1889-er Ernte
sich nichts für die Aussaat verwenden liess und auch als F u tte r geringen
AVert; h a tte ; in der Tab.-Nr 283, dass »275 Tiiniikand Ackerfeld 300 Tonnen
Getreide weniger lieferten als in normalen Jahren».
In einzelnen F ällen ist auch der Verlust in Geld ausgedrückt; so berechnet
Graf J. H a m il t o n zu Lyckäs, Jönköping, in einem uns eingesand-
teii Schreiben den Schaden des genannten Jahres, was den Hafer betriflt.
wie folgt:
im Kirchspiel Skärstad (2,300 ha Ackerfeld) auf 70,000 Kronen
Greima (2,500 - , ) » 50,000 .
Elmstad (1,500 ■ ■ ) • 30,000 .
auf der Insel A’isingsö (1,500 > » ) . 20,000
mithin in dem ganzen D istrik t Vist.a von 7,800 ha Ackerfeld a u f 170,000
Kronen oder fast 22 Kronen (24,--. Mark) pro ha. Seinen eigenen Verlust
schätzt Graf H a m il t o n in jenem Ja h re au f 25,000 Kronen (über 28,000
Sehr bedeutend waren auch die Verluste, welche die AVeizciibauer Schwedens
im Ja h re 1890 befielen. Dieselben betrugen nach den Berechnungen
von E r i k s s o n (II. 9) au f 1 5 Gütern mit 6 4 6 Tiimiland' AVeizen u ngefähr
4 4 ,3 0 7 Kronen, mithin 4 .7 Tomieii oder 7 5 Kronen pro Tiiiinl.and.
•:W
DA R F U A G E B O G EN S Y S T KM . 387
ü b e r diese Verheerung b rin g t die Tabelle 73 einige nähere Angaben,
die es wohl verdienen, hier besonders hervorgelioben zu werden. Mau
liest in der Tab.-Nr 16: » 5 0 * Verlust pro Tminland»; in der Tab.-Nr 36:
»Verminderung der E rn te um 3 0 * » ; in d e r Tab.-Nr 63: »ein 8,000 Kronen
betragender Verlust»; in der Tab.-Nr 64: » 5 0 * einer liolläiidischen AA eizeii-
sorte wurde zerstört»; in der Tab.-Nr 73: »der AVeizen lieferte halbe Ernte»;
in der Tab.-Nr 76: »der grösste Teil der Ernte iniisste als ATehtutter verwerte
t werden»; u. s. w.
1). D a s F ra g e b o g e n s y s tem .
1 Im Auslande. Im Ja lire 1804 schickte der damalige S ekretär des
Englisolicn Landwirtschaftlichen Bureaus A r t h u r Y o u n g einer Anzahl englischer
Landwirte ein Cirkular zu, in dem er sie ersuchte, 12 besondere
F rag en über den Rost am AVeiseii zu beantworten. Diese F rag en betra fen
den Einfiuss, den die Bodenheschaffenheit, die Düngung, die Lage,
die Aussaat, die Saatzeit, die Art und AVeise des Säens u. s. w. etwa haben
könnten. Die au f diese F rag en eingegangenen Antworten wurden dem
Publikum in einer damals erscliieuenen landwirtschaftlichen Zeitschrift bek
an n t gemacht (nach L i t t l e , I, es»).
Auf ebendieselbe Weise verfulir im Ja h re 1805 der deutsche Kammerrat
G L AATndt in Scliaumbnrg-Lippe. Nachdem er durch eigene E rlahruiig
die Überzcngiiiig erlangt hatte, dass der Berberitzeiistrauoh der T räg e r der
Ansteckung sei und den Rost auf das Getreide übertrage, wandte er sich in
den öffentlichen Blättern an die Landwirte der Umgegend und befragte
speziell iiber die Schädlichkeit der Berberitze. Die AiihTOrten aut diese
F ra g e n wurden in deutschen Zeitungen im Ja h re 1805 veröftentlieht (nach
DB B a r y , IV, 3 7 ) . , , , • t 1
In D ä n em a rk liess »Det Koiigelige Landhusholdmngsselskab» im Ja lire
1829 ' durch die allgemeinen Zeitungen au die dänischen L andwirte einen
Aufruf ergehen, über die Ursachen des Rostes am Roggen genaue Beobachtungen
zu machen nnd dei- genannten Gesellsdiait durch Beantwortung \o n
7 durch dieselbe formulierte F ragen ihre Erfahrungen mitteilen zu wollen.
Die eiiigelaufeiieii Antworten finden sich in einer däniseheii landwirtseliatt-
licheii Zeitschrift des Ja h re s I 800 (nach N i e l s e n , II, 2 4 7 ).
In neuerer Zeit ist das Fragebogeiisystem in diesem Falle von dem
Engländer L i t t l e (I, f.3 4 ) in S tag ’s Holt, Cambridgeshire hemitzt worden.
Dieser scliiokte, aiilässlioli des umfassenden Rostschadens am AA'eizen Eng-
* Ein früliercr (1812) vou dem dänischen Scliullehrer N. P. S c h ö l e r in Hammel,
Jütland an die *Rcntekammer» eingereichter Antrag, die Landwirte aufzufordern, mach
einem bestimmten Schema ihre Erfahrungen über den EinÜuss der Berberitze auf den
Ko<T<ren mitzuteilen*, hatte nicht deu gewünschten Erfolg, da die Behörde der Ansicht
ScHÖLER's über die Schädliclikeit des Berberitzenstrauches keiueii Glauben schenkte
(nach N i e l s e n , ll,-ii58).