trocknet», ivolclie Beschreibung P r i e s (I, 23) zwei Ja h re d a rau f AVort für
AA'ort wiederholt; nnd Ö r s t e d (I, 1 0 7 ) sagt im Ja lire 1863, »dass die braunen
Flecken (AA'intersporcn) liisweilen an f das Korn üliergelien», jedocli oline
liier Scliadeii anznriehten. Deutlicher d rückt sich jedoch l a C o ü r (I, 137)
ans, der iu demselben Ja lire »gesehen zu haben» behauptet, »wie dieser Pilz»
in der Frnohtnnlage selbst, besonders unten »am Naliel uud an dem Stiel
des AA'eizcnkornes selbst eindriiige».
Dass ein solches Vorkommen des Rostes im I i in o r c n d e s G e t r e id e k
o r n s , wie es LA C o u r erwillint, in scliweren Rostjahren keineswegs zn den
Seltenheiten geliört, liat die E rfah ru n g der letzten Ja lire znr Genüge bewiesen.
ln einem solchen au f der Fig. 74 dargestellten Kranklieitsstadiuni
findet mau au den fast erwachsenen, von rosttrageiiden Spelzen unigebeiieii
Körnern (Fig. 76 d, e) nuten, sowohl au f der Rücken- als an f der Bauchseite,
durohscheinende. von der Oberhaut bedeckte, sta rk gelbe Püiiktclieii,
die von einem im Inneren derselben befindlichen siiorenerzengeiiden Rost-
mycelinm lierrnliren. AA'enig oder g a r nich t treten diese gelben Pünktchen
an dem oberen Teile des Korns hervor, dessen lielle grüne Farb e einstweilen
wenigstens sich noch frisch liält. Eine Biidnng von offenen Häufchen an
der Aussenseite des Korns findet jedoch nich t sta tt, sondern die entstandenen
Sporeiihänfchen bleiben stets von dem äusseren, sclialenbildenden
Gewebe des Korns bedeckt. Schneidet man ein solches Korn quer durch
(Fig. 101), so sieht man, dass der Rost au gewissen Stellen dieser dünnen,
schwach chloroiiliyllfUhrenden Zellensehicht, die rings herum nalie an der
Oberfläche verläuft und im allgemeinen vou der Oberliaut durch mehrere
Schichten chlorophyllloser, meclianischer Zellen g e tren n t ist, seinen Sitz hat,
nnd n u r au einem kleinen Flecken, an der oberen Mitte der gefnrcliten
Kornseite, n nmittelbar an die hier mit Siialtöffnungen versehene Oberhaut
reicht. Inwendig gi-enzt die chlorophyllführende Schicht nahe an die Zellen-
sehiciit. die spä ter das Gluten enthält.
Bei der mikroskopisclieii Untersuchung bemerkt man, dass das Mycelium
in diesem ju n g en Krankheitsstadium des Korns fast ansscliliess-
lich Üredosporen erzeugt, deren E ntstehniig an dieser Stelle jedoch als
zwecklos betraclitet werden muss, da sie niemals ins Fre ie gelangen. Dass
dergleichen Sporen aber trotzdem liier Vorkommen, dürfte seinen Grund wohl
darin liaben, dass dem Mycelinm iiier, wie bei der Puccinia g ram inis
(vergl. oben S, 107) die Eigenschaft innewoliiit, sobald die sporenerzeugende
T h ä tig k e it beginnt, diese sich zuerst immer in der Bildung von Üredosporen
äussern zu lassen, ehe Teleutosporen entstehen können. Am reichlichsten
kommen die eben bescliriebeneii Sporcnanliäufnngeii um die F urche an der
Bauchseite des Korns herum vor, sowie an dem Teile der Rückensoitc, der
den darunterliegeuden Keim bedeckt.
E s erscheinen aber bei weitem nicht alle von rostigen S|)elzen umgebenen
Körner in der eben beschriebenen AVeise rostig. Es gescliieht sehr oft, dass
man weder von aussen mit dem blossen »Ange, noch an dem Durchschnitt
u nte r dem Mikroskope im Stande ist, ein etwaiges Vorkommen von Rost im
Inneren der Körner in derjenigen Gestalt zu finden, die wir oben als spo-
renerzongende Myceliuiiilager besclirioben liaben. Dadurch ist aber, wohl
zn merken, keineswegs die Möglichkeit eines anch in den Geweben bc-
findliclien Kranklicitsstoffes ansgeselilossen, wenn er anch hier nocli keiue so
vollständige Entwickelung erre icht liat, wie in den eben beschriebenen Fällen.
N a c h einer kurzen Zeit, e in p a a r AVochen, t r e t e n d ie Ä h r e n in
d a s P n c c i n i a - S t a d iu m e in (Fig. 78— 80). Die vorher klare, gelbe F arbe
der Alire ändert sich in eine Färb u n g , die von gell) bis soliwarz wecliselt.
Die gcllien Farlienfelder der Klappen und Spelzen werden von einer Menge
liraniier oder scliwarzer Pttnktclieii nnterbroctien (Fig. 78), der ant der Inn en seite
entstandenen Telentosporenhänfcheii. .-Am zahlreiclisten ersclieinen diese
anf der äusseren Spelze (Fig. 8 0 ), spärlicher au f der Klapjie (Fig. 7 9 ) und
a u f der inneren Spelze. Ob an f Klajipeii oder Spelzen, inneren oder äusseren,
immer liegen sic in derselben AA'eise geordnet wie die vorhergehenden
Uredosporeiihänfohen. Mit geliien Uredohänfchen abwechselnd, folgen sie den
chlorophyllführeiideii Geweliesträngeii, so wie sie schon von H e n s low (II,
220; Pi. V) 1841 und von Ö e s t e d (I, 10.»; Fig. 9 c) 1863 abgebildet worden
sind. Sie sind von der Oberliaut liedeckt nnd bleiben es liier sowohl wie
an den anderen Stellen der AVirtspflanze, an denen sie Vorkommen.
AVie an Siielzen und Klapjien, so folgt aneli in den Körnern ant das
Üredostadium das Pncciniastadium. Die am heftigsten angegrifienen Körner
sehen schliesslieli, bei der Reife, verschrumpft nnd vertrocknet ans (Fig.
102 b), wenn man sie mit den normal entwickelten Körnern (Fig. 102 a)
vergleicht. An der Olierfläche dieser verschrnmpften Körner erscheinen
ausserdem bisweilen liier nnd da, wie sclion Ö r s t e d (I, 10 7 ) im J a h re I 860
berichtet nnd abbildet, kleine schwarze, glänzende Fleokengrnppen. meistens
nach der Basis des Kornes hin in der Nälie der Keiinanlage, alier aueh an
anderen Stellen der Oberfläche. Dnrclischneidet man ein solclies Korn (Fig.
103 a, b), so sieht man die Sporengruppen - . liier Teleutosporengruppeii —
in den periplierisolien Zellenscliiehten des Korns, zwischen der Oberhaut nnd
der Sanienseliale, zerstreut liegen. In der letzten Scliicht oder unter dersellien
treten dagegen keine Sporengrnpiien auf, wie auch nicht in dem Keim sellist.
2. f. sp. Hordei. ln allem AA'esentliohen gleicht diejenige Form dieser
Rostart, welclie die Gerste (Hordeum) heimsuclit. der liier olien besclirie-
lienen am AVeizen anftretenden Form. Die F a rb e und Form der Hänfclien,
sowie ilirc reihenweise Anordnung in lange Streifen nnf den Blättern (Fig.
73) sind hier dieselben wie beim AA'eizen, so anch das allmähliche Hinaut-
wandorn an der Pflanze. AVenigstens tr itt dies alles selir dentlicli an der
Gerstonsortc liervor. die von allen der an dem E xjierimentalfälte t geprüften
Sorten die für diese Rostart empfänglicliste war, nämlich an dem nackten
Hordeum vulgare, var. corimhtm. Das einzig Anfl'alleude war der Umstand,
dass die H ä u f c h e n f e l d e r a u f b e id e n S e i t e n d e s B l a t t e s g le io li
k r ä f t i g auftrateu. nnd nicht, wie am AA'eizen, in entschieden überwiegender
Anzahl auf der Oberseite, nnd dass die liäiifchentragenden Flächen der einen