spriing'liohen, zusainmengchäufteii Lage da sasson, ganz so wie sie sich nocli
im Früliling zur Keimzeit im Fre ien befinden. Wie mau aber diese Erscliei-
nmig am riclitigsteii beurteilen soll, darüber dürfte cs noch zu früh sein,
ein Urteil zu fällen.
Aus allen Thatsaclien, die so eben über die Bedingungen, unte r weichet
die Teleutosporen keimen, angeftilirt worden, dürfte dentlicli liervorgelien,
dass diese Bedingungen weder so gering an Zalil noch so uiihedeutond sind,
wie man sicli früher im allgemeinen vorgestellt liat. Die vorlier in der
L itte ra tu r erwähnten F aktoren — Feuchtigkeit, AVärme, Sauerstoff und Rulic-
dauer — sind nocli lange niclit die einzigen Bedingungen einer eiiitreffendeii|
Keimung. Die neuen Beohaclitungen zeigen, dass der Aufbewahrungsort
während der Euliezeit eine grosse Eolle spielt, insofern nämlich die Siioret
dem freien Z u tritt vou AVind und AA*etter ausgesetzt werden oder nicht.
Zugleich geben diese Erseheiuungeii eine Andeutung davon, dass aucli andere
Fak to ren z. B. das Auseinanderfallen der Sporensainmlungen irgend
eine Bedeutung hallen müssen, uud ausserdem fordern sie scliliesslich zu fernerem
Studium und zu sorgfältiger Beobachtung dieser Sporen während der
AA*inter- und Frühlingsmonate auf, wo sie aucli Vorkommen mögen, oh im Freien
aut Feldern uud Rainen, oder im Hause in Ställen und Soheniien, oder sohliess-
lich — und das ist wohl nicht am uiiwiclitigsteii — a u f dem Misthaufen.
2. Der verlauf der Teleutosporenkeimung. Bei der Keimung der Teleutosporen,
die bei dieser Rostart zuerst von T u l a sn e (I, loa) im Ja h re 1854
im Einzelnen bescliriebeii worden ist, d rin g t gewölmlicli zuerst aus der oberen
(Fig. 3 a und b), dann zugleich aucli aus der unteren Zelle (Fig. 3 c) ein
fast ganz farbloser Keimtädeii hervor. Dieses Hervordringen geschieht hei
der oberen Zelle an der Spitze, obgleich die AVand grade hier nicht unwesentlich
dicker ist als an den Seiten der Zeile, und aus der unteren Zelle]
dringt der Keimfadeii an einer beliebigen Stelle am oberen Rande dicht
u nter der Scheidewand zwischen den beiden Zellen der Spore liervor. Oli
nun dieses Hervordringen dadurch erleichtert wird, dass sich, wie die meisten
Verfasser (z. B. P l o w r ig h t , VI, 3 7 ; D i b t e l , VI, 14 3 ; C o b b , III, 55)
glauben, an den betreffenden Stellen der Wand Keimporen hetindeii, oder
dass, wie andere (z. B. B o l l e y , I, 1 7 7 ) meinen, solche Poren nicht existieren,
ist noch nicht ganz entschieden. Is t der Keimschlauch aber einmal
durch die Zelleuwaiid durchgcbroclien, so erreiclit er sclmell eine Länge,
welche die der Spore mehrere Male tibertriti't, und teilt sicli zugleicli durch
Querwände in 5—7 Glieder, von welchen nur das unterste verhältnismässig
lang ist, ivogegen die übrigen wiederum uiigefälir elionso lireit wie laug
sind. Diesen so beschaffenen Keimsclilaucli liat man das Promycelmm
benannt. In den kurzen Gliedern dos Promyceliimis ist der Iiilialt rcicli-
lioher als in dem Basalgliede, uud teilweise durch einige gclhliclic Köriiei)
gefärbt. Diese kurzen Glieder zeigen sehr bald die Neigung, sich schräg
seitwärts auszudehnen, so dass die Zelleiireihe etwas ziokzackförmig wird,"'
indem eine Zelle naeh dieser, eine andere iiäch je n e r Seite liin strebt. Die
.¡zeitliche Ausbiegung nimmt zu, und nach kurzer Zeit hat jedes Glied eine
kleine hiasenförmige A*erlängeruiig ausgesaiidt, die n u r durch einen schmalen
I,Stiel mit der Mutterzelle verbunden ist und sich scliliesslieli ganz von der-
! selben loslöst. Frei geworden lieisst dieser kleine Körijer Sporidie. Jetzt
sind der Siiorenraum, aus dem das Promyceliuin lieraustrat. sowie aucli die
Proniycoliumglieder, von denen sich S]ioridien ahscliiiurtcii, niclits als leere
-f und tote Schalen. Jede Teleutospore kann auf diese AVeise, wenn mau die
t Promycclicn aus den beiden Zellen der Spore initzählt, wenigstens 10 Spori-
f dien erzeugen. Die Sporidie ist dazu bestimmt, einem neuen Pilziiidividuiim
das Lehen zu geben, sobald sich günstige A*erhältnisse einfinden. Sie ist
mit der Fähig k e it begabt, sofort keimen zu köiiuen.
f Der Keimungsverlauf ist je nacli den Umständen verscliieden. In einem
i Wassertropfen au f toter Unterlage, z. B. au f einem Objektträger, scliickt die
f Sporidie einen mehr oder minder langen Keimfaden aus (Fig. 4), der
I 2—3 mal länger ist, als die Sporidie seihst; oder es erweitert sicli der
;f kleine Keimfadeii, elie er jen e Länge erreiclit hat, zu einem hlasen-
j | förmigen Körper von ungefähr dersellieii Grösse uud Form, wie sie die
ursprüngliche Sporidie hatte. Dieser blasenförmige Körper wurde von
» i T u l a s n e sclion 1854 lieobaclitet. und man liat ihn später sowohl bei
I der Keimung dieser als auch anderer Teleutosporen wiedergeselieii; sein
Name in der neueren L itte ra tu r ist sekundäre SporidieA Sie sclieiiit aus
dem Bestreben des kleinen Pilzkörpers hervorzugeilen, nocli einmal alle
' Kräfte anzustrengen, um au f alle Fälle der Pilzart irgendwie nützlich zu
sein, wenn sie nämlicli durch Zufall auf eine geeignetere Unterlage versetzt
, werden sollte, z. B. au f ein passendes Blatt od. dgl., wo sie festen Fuss
j- fassen und sich weiter entwickeln könnte. Ist dagegen die kleine Sporidie
j sclion von Aiiiäng an direkt ani' eine solche passende Unterlage gekommen.
|[ z. B. auf die obere oder — ebensogut — au f die untere Seite eines lehen-
i den Berberitzenlilattes, dann entsteht gewöhnlich kein längerer Keimfaden,
sondern der kleine Sporidieiifortsatz bohrt sich, sobald er irgend welche
j Stelle an der Wand der Epideriniszelle getroffen hat, direkt durch diese
, | liiueiii (Fig. 6 a), breitet sich iiaoli seinem E in tritt hier als erweiterter oder
; verzweigter Myceliiimfadeii aus, liis er die entgegengesetzte, nach innen
gerichtete AA*aiid der Zelle erreicht hat, um d a rau f ebenfalls diese zn durch-
holireii und dann schliesslich das Ziel zu erreichen, iiacli dem er eigentlich
strebt, die Räume zwischen den Zellen der inneren Blattgewebe. Hier
wächst er, von dem nmgebenden Zellen genährt, zu einem mehr oder inin-
der reichlich verzweigten, wesentlich intercellulareu Mycelium aus. Zuweilen
.( l ig . 6 1), c) scheint jedocli der Faden etwas länger zu wachsen, ehe das
: erste Durchbohreu stattfindet.
^ * Die Bildung sekundärer Sporidien wird erwähnt: von S c h b ö t e e (I, 4 ) 187.1 bei Puciic
in ia Cariéis, von M ü l l e r (I, 734) 1886 bei Phragniidiam -oiolaccMm, von P l o w r ig h t (VI, 44)
■ j 1889 bei Oyrnnosporanc/ium ciacariaeforme, vou B a r c la y (III, 2391 1891 bei Pííccúím Jasmim'-
•, Chrysopogoms nnd von d e B a r y (VIR, 303) 1884 als eine nicht seltene Erscheinung bei Spori-
I /ü lw im u n g im allgemeinen, wenn der Keimscblaucb nicht sofort eine geeignete Unterlage
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