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keit nicht gradezn vernichtet wird. Anf dieselbe AVeise ist wolil die langj
lieihehaltcne Lebenskraft der Üredosporen der hier belumdelten Pilzformcii
zn erklären. Sie behält sich mir so lange hei, als die Sporen in geschutztci
Lage verwahrt werden. Alle hierüber geniaclitcn Beobachtungen warnen
uns davor, hierin einen Beweis dafür sehen zu wollen, dass solche den
AVinter über verwahrte üredosporen eine tliatsächliclie Rolle in dein Leben
des Pilzes spielen sollten, sei es in seiner Entwickelung oder in seinem
AViedererwachen im l'olgenden Jalire. Es ist j a natürlioli und gradezu ini.
venneidüch, wie sclion einmal gesagt, dass sicli einzelne uredotrageiidt
Halme oder Sprossen hei der Ernte vorfiiiden, mit in die Scheune komniei.
nnd hier au f bewahrt werden. Aber diese üredoliäufcheii sind sicherlich
niolit anders aufzufässeu, denn als die letzten aiussterbenden Naclikoranieh
einer Generation, die ihre Rolle schon luisgespielt hat.
Ein fernerer Beweis gegen die Bedeutung der überwinternden üredo,
Sporen als Ansteckiingslierde für die Saaten des folgenden Ja h re s ist das
späte Hervorbreclien der ersten neuen üredoliäufcheii im Sommer. Sind
keimfähige, überwiiitenide üredosporen vou den ersten Frühlin g stag en an
den ganzen Vorsommer hiiidnroh in der Na tn r vorhanden, und bilden die»
die Quelle der neuen Generation, warum sollte diese dann nicht viel frübei
entstehen als es thatsächlich der Fall ist? Warum sucht mau vergebeiiä
nach neuen üredohäufchen dieser Rostart, in seltenen Fällen bis in die letzte
AVoehe des Juni, in der Regel aber ein gutes Stück in den Ju ii hinein,
und zwar obgleich die Inkubationsdaner in diesem Falle 10—12 Tage zu.
betragen pflegt (vergl. Tabelle 9 unten), und ohgleieh die Witterangsverhältnisse
vom April an zeitweise der Art .sind, dass sie die Keimmic'
liervorrnfen müssen, falls /diese Fähig k e it niclit vollständig erloschen ist.
Das absolute F ehlen einer neuen Uredogeneration während 2—3 Monate im
F rü h ja h r und Vorsommer sowie das recht plötzliche Auftreten derselben iiii(l|
ihre schnelle, in 1—3 AVochen beendete Verbreitung, nachdem diese einmal
allgefangen hat, auch dieses zeigt ganz bestimmt an, dass es keine überwinternden
üredosporen aus der Ernte des vorigen Ja h re s sein können, dit
den ü rsp ru n g der neuen üredogeiiera tion an der folgenden Saat bilden.
Ebenso wie bei den Getreidearten scheint es sich zu verhalten bei Tri-
Heim, repens, D a c ty lis glomerata und A g ro stis vulgaris. Auch bei diesen
scheint, wie die Tabelle 1 lehrt, die üredogeiieration Anfang oder Ende
November vorüber zu sein; denn an den im AVinter 1891—92 überwachten
Pflanzen konnte nach dieser Zeit kein neues üredohäufchen entdeckt werden,
obgleich sich in einzelnen F ällen (3 Triticum repens und 2 Dactylis glome-
rata ) zwischen dem 12 1891 und dem -“ /4 1892 noch frische grüne Blät-tet
vorfanden. Es haben also die üredosporen, die noch im November vor-
kamen, nicht die Kra ft besessen, durch Ansteckung neue üredoliäufclien
zu erzeugen.
Eine anffa-llende .Vusnahiiie sowohl hinsichtlich der aussergewöhulicli
langen Fortd au e r des Uredostadiums, besonders der üredosporen, als and
rücksiclitlich der lange beibehalteneii Lebenskraft dieser Sporen, bildet, wier
die Taliellen 1 und 2 an die Hand gehen, die an A ir a caespitosa auf-
) tretende Form. .Aus der Tabelle 1 ersieht man, dass man an dieser
^Wirtspflanze h a t Üredohäufchen wahrnehmen können in einem Falle bis
lEiide Dezember uud in einem anderen sogar bis Ende März. In dem
ersteren Fa lle scheint jedoch die Uredogeneration sehr schwach gewesen zu
sein. Die üredosporen, die am '’'Tä spärlich an verwelkten Blattteilen vor-
kanien, hatten ein scliwächliehes Aussehen, der Sporeninhalt war lilass ein-
geschruinpft, und nocli am e, am '’» 6 und am <* '7 suchte man vergebens uaeli
neuen Uredohäufclien. E rst am ?,» wurden neue Uredohäufclien notiert, und
«zwar reiclilich, und am begannen auch Pucciniaflecken spärlich zu er-
|sclieinen. Auf der zweiten Nummer (Tabelle 1, Nr 31) war die Uredo hei
Iweitem lebenskräftiger. Hier konnte man sie bis zum **1/3 verfolgen, und der
i Keiiufähigkeitsgrad der Sporen w a r am folgenden Tage (Tabelle 2, Nr 6) 1,
wobei schon am "/n neue Uredofleeken aufgetreten waren. Am 3/7 w a r die
Uredo dieses Rasens rech t reichlich an Blättern und Scheiden, so auch am ",9,
wogegen es an Notizen über das Auftreten von Pucciniaflecken an diesen
Tagen fehlt. Im AVinter 1892—93 wurde die üred o an denselben AVirts-
pfianzen teils am ’ 12 1892 teils am "2,4 I 89 3 beobachtet; und war die Keimtäliigkeit
an jenem Tage 2, aber an diesem 0. Die eben angeführten Beob-
achtuiigeii sind zwar zu vereinzelt, als dass dadurch die F ra g e vou einer
überwinternden Uredo der an A ir a caespitosa lebenden Form dieses Pilzen
ais endgültig bewiesen erachtet werden könnte. Jedenfalls deuten sie je doch
die Möglichkeit e in e r solchen Überwinterungsweise an, weshalb man
diese Pilztorni tü r einen Übergang zu der au Phleum pratense auftreten-
deii Form halten kann, die wir aus verschiedenen, in dem folgenden
näher anzugebenden Gründen als eine besondere Art betrachten uud auf-
iielimeii, welche u. a. auch dadurch gekennzeichnet ist, dass sie sich, wenigstens
in der üiiigegend von Stockholm, durcli überwinternde Uredo von
dem einen Ja h re bis zum anderen erhalten kann.
Die bisher, in den Ja h ren 1891, 1892 und 1893 im Frü h lin g gemachten
Beobachtungen gewähren daher k e i n e n G ru n d zu d e r A n n a h m e , d a s s
es im mittleren Schweden e in ü b e rw i n t e r n d e s ü r e d o s t a d i u m d e r a u f
d en G e t r e i d e a r t e i i a n f t r e t e n d e n F o rm b e zw . F o rm e n v o n P » c c ¿ « « a
g r a m in i s g ä b e , weder als lebenskräftiges Mycelinm noch als keimfähige
Sporen, w e l c h e s f ü r d a s e r n e u e r t e A u f t r e t e n d e s P i l z e s in e in em
io lg e n d e n J a h r e v o n w e s e n t l i c h e r B e d e u tu n g w ä r e . Es bleibt hiernach
für die E rk lä ru n g dieses AAHedererwachens keine andere AVahl übrig,
als eines der folgenden Alternative auzunehmen: entweder sind die AAHntcr-
sporen (Teleutosporen) oder ein im Saatkorn befindlicher Kraukheitskeim
/ly c e lu iin ) die T räg e r der im AVinter schlummernden Lebensenergie des
Mizes oder aucli wirken diese beiden Faktoren hierbei zusammen mit.
Wir halten uns liier haiiptsäclilich an das erste der genannten Alternative,
le biologische Bedeutung der Telentosporeii, indem wir die Beantwortung
der f ra g e von einem innewohnenden Mycelinm auf spä ter verschieben.