Übersicht der Resultate aus den Infektionsversuchen m it üredo graminis.
Tab e lle 10.
lüfektioQsmaterial ubertrageo Die Anzahl der Infektionen mit dem
Re.niltat
sichei*
positiv
+
unsicher
positiv
( + )
sicher
negativ
Secale cereale Secale cereale
Hoi’deum vulgare
Triticum vulgare
Avena sativa
Hordeum vulgare
Triticum repens
Triticum vulgare
Aira caespitosa
Hordeum vulgare
Secale cereale
Triticum vulgare
Avena sativa
Phleum pratense
Triticum repeus
Secale cereale
Hordeum vulgare
Triticum vulgare
Avena sativa
Xoeleria cristata
Avena sativa
Secale cereale
Triticum vulgare
Hordeum vulgare
Triticum vulgare
Secale cereale
Hordeum vulgare
Avena sativa
Aira caespitosa
Secale cereale
Triticum vulgare
Avena sativa
Poa compressa Secale cereale
Avena sativa
3) f. sp. T ritic i auf Triticum vulgare,
4) f. sp. Ä ira e auf A ira caespitosa, und
5) f. sp. Roae au f Poa compressa,
welche 3 letzteren wahrscheinlich oder vielleicht geschieden sind.* Zu d i e s e n
k om m t n o c h schliesslich als sechste Form die unten a l s b e s o n d e r e A r t
anfgeuommene P u c c i n i a P h l e i - p r a t e n s i s hinzu.
Als bemerkenswert sei hie r hervorgehoben, dass die Iiifektionsversuclie,
welche die Zusammenhörigkeit der auf Koggen, Gerste und Quecke auftre-
tendeii Formen uud die Selbständigkeit dieser gemeinsamen Form den an
anderen Getreidearten anftretenden Formen gegenüber beweisen, sowie die
Kesultate, welche die Se lbständigkeit des Haferschwarzrostes an sicli bezeugen,
alle genau mit einander übereinstimmen, während dagegen d ie V e r s n e h e
m i t d e r am W e iz e n a n f t r e t e n d e n S c h w a r z r o s t f o rm e i n a n d e r w i d e r s
p r e c h e n d e E r g e b n i s s e liefern. Gewissermassen, und zwar ilberwiegend,
sprechen wohl die Resultate dieser letzteren Versuche auch für die Selbstän-
keit des Weizenschwarzrostes, aber gowissermassen anch gegen dieselbe. So
lässt uns die Infektionsnummer 34, vielleicht anoh die Inf.-Nr 21, eine Zusammengehörigkeit
mit der am Roggen vorkommenden Form mutmassen,
und die Inf.-Nr 29 eine solche mit der Form an der Gerste, sowie vielleicht
die In f-N r 31 eine solche mit der am Hafer.'*
Beachtet man indessen, dass die hervorbrechenden Pusteln in mehreren F ä llen
(Inf.-Nr 34 nnd 36) teilweise einer anderen Rostart angehörten, was
mir davon h a t aiihäiigen können, dass das Infektionsmaterial gemischt
gewesen; ferner dass zn der Zeit, als die Infektionen durcli diese Rosta
rt geschahen, die Aussicht auf eine Mischung des Materials verhältnismässig
gross war, da die am Weizen auftretende Form mit denen der
Gerste nnd des Hafers ziemlich gleichzeitig ist, von denen erstere leicht aut
den Roggen übergeht; sowie schliesslich, dass alle Infektionsversuche, bei
denen das von Roggen, Gerste, Hafer und Quecke genommene Sporenmaterial
au f Weizen ü bertragen wurde, nbereinstirnmend negative Resultate ergaben,
so liegt die Annahme nahe, dass die einander scheinbar widersprechenden
Resultate der mit Material vom Weizen ansgefuhrten Infektionsserien sich
aus zufälligen Umständen erklären lassen, und dass also auch die am Weizen
anftretende Form dereinst als eine getrennte Form für sich da stehen wird.
Künftige Versnehe müssen dieser F ra g e noch die richtige Lösung verschaffen.?
Fernere Untersnchniigen sind auch von nöten, um zu entscheiden, ob die
Formen an f A ira nnd Poa sicher selbständig sind, zumal da es noch an
' Durcli die 'Versuche des Jalires 1894 ( E r i k s s o n , V, sa i) ist teils die Zahl der spezialisierten
Formen auf 6 gestiegen, teils ist auch die Anzahl der Wirtspflanzen mehrerer
Formen erheblich vermehrt. Spät. Anm. (18»',495).
» Auch N ie l s e n (II, 8 7 8 ) erwähnt 1874 positive Resultate eines Infektionsversuches mit
dieser üredoform auf Roggen und eines auf Hafer.
Weitere Erortrungen hierüber iinden sich bei E r ik s s o n , V, 298, wo die Hypothese
istellt wird, dass^ f. sp. Tritici vielleicht die Stammform ist, aus anfgestellt der sich die übrigen
entwickelt haben. Spät. Anm. (18", 495).