vielleicht iiiclit ani wenigsten, da der Name Uredo rubigo-vera au melireren
Stellen ansdriicklicli dem ü redostadium der Puccinia coronata verlielioii wird,
was übrigens anch bei d e B a e v (II, s s ) im Ja lire 1863 geschieht, ü n d in
neuester Zeit liaben, wie wir tiiiden werden, melirere Forsclier, z . B . B u u r il
(1, äoo) 1885 und B a r c l a y (II, 2 3 2 ) 1891 von der sehr nahen Verwandtschat't
der beiden Arten gesprochen.
ln seltenen F ällen geschieht es, dass die Teleutosporen einzellig werden,
sogenannte Mesosiioren oiitsteheu. Solclie (Fig. 98) wurden am */i 18 9 2
mit zweizeiligen zusammen iu einigen kleinen, zum Teil welken Sporen-
fieckeu au f überwinterten AVeizeiikeimpflänzeheii beobachtet. Sie kamen
anch selir spä rlich zwisclien den zweizeiligen Sporen, die dann ebenfalls
zum Teil ein abnormes Äussere besassen. au der Sterngerste aus Helsing-
laiid im Ja lire 18 90 vor (Fig. 10 0).
Mit den Sporen zusammen kommen Paraphysen (Fig. 96 ) vou ungefäiir
derselben F ärbung wie die Siioreu vor. Ein Felilen derselben, wie es
B a r c l a y (A. 4 6 ) im Jalire 18 9 2 vou der Puccinia »rubigo-vera» in Indien
erwähnt und anch L o vbkd o (I, 1 8 2 ) iu demselben Ja h re andeutet, ist bei
uns nicht beobachtet worden. Nocli weniger h a t man bei den Paraphysen
irgend eine Entwickelimg ähnlich der Keimung der Sporen wahrgenom-
meu, wie sie B a s n i s (I) 1875 hei den Parapliysen der P uccmia A llii gesehen
zn liaben glaubt.
h. Die w ir ts c h a f tlic h e B e d e u tu n g .
Es nnterliegt keinem Zweifel, dass diese Rostart für Schweden vou
einer hohen wirtschaftlichen Bedeutung ist, und besonders für die AYeizeii-
kultur eiue iiei weitem grössere Bedeutung hat, als der Schwarzrost {Puccinia
graminis). Im Ja h re 18 9 0 hatte jene, nach dem zu urteilen, was teils
an uns eiiigesandte Prolien von rostigen Halmen nnd Äliren an die Hand
gaben und teils gelegentliche Besuche iu den heimgesuchten Landstrichen
lehrten, eine grosse nnd verheerende Verbreitung iu den meisten der
weizeiibauenden Provinzen im sitdliclieu und mittleren Schweden erlangt,
wie Skäne (z. B. Rögle), Hailand (z. B. Mäiistorp), Smäland (z. B. AVim-
merby), Östergötland (z. B. Göstad), A'estergötland (z. B. Nordais Häratl),
Nerike (z. B. Margretelund), Södermanland (z. B. Ekeby), Upland (z. ß . AVatt-
liolma) nnd Insel Gottland (z. B. Othem). Olme Zweifel ist auch die schwere
Verwüstung, durch welche die AVeizenernte Scliwedeiis in dem genannten
.Jalire litt und von deren Umfang eine A'orstelluug gehen teils die tabellarisclie
Übersicht von E r ik s s o n (II, 9 ), welche den au f rund 44,000 Kronen lierecli-
ueten Verlust von 15 Gütern mit einem weizenliewacliseiien Areal von 646
Tnimland (ungefähr 316 Hektar) umfasst, teils eine grössere weiter unten
(Abschn. lA') wiedergegebeiie Tabelle, ausschliesslich der PMccjma .f/iMi/ianmi
zuzuschreiben. Ebenso scheint es sich im Ja lire 18 9 2 verhalten zn liaben,
als dieselbe Rostart in vielen Gegenden von Scbwedeii grosse VerwUstnngon
anriclitete, wie z. B. bei Stockholm, Strengnäs, Örebro u. a. In den nörd-
liolieii Teilen des Roiclies, wo kein AA'eizen geliaut wird, sondern die Gerste,
liesonders die secliszeilige, ein wichtiges Getreide ist, scheint die a u f der
Gerste sebmarotzende Form eine grosse Ausdehnung zn besitzen. Besonders
auffällig ist das rcichliclie Auftreten dieser Form an den Halmen und den
Äliren einer sechszeiligen Gerste, die Ende August 1893 von Dr. F. A g e e n
in Luleä an uns eingesandt wurden.
Arg zerstörend w irk t diese Rostart eigentlich n u r iu dem Masse, wie
das Faa tk o ru sellist a u f vorher beschriebene AA'eise angegriffen wird. Die
Grösse des Kornes w=ird bedeutend vermindert — was am deutlichsten wird,
wenn man die Fig. 102 a von nicht verschrnmpften und die F ig . 102 b von
vorschrnmpfteii, ans derselben Ähre genommenen Körnern vergleicht — und
der E rtra g der E rn te wird sowolil hinsichtlich der Menge als der Güte er-
hetilioh gesclimälert.
Bei den Gewiclitsbestimmungeii, die im Herbste 1892 mit beiden Arten
von Körnern, die von derselben AA'eizensorte (Michigan Broiiee) herstammteii,
ausgefülirt wurden, — es waren dies teils solche Pflanzen, die, am ** » in
Töpfe gepflanzt, den ganzen Sommer hindnreli in einem Gewächshanse g e standen
nnd kein einziges Mal aueh n u r eine Spur vou Rost gezeigt hatten,
teils solclie, die, au f dem Felde gewachsen, iu den Äliren sehr sta rk en Rost
trugen und bei denen die Mehrzahl der Körner verseiirnmpft war, — ergali
sich folgendes Gewielit von 100 Körnern:
a u s r o s t f r e i e n A l i r e i i ( G e w ä c h s h a u s ) , n i c h t v e r s c h r u m p f t e K ö r n e r . . . . . . . . . . . . . . . . . 5,915 G r a m m ,
1 r o s t i g e n » ( F e l d ) , » » » 4 ,5 4 3 »
» » 1 1 v e r s c h r u m p f t e > 2 , 5 S o >
Bei der E rn te des Ja h re s 1893, wo anch dranssen au f dem Felde kaum
eine Spur von Rost in den Ähren zu sehen war, war das Gewicht von 100
Körnern derselben AA'eizensorte 5,434 Gramm. Infolge des herabgesetzten Gewichtes
nnd des verschrumpften Anssoliens ist eine schwer rostige AA'aare fast
ganz uiiverkäutiich. Eigentumiichenveise ist jedoch die Keimfähigkeit des
Kerns hierdurch nicht vermindert, sondern e s k e im e n d i e v e r s c h r n m p f t e n
K ö r n e r mindestens e b e n s o g u t, j a nach einigen A'ersuchen soga r schneller,
a l s d ie n i c h t g e s c h r u m p f t e n .
i. Die In te n s itä t d e r A /e rw ü stu n g b e e in f lu s s e n d e F a k to r e n .
In vielleiclit noch liöherem Grade als iieim Schwarzrost machen hier
mehrere äussere oder innere Fakto ren , wie AA'itteruugsverhältnisse. n a tü rliche
Empfänglichkeit u. dgl., ihren Eintlnss geltend an f das Umsichgreifen
des Rostes und die Grösse des durch ihn bewirkten Schadens. Über die
Resultate, die in diesen praktisch wichtigen F ragen bisher gewonnen sind,
wird in dem folgenden näh e r berichtet werden.
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