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L nte rsncht man die Tabelle näher, so wird man finden, dass d ie s e
R o s t lo rm sich a u f d em V e r s n e h s f e ld e j e d e s J a h r im S p ä t h e r b s t
gezeigt hat, wenn aiicli in den einzelnen Jalireii in verscliiedeiier Fülle und
ant versohiedeiien Getreidearteii. Bei weitem am seliwersteii ist der Weizen
von derselben angegriften gewesen, da im Spätlierbst 1891 alle (90)
\ ersiichsparzellen dieses Getreides als rostig notiert wurden, und im Siiät-
herbst der Ja h re 1892 und 1893 fast alle, in jenem Herbst 120 Parzellen
von sämtliclien 128, in diesem 87 Parzellen von 90. Viel w en i-e r all-
Eostforiii au f den Koggenparzellen anf, nnr in einem J a h re
(189l) etwas allgemeiner, in den übrigen entweder a u f etwa der Hälfte der
Parzellen (1891) oder auch g a r nicht (1890 und 1893). Äliulich verhielt es
sich mit den W intergerstenparzelien, die nur in einem Ja h re (1892) allg e meiner
Spuren dieser Rostform aufzuweiseu hatten. F e n ie r findet man dass
der Rostigkeitsgrad der Roggen- und Gersteiiparzellen kein einziges Mal
hoher als 1 war. also mir Spuren von Rost. Anders verhielt es sich mit
dem W eizen, bei dem der Ro.stigkeitsgrad in allen Ja h ren die höcliste Zalil
(4) erreielite. Am allgemeinsten gescliah dies im Spätlierbste des Ja h re s 1892
wo etwa ein Drittel aller Parzellen bei der ü n te rsu ch n n g am *l'io mit den
Kostigkeitsziftern 3 und 4 bezeichnet wurden, und ausserdem mehr als ein
DrUtel mit der Rostigkeitsziffer 2. Die geringste Veriireituiig a u f den Winter-
weizeiisaateii erreiciite diese Form - wenn man den ersten Herbst, aus dem
nur sehr kurze Angaben vorliegen, nnberüoksiclitigt lässt — im Spätlierbst
des Ja h re s 1893, da nur bei etwa einem Fünftei der Parzellen der Rostig-
keitsgTad die Zahlen 3—4 erreichte.
Dass der in d e r V e r b r e i tu n g d e s R o s te s m e r k b a r e U n t e r s c h i e d
111 d e n b e t r e f f e n d e n J a h r e n wesentlich einer Verschiedenheit der IVit-
tenmgsve rhältnisse oder der zufälligen Beschafienheit des Bodens seiner
anfänglichen Fenehtigkeitsverhältnisse n. a. znzusclireiben ist kann mau
a ls ausgemacht annehmen, da die anderen Faktoren, von denen’ sich denken
liesse, dass sie hier einen gewissen Einfluss üben könnten z B L a -e der
\e rsu ch sp a rz e ilen . Bescliaffenheit der zur Aussaat benutzten Körner Zeit
der Aussaat, Art derselhen u. a., der Hauptsache nach in allen J a h re n dieselben
waren. Besonders augenfällig ist der Unterschied zwischen den
beiden als Extreme liervorgehobenen Spätherbsten 1892 und 1893 Im
ersteren verbreitete sich der Rost, der sicli am * i« nur a u f 14 Parzellen
tand. so schnell dass nach 5 Tagen die überwiegende Anzahl (120 von 128)
lostig " a r und von diesen ungefähr ein Drittel den Rostigkeitsgrad 3—4
erre icht h a tta Im Herbst 1893 dagegen ersohieii der Rost schon am
, 9, also 3 Tage früher als im Ja lire vorher, a u f nicht weniger als 17
Parzellen, aber trotzdem liatte der Rostigkeitsgrad 17 Tage spä ter auf
keiner Parzelle die Zahl 2 überstiegen, und iiacli ferneren 28 Tagen
hatten von 90 Parzellen nnr 18 einen Rostigkeitsgrad erreiclit, der liöher
war als 2.
Untersncht man nun die WTttenrng der beiden Ja lire während der en tsprechenden
Perioden, speziell während der 15 Tage, die den beiden
Eeobaclitungstagen, dem ® lo 1892 mit selir reiclilicliem Rost und dem **'io
1893 mit sehr spärlichem Rost, voranfgingen, so findet man folgendes:
Temperaturmaximum
1 8 9 2 ( V — A ,) ■ . . . . . . . . . . . . . . . -u 2 Ü ,o " - r 1 5 , 1 ’ + 9 ,r;-' *
1 8 9 3 ( V ' - A ) ■ . . . . . . . . . . . . . . + 1 6 , ü° + 1 2 ,3 ’ ■ 1 0 , 5 ’ ; • j’f
1 8 9 3 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . + 9 , 5 ’ + 6 , a ’ . . . 2 r>°
1892 .
1893 .
h ö c h s t e s m i t t l e r e s t i e f s t e s
Tenperatiir minimum i',-; i l
l i ö c h s t e s m i t t l e r e s t i e f s t e s
-t- 6 , 3 ’ 4 l . U
Niederschlagsmenge
Summe in mm
. . . . 12,5, auf 6 Tage verteilt
. . . . 63,6 » 13 >
Die Temperaturzalileii zeigen also .so geringe Abweichungen, dass die Unterschiede
der E o stintensität in den beiden Ja h ren sich kaum aus denselben
e rklären lassen. Anders verhält es .sicli aber mit den Niedersclilagszahlen,
sowohl was die totale Niederschlagsmenge als auch die Verteilung derselben
au f T ag e lietrifft. In dem einen Ja lire fand nur geringer Niederselilag, in
Summe 12,.5 mm, an 6 Tagen, in dem anderen reiclilicher, 63,6 mm, an 13
Tagen statt. Es kan n wolil kaum melir als eine Meinung darülier walten,
dass die im letzteren Ja lire herrschenden Niederschlagsverliältnisse a priori
als die der Verbreitung des Pilzes verliiiltnismässig günstigsten aufzufassen
sind, da man j a anniiiimt, dass diese haiiptsäclilicli durcli ü redosporen
erfolgt, welclie keimen und nach einander olme Unterbrechung durcli In fek tionen
neue Eostzcntren hervormfeii. Eigentüiiiliclier IVeise aber erlangte
der Pilz grade in diesem Ja lire nur eine äusserst geringe Ausdelinuiig, w äh rend
er iu dem bei weitem viel trockneren Spätherbst 1892 nicht nur sclmell
(über viele Versuclisparzellen) sondern auch k rä ftig (mit hohen Gradzahlen)
um sich griff. Diese Umstände sprechen entschieden gegen die Annahme,
dass die Ursaclie des Gedeiliens nnd der Kraft des Pilzes in allererster
Reihe in der Reicliliclikeit und Diclitigkeit des Niedersehlages zu suchen
seien.
Ein ähnliclies Resultat erhält man auch, wenn niiin etwas weiter zurückgreift
und naclisieht, wie sich die Witteiüiigsverhältiiisse während der letzten
20 T age des Septembers (vom 11. liis zum 30.) in den genaimteii Ja h ren
gestalteten — die zwanzigtägige Periode, in der die Blätter vor Anfang
des Oktober vorzugsweise derjenigen Uredoinfektiou ausgesetzt sind, die
von den stelieiigeliliebeiieii Halmen und den sp ä t gesprossten Trieben auf