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i I 1 I ■288 I I: 11. M B SAATZEIT.
iiiierwartcte Resultat nicht dnrcli eine etwaige A'erspätiiiig des AA'aehstuins
e rk lä rt werden kann.
Reciit gross ist indessen aucli die Anzalil der Fälle, wo geringer oder
kein Rostscliäden auch iiacli später Aussaat erfolgte, und mögen dalier
einige von denselben liier erwähnt werden. Der Einsender der Tab.-Nr 41
te ilt mit, dass g a r kein Rostschadeii ■cingetreten, obgieicli die Aussaat erst Ende
Mai gesclielien sei. Aus Ultuna sclircilit in der Tal).-Nr 36 Herr Direktor P,
G. Norström, dass ein Teil des Ackers au f der Farm Kungsängeii wegeu der
Üliorschwemmuiig des Fyris-Flusses uiclit lialie reclitzeitig besät werden können,
sondern erst am 3. uud 4. Jnni. Nun sei derselbe mit einer Mischling von
Hafer und Gerste behufs Griiiifiitter besät worden. Indessen sei die E ntw ickelung
so sclmell erfolgt, dass das Getreide re if werden konnte, ü n d es geschah
das Unerwartete, dass dieses Feld der einzige liafertrageiide Sclilag der Farm
gewesen, auf dem weder die Hafer- nocli die Gerstenpflaiizeii den geringsten
Rost gezeigt liätten. Scliliesslich sei aucli erwälmt, dass 4 Einsender erklären,
der Rost tre te ebenso zerstörend auf früh wie au f spät gesätem Hafer a u f
AA'enn aiicli einerseits die eben mitgeteiiten Angalien der Tabelle von
der Art sind, dass sie die Bedeutung der friilien Aussaat als Schutzmittel
gegen deu Soliwarzrost des Sommergetreides, speziell gegen den des Hafers
höchst bedeutend lierabsetzen, so d a rf man deuiiooh andererseits nicht iinberiick-
sichtigt lassen, dass diese Angaben iu mehr als einer Hinsicht an Mängeln
— die wohl iu Pälleu, wie diese es sind, sieh scliwerlich vermeiden lassen
— leiden, weshalb man nur mit der grössten Vorsicht Schlüsse aus ihnen
ziehen darf. Eine r dieser Mängel ist der, dass es hei weitem nich t immer
ersiclitlich ist, ob nicht vielleicht der früh gesäte Hafer, infolge Ausdörrung
des Bodens oder Regeninangel gleich nach der Einsaat, erst spät hervorge-
kommeii ist, und dadurcli alle AVirkiingen, die mau von der friilien Aussaat
hä tte erwarten können, vereitelt worden sind. Eine zweite Schwierigkeit
besteht darin, dass in Bezug au f die E rn te verliältnismässig nur seiten bestimmte
T age angegeben sind, am häufigsten nur der Monat, wodurch es nicht
möglieli gewesen ist, einen Überblick zu gewinnen iiber die Zahl der Tage, die
von der Saatzeit bis zur Erntezeit iu jed e r Gegend teils a u f rostfreien teils auf
rostigen Feldern verflossen sind, imd dass es in den Fällen, wo kein Rost anftra
t, an Antworten a u f die F ragen über Saat- und Erntezeit sowie iilier andere
Aterhältiiisse im allgemeinen vollständig felilt. Noch ein Übelstaiid ist der,
dass die Angaben über frühe oder späte Aussaat keineswegs immer sicli mit einan
d e r vergleichen lassen. AA'as der eine früh nennt, heisst bei dem zweiten
niittelfrüli und bei einem dritten g a r spät. Es ist im höchsten Grade
wahrscheinlich, dass sich bei mehr ins eiiizolne gehenden Mitteilungen anoh
die oben gegebene Totalziffer bedeutend anders gestalte t hätte.
AA enn sich auch die mitgeteiiten Tabellenaugabeii, wie schon hervorgehoben,
eigentlicli nur au f den Haferrost und .speziell au f deu Scliaden
desselben im Ja h re 1889 beziehen, so haben dennoch melirere Einsender die
Gelegenheit benutzt, ihre Erfahrungen aucli von dem Eiiifliisse der Saatzeit
auf den Schaden des Rostes (Gelbrostes) am AA’eizen mitzuteilen. S. B. P ontSn,
M E 1 8 8 9 -E ll HAPERERNTE IN SCHWEDEN FRÜH ODER SPÄT? 289
Probst in Österäker, der eine Reihe von J a h ren hindnreli grossen Verlusten
durch diese Art von Rost ausgesetzt gewesen, e rk lä rt (Tali.-Nr 17), der
einzige ilim bekannte Sclmtz gegen diesen Rost sei eiue frülie Aussaat, um
die Mitte dos August. In gewissen Fällen wird auch in den Antworten,
die in Bezug au f die Zerstörung des AVeizeiis durch Bost im Ja lire 1890 an
iiiis eingegangen sind und deren llau p tiiilia lt sicli unten in der Tabelle 73
wiederfiiidet, davon gesjiroclieii, dass der früh gesäte AA'eizen am wenigsten
durch den Rost beschädigt worden; so wird in der Tab.-Nr 24 aus Oster-
götlaiid berichtet, dass alte r schwedischer AA’eizen, am 12. bis 14. August
au f 11 Tiinnlaiid (etwa 5,4 ha) gesät, nur wenig befallen gewesen, während
ein Feld von 3 Tiiniilaiid (etwa 1,5 hd) mit derselben AA'eizensorte, aber am
5. September besät, sehr schwer gelitten haiie.
C. E rfo lg te d ie 1 8 8 9 -e r H a f e r e rn te in S c hw e d e n f rü h o d e r s p ä t ?
AA'olleii wir aus den in der Tabelle 72 verzeichneten Mitteilungen oder
aus den Originalberichteii, die jen en zum Grund liegen, etwas darüber
schliessen, wie sich die Erntezeit des Hafers im Ja h re 1889 im grossen und
ganzen bei uns in Seliweden verhalten hat, so finden wir merkwürdiger
AA'eise bei nicht weniger als 135 Einsendern den Vermerk, dass d ie E r n t e
f r ü l i e r a l s s o n s t von statten gegangen, uud dass nur 27 zugeben, sie sei
verspätet worden. Es sind jedoch mir wenige, die bericliteii, dass die
Ernte vor der Mitte des August eingetreten, sondern man schritt, diircli-
sclmittlicli im ganzen Reiclie, gegen Ende des August oder Anfang des Sep-
teniper zur Ernte. Einige Fälle von grossem Rostschadeii imgeachtet sehr
früher E rn te — Ende Ju li oder Aiifaiig August — müssen hier besonders
liervorgehoheii werden: die Angaben aus Rosendaia (Tab.-Nr 100) und Lyckäs
(Tab.-Nr 101) im Jöiiköpiiigs-Läii, ans AA'älliifsgärd (Tab.-Nr 172) und Ljiiiiits
D istrik t (Tab.-Nr 178) im Malmöhiis-Läii, aus Laue Vestra D istrik t (Tab.-Nr
208) im Göteborgs-Läii, sowie aus Nolluiga (Tab.-Nr 216) im Elfborgs-Län.
d. \7 e rg le ic h e n d e A /e rsu c h e am E x p e r im e n ta lf ä lte t.
1. Der Einfluss der Saatzeit auf den Schwarzrostigkeitsgrad des Hafers.
Nach dieser Übersicht Ulier die Erfahriingeii, die man au anderen Orten
sowolil ausserhalb als aiicli iuiierlialli Scliwedens über das A'erhältuis der
Saatzeit zu dem Rostschadeii gemaclit hat, wollen wir von den diesbezüglichen
Versuchen reden, die in den Ictztverwicheuen J a h re n am Experiiiieiital-
fä lte t aiigestellt wurden nnd sicli sämtlich auf das Studium des Schwarzrostes
in dieser Hinsieht bezogen.
Im Ja lire 1891 wurden diese A’ersuclie mit Hafer und mit Gerste auf
kleinen Parzellen von etwa 3 qm Grösse im A’ersiiclisgarteii aiigestellt. Die
Resultate betreffs der Eiitwickeliiugsscliiiclligkeit der Pflanzeu waren liaiipt-
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