
 
        
         
		den  W eizenversiu'hspurzelleii  des  abgesclilosseiioii  E nite jab re s  erfolgt  Man  
 tiiidet  liier  folgendes: 
 1893 
 1893 
 Temperutnrmaximum 
 höchstes  mittleres 
 ■  ■  .  .  +  20.0°  -i  16,3° 
 .  .  .  .  +  18,.=,°  +  L3,,,= 
 T  emp era t urminiuiu m 
 höchstes  mittleres  
 .  .  .  .  T  12,0°  +  7,0° 
 -  .  .  .  +  12,5°  +  l,s° 
 tiefstes  
 +  13,0°  
 +  8,0° 
 tieftes  
 +  1,0°  
 — 2,5° 
 Niederschlagsmenge 
 kSunime  in  7nm 
 ..10,7  auf,  7  Tage  verteilt 
 1 8 9 3 ....................36,ii  >  13  » 
 Audi  wälirend  dieser  Periode  von  3  Wodien,  die  den  zuerst  au f  den  
 Kemiptianzen  liervorliredienden  Hänfclien  vorangingeii,  waren  also  die  
 Niedersdilagsverliältnisse  des  letzteren  Ja lires  für  die  Vorbereitung  einer  all  
 gemeinen  Verbreitung  und  für  ein  allgemeines  Gedeilien  des  Pilzes’bei weitem  
 g ünstiger  als  die  des  ersteren,  und  dennoch  war  das  Resultat  ein  völlig  en tgegengesetztes. 
 Was  die  Zeit  betrifft,  in  der  d ie   e r s t e n   H ä u f c h e n   au  den  Keini-  
 pflanzohen  entstanden,  so  ist  zu  bemerken,  dass  diese  Häufchen  uiiabhäno-ig  
 von  einer  mehr  w-eniger  reichlichen  Zufuhr  vou  Aiisteckuiigsstoflen  (Uredo-  
 sporen)  von  lange steheugebliebenen  Sommenveizenparzellen oder  sp ä t  in ihrer  
 unmittelbaren  Nachbarschaft  gesprossten  Stopjieltricbeu  aus  und  u n a b h ä n g 
 ig   v o n   d e u  A V i t t e r u n g s v e r h ä l tn i s s e n   d e s   M o n a ts   S e p t em b e r   stets  
 um  etwa  dieselbe  Zeit,  in  den  letzten  Tagen  des  Septembers  oder  in  den  
 ersten  des  Oktobers,  e tw a   1   M o n a t  n a c h   d e r  A u s s a a t ,  hervortrateii.  Diese  
 ersten  Häufchen  wurden  nämlich  wahrgenommen 
 im  Jahre  1890  am  » ,o,  am  31.  'l'age  nach  der  Aussaat,  auf  6  Parzellen  (von  135) 
 .  =  1891  -  ,  ,  3 7 -3 8 .  I  .  ,  .  . 4 5   (  .  54) 
 .   .  1892  •  I  .  =30-31.  . . .   .  . 1 4   .  (  . 
 '  °  •  -=».  =  .  »  .  .  .   . 1 7   .  (  .  90) 
 Nimmt  man  als  einzige  Quelle  dieser  ersten  Häufchen  die  durcli  
 den  Wind  vou  steliengeblielieiien,  rostigen  Sommerweizenparzellen  der  
 nächsten  Nachbarschaft  ans  herbeigetragenen  Üredosporen  an,  und  weiss  
 man  zugleieli,  wie  in  dem  folgenden  näher  wird  angegeben  werden,  
 dass  die  auf  eine  mit  solchen  Sporen  bewerkstelligte  Infektion  folgende  
 Inkubationsdaner  uiigefälir  10  Tage  beträgt,  so  kann  man  sich  wolil  
 schwerlich  entlialten,  den  Umstand  auffallend  zu  ffndeii,  dass  die  Uredo-  
 häufchen  niclit  eine  oder  zwei  Woclien  frülier  au f  den  Keimjilläiizclieii  erscheinen, 
   da  das  erste  Blatt  der  Keimpflanze  —  das  Blatt  der  Pflanze,  
 welches  immer  zuerst  Häufchen  trä g t  —  wenigstens  schon  3  Woclien  lan g   
 sichtbar  und  der  Ansteckiiiig  ausgesetzt  gewesen  ist,  ehe  überliaiijit  Häufchen  
 zu  sehen  waren.  Cberrascheiid  ist  auch  die  Schnelligkeit,  mit  welclier  
 diese  Rostform  an  Ausdehnung  und  S tä rk e   zunimmt,  nachdem  einmal  die  
 ersten  Hänfclien  sich  gezeigt  liaben,  natürlicli  unter  günstigen  I.Tmständen,  
 w'enii  wir  auoli  liis  je tz t  niclits  über  dieselben  wissen,  weder  wie  sie  sein  
 müssen  nocli  wie  sie  den  Pilz  in  seiner  zerstörenden  T iiä tig k e it  unterstützen.  
 Im  Siiätherlist  des  Ja lires  1892  ivarcn  die  (11)  Parzellen  des  einen  (kleinen)  
 Versuchsfeldes  am  *“ .9  sämtlich  rein,  aber  schon  nach  5  Tagen  sämtlich  
 rostig,  und  naeli  ferneren  6  Tagen  waren  a u f  dem  anderen  (grossen)  Versuchsfelde  
 120  Parzellen  (von  128)  rostig. 
 Schon  Iiei  ilirem  ersten  Erscheinen  auf  den  Herbstkeimpfläiizclieii  zeigt  
 diese  Rostart  ein  von  den  übrigen  Eostarten,  die  au f  den  Getreidearteii  Vorkommen  
 können,  abweichendes  Gepräge,  wodurcli  sie  sich  teils  im  allg e meinen  
 schon  bei  flüchtiger  Betrachtung  von jen en   leicht  unterscheiden  lässt,  
 teils  aiicli  gewisse  liestimmte,  ch arakteristische  Lebenseigenschaften  darbietet.  
 Die  Uredo  glumarum  sp rin g t  leiclit  iu  die  Augen  wegen  ilirer  lie ll-  
 o r a n g e g e l b e u   F a r b e ,  wälirend  die  übrigen  Uredoforiiien  braim  sind;  aber  
 auch  die  Art  und  Weise  ihres  ersten  Auftretens  auf  den  Keiniptiäiizcheu  
 sowie  ihres  Waclisfums  und  Verlileibeus  au f  deiiscllien  ist  ein  ganz  lieson-  
 cleres.  Allerdings  entstellt  auch  sie,  ebenso  wie  die  ülirigen  Getreidenredo-  
 forinen,  zuerst  au f  dem  ersten  Keimlilättehen,  d a rau f  der  Reihe  nach  au f  
 den  folgenden  je   nach  dem  Alter  derselben,  aber  sie  weicht  von  den  übrigen  
 dadurch  ab,  dass  sie  s o f o r t,  wenn  sie  liervorliriclit,  in  einer  grossen  Anzahl  
 sehr  kleiner  Hänfclien  auftritt,  die  in   l a n g e n   R e ih e n   g e o r d n e t   
 sind  und  e in   g r o s s e s   F e l d   ( ju e r  U b e r  d e r   g a n z e n   B r e i t e   d e s  B l a t t e s   
 einiielimen  (Fig.  57).  In  den  meisten  Fällen  ist  dieses  Häufchenfeld  an  der  
 Spitze  der  Blattsiireite  (Fig.  52  a)  gelegen  und  bedeckt  ungefälir  das  olierste  
 (änsserste)  Drittel  derselben.  Es  fehlt  jedocli  keineswegs  an  Fällen,  wo  
 der  zuerst  häufchentragende  Teil  das  mittlere  (Fig.  52  b)  oder  sogar  das  unterste  
 (Fig.  52 c)  Drittel  der  Blattsproite  ist.  Selir  sclinell,  ja   beinahe  plötzlich, 
   scheinen  diese  Hänfehcnflächen  aiiszubrechen,  und  selten  ist  es  bei  der  
 Untersucliuiig  der  Versuchsparzelleii  zu  dieser  Jahreszeit  gelungen,  Blätter  
 mit  liellerer  Färliung  an  irgend  einem  Teile  der  Oberfläche  als  Vorhoten  
 eines  liald  hervorlirechenden  Häufcheufeldes  zu  entdecken.  Entweder  waren  
 die  Blätter  der  ganzen  Länge  naeli  dunkel  grün,  dem  Ansclieine  naeli  völlig  
 friscli,  oder  auch  w a r  schon  ein  ausgedehntes  Häufchenfeld  mit  einer  
 grossen  Anzalil  zum  Teil  geborstener  Häufclieu  vorhanden,  und  im  letzteren  
 F a lle   waren  die  übrigen  Teile  der  Spreite  noch  dunkel  grün.  Gewöhnlicli  
 entwickeln  sich  die  meisten  Hänfclien  au f  der  Olierseite  der  BlattS])reitc.