sich, wie lieriohtet wird, au f dem europäischen Festlande. Vielmelir müssen
wir die an diesen Gräsern vorkommenden Formen für so spccialisiert halten,
dass ih r Gedeihen gerade diese nnd keine anderen Wirtspflanzen henötigt!
F ü r hei weitem weniger spccialisiert sind wiederum die Rostfonnen anzuseheu,
welche diejenigen Grasarteii lieiinsnclieii, die zu den eiiiiifäiiglicheii zu
zählen sind, und hierin ist wohl aueh die Ursache des allgemeinen Vorkommens
dieser Fonneii zn suchen.
Da das Auftreten von zwei oder mehreren rostigen Gräsern an derselben
L okalität nicht dazu berechtigt, die an den einzelnen Grasarteu vorkommendeii
Rostfornieii zn ideiitiüoiereu, aber wohl das Fehlen des Rostes
an gewissen Gräsern da, wo andere rostig sind, Zweifel über die wahre
N a tu r derjenigen Rostformeii, die man an anderen L okalitäten auf diesen Gräsern
walirgenomiueii hat, erregen kann, so müssen es vorzugsweise diese letzteren,
iu obeiistehenden Tabellen mit — bezeichneten F ä lle sein, die eine besondere
Beachtung verdienen. Als I n d e x d e s S p e c i a l i s i e r i i n g s g r a d e s
dieser I ormen ist d ie A n z a h l d e r F ä l l e zn rechnen, in d e n e n j e d e e i n z
e ln e G r a s a r t n e b e n r o s t i g e n N a c h b a r e i l einer anderen Art oder Gattung
r e i n g e s t a n d e n h a t. Stellt man nun, was die iu den Tabellen 1 1 und
12 antgezählteii Wirtspflanzen betrifft, solche Fälle zusammen nnd iiimnit man
von diesen Wirtspflanzen B rom u s inermis ans, au f welcher Pflanze diese
Rostart, so viel bisher bekannt, weder hei uns in Schweden noch irn Auslände
jemals beobachtet worden ist, so erhält mau die in folgender T a belle
13 verzeichneten Resultate.
In demselben Masse, wie iu dieser Übersiolit eine Grasart mit einer
grossen Anzahl reiner F ä lle auftritt, muss man anch die an derselben vor-
komnieiide Rostform für sehr spe cialisiert halten. An der Spitze steht hierbei
die auf Phleum p ra te n se anftretende Form, die wir hier auch als eine
besondere Art anfnelimen. Daran reihen sich die Formen au f Festuca elatior,
A n th o x a n th um odoratum und Poa praten sis, welche mutmasslich ebenfalls
selbständige Arten s in d .' Was die a u f der letztgeuaimten Wirtspflanze
schmarotzende Form betrifft, ist die Ansicht der Erwälinniig wert, die N i e l s
e n (V, 4 i) schon im Ja h re 1877 über dieselbe ausgesprochen hat. Da nämlich
DE B a r y diese Form als eine in Deutschland allgeineiue angegeben
hatte, suchte N ie l s e n auch in Dänemark eifrig darnach, jedoch immer vergebens.
Nur einmal fand sich Puccinia gram in is a u f Poa sudetica. Hieraus
folgert N ie l s e n , dass die an der Poa auftretende Form eine besondere
Art sein müsse, deren Äcidieuträger in Dänemark fehle.
Sieht man wiederum nach, was uns die Übersicht in Bezug au f diejenigen
Formen berichtet, die wir oben (S. 83, 89) wegen der im Laufe der Ja h re
geschehenen Infektionsversuche aiisgeschiedeii haben, so finden wir nichts, was
unsere Auffassung von der Selbständigkeit der f. sp. Avenae, f. S ] ) . Tritici und
f. sp. A ira e wanken machen könnte. Nur bei der augenscheinlich weniger
' Die Versuclie des Jahres 1894 (E e ik s s o n , V, iso ) machen es wahrscheiulich, dass
die Form der Festuca elatior mit der des Phleum pratense ideiitiscli ist.
Spät. Anm. (18"/495).
spe zialisierten f sp. Secalis, von der die Infektiousversuche gezeigt haben,
dass sie anf Roggen, Gerste und Quecke gedeihen kann, begegnet uns
ein störendes Datum, da Hordeum vulgare einmal (Skäne, Hjllie,
rein stand, obgleich dicht neben rostigem Triticum repens. Wie diese E r scheinung
zu erklären ist, wagen wir nicht zu entscheiden.
Beine Getreide- oder Grasarten neben rostigen Nachharen einer anderen
Getreide- oder Grasart.
Tabelle 13.
A n z a h l d e r F ä l l e , i n d e n e n s i c h r e i n e P f l a n z e n f a n d e n
n e b e n r o s t i g e n N a c h b a r e u v o u
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1 1 3
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1
Alopecurus pratensis . 1 1
Anthoxanthum odoratum
..................... .... 3 2 2 2 1 1 2 1 1 3 1 1 1 2
1 2
Baldingera arundinacea 1 1 1 1 1
Bromus giganteus . . 1 1 1 1 1
Dactylis glomerata . . 1 1
Festuca arundinacea . 1 1 1 1 1
> elatior. . . . 3 2 2 3 1 1 4 1 1 5 1 1 1 1 2 2
1
Lolium perenne . . . 1 1 1 1 1 1, 1 1 1 1
Phleum pratense . . . 3 2 2 2 1 1 5 1 3 G 1 2 1 1 4 6
Poa pratensis . . . . ■2 2 1 1 1 2 1 2
Triticum vulgare . . . 1 1 1 1 5
8 , Die Lage der ersten Üredohäufchen an der Pflanze. Da cs nieht ohne
Interesse sein konnte zn erfahren, au welchen Teilen der Getreidepflanze die
zuerst anftretenden Hänfclien sich zeigen, wurden im Sommer 1892, grade
zur Zeit des ersten Anftrcleiis dieser Rostart, 50 Eoggeiilialme am >?/7 und
am *?/7 sowie 10 Ilaferlialme am * s d arauf hin untersucht. Das Resultat
der Üntersnchung, was den Roggen betrift't, war die Thatsache, dass das
erste Häufchen teils am Halme teils, und zwar vorzugsweise, an der Scheide,
dagegen niemals auf der Blattspreite vorkam. In der Melirzahl der Fä lle