T
ziililroicher und griisser zu werden, so kan n cs weniger Wunder nelinieii,
dass man hier die Häufchen auch liat tiefer in den AAHnter hinein verfolgen
können, als an f den Keimblättern. So fanden sich Uredohäufclien den ** n
an 2 Nni Roggen (au f Klappen), an 1 Nr Weizen (an Sclieiden) uud an i
Nrn Hafer (an f Klappen und grüner Sclieide), — den "■> u an 1 Nr Weizen
(au f Scheiden) uud an 2 Nrn Hafer (am Halme dicht unter der Rispe), — ;
den 12 an 2 Nrn Hafer, — und den 12 an 1 Nr Weizen (an verwelkter
Scheide). Ja , noch am 2 8 .- 2 9 . Dezeinlier sah mau verdächtige Überbleibsel
oder Spuren von Urcdoliäufchen an 1 Nr Roggen und au 3 Nrn Hafer,
Nach dieser Zeit liessen sich keine Üredohäufchen blicken, und die Pflanzen
sta rben ab.
Aus dem Gesagten will es scheinen, als ob die Credo an späten Schösslingen,
die auf spätgepflügteni oder vielleicht ganz ungeptlügteni Stoppelfelde
aufwachsen, 1 - 1 * 2 Monat länger als a u f Herbstsaaten fortdauern könnte,
aber anch diese Verlängerung der üredoperiode kann man sich sehwerlicli
als die Trägerin einer grösseren Austeckuiigsgefahr für die Saaten des folgenden
Jah re s vorstelleu. Ein Monat mehr oder weniger dürfte von geringer
Bedeutung sein, wenn es sich um eine Ruhe liandelt, die au f alle Fälle ,5 —6
Monate, bis Ende Jn n i oder bis in den Ju li hinein, dauert. Sollte diese
späte Generation von üredosporen au Halmen etc. eine Ansteckung iiewir-
ken können, so könnte dies jedenfalls nur dann geschehen, wenn jen e von
den Teilen der Wirtspflanze, au f denen sie entstanden, losgelöst werden:
denn diese Teile selbst werden durch Kälte, Schnee und Eis während des
AVinters so übel zugerichtet, dass sie unmöglicli ferner als schützender Aufbewahrungsort
dienen können. Dirreli das Schnee- und Eiswasser werden
übrigens sicherlich alle dem AA’etter und dem AVinde ansgesetzten Sporen
grösstenteils abgespült und vernichtet. Könnten sie dagegen, au f diese Weisn
losgelöst, wirklich ihre Lebenskraft und Keimtäliigkeit bis zum Beginne einer
neuen Generation im folgenden Jahre, d. h. 5—fi Monate lang, beibohalteii.
so kann man sich mit ebenso grösser Bereclitiguiig denken, dass sich .solclu'
Sporen 7—8 Monate halten könnten, d. li. von der Zeit im Herbste an, die
die rechte Bluteperiode der Uredo ist. Aber wozu liätte dann die Na tu r es
nötig gehabt, besondere AAHntorsporeu, die sogenannten Teleutosporen, auszubilden?
Bei der Be antwortung der hier vorliegenden F rage betreffs der Bedeutung
der überwinternden Üredosporen für die Entwiokelungsgesoliichtc des Pilzes,
d a r f mau jedoch offenbar nicht nur an die zarten Herlistsaatpflänzclieii oder
an die Uhriggebliebeuen alten Halme oder Grasraseii a u f dem Felde oder
an f den AAHesen denken. Auch von den Halm-, Blatt- und Ährenteilen, die
in die Scheune gebracht worden, um hier eine mehr oder minder kurze Zeit
anfbewahrt zu werden, und d a rau f als Streu oder nach der Ausfüttcniug als
Dünger au f den Misthaufen kommen, von wo sie schliesslieli wiederum auf
den Acker hinausgeführt werden, auch von diesen, und vielleiclit ganz he-
.sonders von diesen, Teilen könnte man argwöhnen, dass sie alte Üredosporen
bärgen. Denn wie leicht geschieht es nicht, dass unter der grossen Masse
You reifen Halmen dieser oder jen e r Halm bei der Ernte unreif, j a sogar
grün, geschnitten wird. Dieser Umstand erregt ganz natürlioli die Frage,
oh die während des Winters au f diese oder jen e Weise aufbowahrten alten
Üredosporen keimfähig und folgUoli gefährlieli, oder tot und unschädlich
sind.
In der L itte ra tu r wird, so viel wir wissen, nur eine Untersuchung über
diesen Gegenstand erwälmt. In der Mitte der siebziger Ja h re wurden auf
der Versuclisstation Altmorschen iu Kurhessen, nach F ü h lik g (II, S3 .3), Füt-
tcrungsversuche mit sta rk uredotrageiidem Stroh ausgefülirt, besonders um die
Rielitigkeit der dann und wann ausgesiirochenen Ansicht, dass die Uredo-
sporen ilire Keimfähigkeit in dem Darmkanal der Tiere und in der Dünger-
gruhe nicht verlören, sondern noch immer im Stande wären, die Ansteckung
auf eine folgende Sa a t zu verpflanzen, zu prüfen. Das Ergebnis dieser Versuche
war das, dass die Üredosporen ihre Keimfähigkeit in der Mistgrube
gänzlicli verloren, sowohl wenn sie den D arnikanal der Tiere passiert hatten
als auch sonst.
Zur Gewinnung einer Stütze für eine selbständige Auffassung in Bezug
anf die Keimfähigkeit dei' Uredo graminis im AA*inter und im FrUliliiig haben
wir im Laufe der Ja lire verschiedene Beobachtungen ausgefüiirt, deren
Ergebnisse unten aus der Tabelle 2 ersichtlich sind. In dieser Tabelle sind
die Versuchsnummeni in drei Gruppen geordnet: A solche, die im Freien
(im Versuchsgarten) gestanden; B solche, die im Hause k a lt aufbewahrt
wurden (in einer A*ersuchsseheuiie, im Gewächshaus, in ungelieiztem AA*olin-
zimmer); nnd C solche, die in warmem Zimmer (im Laboratorium) aufbewahrt
wurden. Vou den rosttragenden Pflanzeuteilen werden bezeichnet: Blätter
mit Bl., Scheide mit Soll., Halme mit H. uud Blüteuteile mit Bit. Die Keiiii-
fähiglieit wird in Zahlen ausgedrückt, so dass 0 = keine, 1 = vereinzelte,
2 = spärliche, 3 = ziemlich allgemeine uud 4 = allgemeine Keimung be-
zeichuen.
Aus dieser Tabelle geht hervor, dass in den wenigen (3) Fällen, wo man
an den im A*ersuchsgarten im Freien waclisenden Getreidearteii (AA*eizen,
Hafer) Üredosporen h a t finden können, diese Sporen ohne Ausnahme, oligleich
an solchen Stellen verborgen, die verhältnismässig gut gegen AAHiid und
AA*etter gescliützt waren (nämlicli an der Innenseite der Blattscheiden und
Spelzen u. dgl,),* hei der am ^'*,.1— 4 stattgefundenen Prüfung keine Keimfähigkeit
zeigten, während dagegen die Nummern, welche von solchen Pflanzen
herrührten, die entweder in kaltem oder iu warmem Zimmer aufbewahrt
gewesen (nämlich 2 Nrn AA*oizou, 14 Nrn Hafer nnd 6 Nrn Gerste), eine
Keimfähigkeit zeigten, die zwischen 0 uud 4 wechselte. Die Keimfähigkeitsprüfung
dieser letzteren Nummern geschah vom bis zum ' Die Zahlen
' An Sommenveizensclieiden wurdDii am 1891 wenigstens dem Anscheine nach
lebenskräftige üredosporen beobachtet, und waren die Sporenhäufclien von der Epidermis
vollständig bedeckt. Das ans diesen eingesclilossenen Sporen zur A'erfügung stehende
laterial war indessen äusserst gering, weshalb eine Bestimmung der Keimfähigkeit desselben
im nächsten Frühjahr nicht gescliehen konnte.
f. ÎIÎ
i ' . I