Stellen dos Feldes, wo der Rost ausserordeiitlicli heftig auftreten sollte. Ob
jedocli ein solches Verfäliren eine gitiistigere Wirkung auf die übrigge-
bliebeiie Saat gehabt hat, darüber berichtet die einschlägige L itte ra tu r alle rdings
nichts.
C. D a s V e rb re n n e n d e s ro s tig e n S tro h s .
Sehr oft wird der Rat gegeben, alles rostige Stroh zu verbrennen. Dazu
rä t z. B . VON T h u e m e n (II, 1 9 ) 1 8 8 6 , II. C . L. A n d e r s o n (I, s s ) 1 8 9 0 , C o b b
(III, 18 7) 1 8 9 2 u. a. Andererseits wird jedoch von Anderen, z. B. von F r i e s
(I, 30) 1 8 1 8 , von K ü h n (I, 109) 1 8 5 8 und von L i t t l e (I, 645) 1 8 8 3 , hervorgehobeii,
dass solche Vorkehrungen nutzlos, wenn überhaupt durchführbar
sind. Durch die von uns in dem vorhergehenden gelieferte Darstellung
(S. 4 8— 5 4 ) ist es wahrscheinlich gemaeht, um nicht zu sagen bewiesen
worden, dass die Gefahr einer Verbreitung der Ansteckung durch das vom
Schwarzrost befallene Stroh kaum vorliegt, da die Wiiitersporen nur dann
keimen, wenn sie im Laufe des Winters dem Wetter ausgesetzt gewesen sind,,
aber nicht, wenn das Futterstroh, wie gewöhnlich geschieht, unter Dach,
und Fach aufbewalirt gewesen ist.
d. D a s U n te rb rin g e n p ilz tö te n d e r S to ffe in d em Boden.
Schon S i n c l a i r (1 , 2 0 9 ) sag t im Ja h re 1818, dass Weizenäcker, welche mit
gesalzenen oder frischen Heringen, die man wiederum mit Erde oder Seesaiid
gemischt hatte, gedüngt wurden, niemals vom Rost angegriffen worden
seien, und auch l a C o u r (I, 1 0 2 ) sagt im Ja h re 1863, dass das Begiessen
mit Salzwasser einen Schutz gegen den Rost gewähre. A r r h e n i u s (1, 02)
befürwortet im Ja h re 1888 die Düngung mit Heringsalz und Heringlake
sowie gewöhnlichem Kochsalz als nützliches Mittel. Sehr ausführlich spricht
sich in neuester Zeit L o v e r d o (1 , 2 0 4 ) im Ja h re 1892 aus über die Versuche,
durch Mischling des Bodens mit versehiedenen Stoffen die Saat gegen den
Rost zu schützen. An der Kormalsclmle in Versailles soll man mit Meersalz,
sowie mit Eisenkies, gute Erfolge erzielt haheii. In Lincoln, Nordamerika,
soll G r i f f i t h s wohlgelur.gene Versuche mit Eisensnifat, 1 0 0 k g
Salz pro ha, gemaeht haben. Das Salz wurde im Herbst oder im Frü h lin g
a u f das Feld ansgestreut. Im England gemachte Vorsuoho sollen dasselbe
Resultat im Gefolge gehabt haben. Die au f diese Weise beliaiidelten Felder
sollen dem Rost durchaus widerstanden haben, wälirend die anderen dagegen
melir oder weniger Schaden litten.
Ein anderes Resultat soheiiion dagegen die dasselbe bezweckenden Versuche
gehabt zu haben, die in neuester Zeit in Amerika gemacht worden
sind. Im Garret P a rk in Maryland versuohte man nach G a l l o w a y (II, is s )
Schwefelblüte, Eisensulfat, Bordeauxlösuiig 11. a. Stoffe, welche man in die
sp ä te r mit Getreide zu besäenden Furchen legte, und auch hei Rockfort
in Kansas wurde ähnliches versucht. Weder an diesem iiocli an jenem
Orte konnte mau jedocli irgend eine günstige Wirkung der gebraneliteii
Mittel konstatieren.
e. D a s B e sp ritz e n o d e r B e s tr e u e n m it p ilz tö te n d e n Stoffen.
1. Versuche im Auslande. Sehr grosse lloft'uuiigeii h a t man in neuerer
Z eit an f die Versuehe gesetzt, das Getreide vor grösserem Schaden durch
wiederholte Bespritzung desselben wälirend seines Wachstums mit irgend
einer pilztötenden F lüssigkeit oder durch Bestreuung desselben mit irgend
einem ähnlich wirkenden Pulver zu bewahren. Der Gedanke hieran entsta
n d ganz natürlich ans den überraschend schönen Resultaten einer derartigen
äusseren Behandlung des Weinstockes zum Schutze gegen deu Meltau
und den Blattschinimel sowie der Kartoffelpflanze zum Schutze gegen
den Kartoffelpilz u. s. w.
\ o n den Stoffen, die besonders gegen den Rost geprüft wurden, dürften
wohl das Eiseiiclilorid nnd die Karbolsäure, diese natürlich wie alle anderen
dergleichen in sehr verdünntem Zustande, die zuerst versuchten gewesen
sein. Ersteres wird im Ja lire 1887 (Jahresh., I, s e i) als ein mit Erfolg auge-
wendetes Mittel gegen Melampsora salicina erwähnt, und in dem Cirkular
(Cirk., 1) über verscliiedene Bespritzungsfiüssigkeiten, das im Ja h re 1888
von der Pflauzeiipatliologisclieii Abteilung des Landbau-Departemeiits in
Wasliington ansgesandt wurde und in dem nicht weniger als 23 verschiedene
Stoffe beschrieben sind, ist das Eiseiiclilorid das einzige Mittel, das
gegen eine gewisse Rostart, den Kaffeerost (Hemileia vastatrix), empfohlen
wird. Gegen den Rost am Getreide (Sommerweizen, Gerste und Hafer)
benutzte K e l l e r m a n n (1) die Bespritzung schon in dem Ja h re 1891.
Die versuchten Flüssigkeiten waren Eisenchlorid, Schwefelkalinm und Bordeauxlösung.
Ausserdem versuchte er auch ein Pulver, Schwefelblüte. Die
Behandlung nahm ihren Aiitang, als die Pflanzeu 7—10 cm hoch waren,
und sie dauerte bei einmal wöchentlicher Wiederholung, im ganzen 11 Mal.
vom -* .1 bis zum “ j. Ein günstiger Einfluss der Bespritzung konnte jedoch
nicht walirgeuommeii werden. Der Weizen und der Hafer wurden in allen
Versncbsmiinnieru bedeutend rostig, während die Gerste in allen verselioiit
blieb. Aus demselben Ja h re werden auch bei B o l l e y (IV, 2 6 3 ) Versuche
mit Soda gegen deu Rost am Weizen erwähnt, aber auch hier liegen negative
Ergebnisse vor.
Eiue sehr grosse Aufmerksainkeit ist dieser F ra g e iu Australien zu
Teil geworden. P e a r s o n (1, 1 3 ) erwälmt im Ja h re 1891 Versuche mit Salz
und Eiseiisuliät. Letzterer Stoff scheint einen günstigen Einfluss gehabt zu
haben. In demselben Ja lire wurden auoli (nach C o b b , 1 1 , 4 9 s ) miifässende
Versuche geplant und ausgeführt, in deueu die grosse Spritzmascliine geprüft
wurde, die unter dem Namen »Strawsoiiizer» bekannt ist, und C o b b (Konf,