gin g das Getreide imgieieiiinässig auf. und die Pflanzen schossen im Hocii-
soiiiiner, ais Regenwotter eiiitrat, neue iipiiige Triebe, die vorzugsivoiso
rostig wurden. Auf der ganzen mit der Hand liesäten Fläche entstand
»völliger Misswaclis». Aluiliehes wird in den Tali.-Nrii 24. 59 und 291
berichtet.
4. Gemengesaat. Zuweilen wird von Seiten der Landwirte davon
gesiiroelien, dass das Getreide weniger vom Rost befallen würde, wenn
es gemengt gesä t worden. Schon S in c l a ir (11,42.») führt im Ja lire 182]
au, dass es in Nord-Englaiid gewöhnlich sei, Roggen und AA'oizon zusammen
zn säen, wobei es sich gezeigt liahe, dass der AA'eizen in diesem
F a lle selten — Aiisiiahmen werden jedoch auch erwälint ( 1 1 ,4 2 6 ) — vom
Rost angegriffen werde, sowie dass man in Italien dieselbe E rfah n in g gemacht
haiie. Als eine Tliatsaehe während des Haferrostsoliadens in Scliwe-
deii 1889 wird iu den Tab.-Nrii 46, 63 und 85 erzählt, dass der Hafer da
weniger Schaden gelitten, wo er mit anderem Getreide zusammen wuchs, als
da wo er unvermischt gesät worden, nnd von dem AA'eizeiirostschaden des
Ja h re s 1890 sagt die Tab.-Nr 35, dass der AA'iiiterweizen daselbst immer
mit Koggen untermischt gesät werde, und dass eine solche Mischung niolit
durcli den Kost leide. Andrerseits sei aber auch a u f entgegengesetzte E rfahrungen
von anderen L andwirten in Bezug au f den Haferrost hiiigewiesen;
so hatte nach den Tab.-Nrn 99 und 104 in einer Mischling von Gerste und
Hafer die Gerste sich normal entwickelt, der Hafer aber wurde verdorben,
und nach Tab.-Nr 54 war in einer spä t gesäten Mischung von Erliseii,
AA'icken und Hafer letztere Getreideart total verdorlien worden.
I). V e rg le ic h e n d e V e r s u c h e am E x p e rim e n ta lfä lte t.
Um eine Grundlage für eine eigene Überzeugung in Bezug au f die
eben behandelten F rag en zu gewinnen, stellten wir im Ja h re 1891 eine
Reihe von A'ersuchen mit Hafer an. Einige liehen einander liegende, ungefähr
15 qm grosse Parzellen auf dem Felde wurden mit drei verscliie-
deiien Hafersorten (Schwarzer tartarisclier Fahnenhafer, AA'eisser begraiiiiter
Risjieiihafer, Grauer Rispeiihafeij teils breitwiirfig, teils mit der Hand in
mit dem Marqiieur gezogene, 25 cm von einander entfernte Reilieii, und
teiis mit der Maschine besät, letzteres auf einigen Parzellen diclit bei einer
Keihenweite von 12 cm, au f anderen dünn hei einer Reihenweite v o n 2 5 c« i.
Ein Unterscliied der Rostigkeit liess sich jedocli weder wälirend des AA'achs-
tiims iiocli bei der scliliesslichen E rn te blicken.
Audi im Sommer 1891 wurden am Exjierinientalfälte t a u f ungefä
iir 15 qm grossen Parzellen A'ersuclie an gestellt teils mit Hafer und
Gerste zusammen, teils mit Hafer, AA'icken und Erliscii zusammen. Das
Ergebnis liiervon war das, dass die Gerste, die frülier re if wurde, nur wenig
rostig war, und dass von den Haferhalraen die am frühesten reifen ganz
mihedeutcnd, die sjiät reifen dagegen sein- schwer vom Rost befallen waren.
Im Ja h re 1893 wurde eine 9 qm grosse Versuohsparzclle mit einem Gemenge
von Hafer, Gerste, Sommerroggen und Sommerweizen besät. Uie Resultate
finden sieh in unteiisteliender Talielle 60,
Der liostiglceitsgrad hei Gemengesaaten
im Ja h re 1893.
T a b e l l e 6 0 .
G e t r e i d e a r t
i
R e i f e z e i t R o s t i s k e i t s -
g r à d *
A . H a f e r :
A r e - . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . " , 8 0
P i n n b a r n - . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . " 8 0
B . G e r s t e :
O d e r b r u c h e r - . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ( ^ 8 1 (2)
C h e v a l i e r - . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 2 g l {2)
: * / '8 2—3
C . S o i n m e r r o s c j i e n . . g e A v ö h n l i c h e v . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 * X 's ; 1 (3)
D. S o m m e r w e i z e n :
W e i s s e r K o l b e u s p e l z . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . j 1 (2)
B l é d e M a r s r o i i g e b a r b u . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . i 8 1—-2
E m m a - Ä T e i z e n . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ! " s 2 - 3
1 W i n t e r r o g g e n a u f n e b e n a n l i e g e n d e r P a r z e l l e . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 4 'g 3 - 4
Bemerkung: ' Die in Klammern gestellten Zahlen bezeichnen den Rostigkeitsgrad der
spät geschossenen Triebe.
Im erstell Angeniilick niöchte inan in diesen Zalilen eine Bestätigung
je n e r Behanptiiiig sehen, es sei eine gemengte Aussaat von grossem A’orteil,
da j a der Hafer in diesem Fa lle vom Bost verschont blieb, indessen is t
liier wolil zu bemerken, teils dass die reclite Zeit für den Haferrost jen e s
Ja lires am * s noeli niclit gekommoii war und nur liöclist niihedentende Spuren
dieser Rostibrm auf dieser oder jen e r von den zahlreichen ausserdem
au f dein Felde vorkoimneiidcn Haferversiielisparzellen mit ungemeiigter Sa a t
zu fliideii waren, teils dass die zu dem A'ersiu'lie verwendeten Hafersorten
zu den am allcrfrühestcn reil'onilen geliörfoii. weslialii das scliöiie Resultat
walirsclieinlich diesen lieiden Umstäiuien zuziisclireihcii ist, und nicht der
Gemengesaat. Dagegen liefern die mitgetoilteii Zaliloii einen neuen Beleg für
die Lclire, die iu dem vorliergoliendou liesonders au f Grund der ausgefülirten
Iiifektionsversuche aufgestellt wurde, dass näinlicli die Schwarzrostartcn der
einzelnen Getreidesortcu nicht völlig mit einander identisch sind, sondern
besondere, specialisierte Forinon bilden, vou denen die eine auf dem Hafer.