D ie K e in ifd iiü ß e it der Uredo graminis.
Tabelle 2,
l i e i k u n i ' t (Ips
Materiiils Wirtspflanze
Iliinfchenfvagende
Pflaüzenteik-
Znstaüd
Reobachtnugstiig
Keiiiifilhigkfnf
nach
: StUUd(D
A. Die Sporen von
im Versuchsgarten
Avacbsenden Pflanzen
genommen.
B. Die Sporen von
Pflanzen genommen,
die nach der Ernte
in der Versuchsscheune
(Xr 9—23),
im Gewächskause
(Nr 24) oder in ungeheiztem
Zimmer
(Nr 2 5 -2 8 ) verwahrt
wurden.
C. Die Sporen von
Pflanzen genommen,
die in warmem Zim- i
I me.T[Laboratorium] '
I verwahrt gewesen.
; ] Triiicaiii vulgare.... B]., Sch. 1 Avelk 18932/ ! 0 !
2 Avena sativa........ Sch.i 3 2,5 0
3 » 3 Bit. 2 3 8 »
4 Triticum repeus ... Sch. 3 j 0 5 i — , Dactylis glomerata Bl. 3 3 3 2ß 0 1 _
6 Aira caespitosa .... BI. 3 18921 1
Bemerkungen: ' Innenseite (1er Scheide, r - » Klappen
grüne Blätter. — * Keimschläuche mit blassem Inhalt.
Spelzen. — ’ Ährchenstielchen. — » Mehrzahl der Sporen
los. — '» Sporen mit gelbkörnigem Inhalt. - " Innenseite
und Spelzen. — Innenseite der Scheide. — Innenseite
bei Hudikswall eingesandt. — Sporen als loses Pulver
allgemein mit gelbköruigem Inhalt. — “ Sporen gelbköi
zwischen dicht an einander liegenden Pucciniaflecken.
bracht. *» Im Oktober 1891 ins Zimmer gebracht.
i ; 18
7 » ^ -i-i i 2 ! 20
8 » BI. 18932/ 0
i
9 Triticum vulgare (T) H. » 18932/ 1 48
10 -Vvena sativa......... - — i 1891,^ n _
11 Bl. — ; 3 .2 3. 4 __
12
» ....... " ■ — ; 18921/ 3 ! 20
13
Bit." 3 1 » 2,1 2 : 48
14 Í 6 3 3 2 18
15 ............. 3 5 3 3 Í 0
16 3 i 24
17 » ............. — __ 1893» n 1
18 3 ..... BI. grün “ 5 i 0 !
19 » .......... Sch. " 3 100 i __
20 Bit.“ grün—gelbgrün 3 3 0
21 » ......... Sch. grün ■ f 0 __
22 , Sch. _ 0
23 Bit. grün ■ ’ 1 0 ¡ __
24 Hordeum vulgare... Bl. 3 1891A- (2) __
25 __ 14 — 1892»i 3 18
26 * » Sch. — 1893t» 1 24
27 * __ 3 .2 150
28 _ * 1
■| H. - ■ ^ f 160 —
29; Triticum anilgare (T) H. grün “ 1892/^ 2 24
:30!
Í
Hordeum vulgare .. — — 18 , 28 T 60
■ — ’ Zusamuiengcrollte welke.
— » Spelzen. — « Klappen und
tot. — V Sporen allgemein faib-
grüner oder gelhgrüucr Klappen
grüner Klappen. ~ ".Aus IMS
an der Innenseite der Scheide:
i'nig als loses Pulver am Halme
” Am ; ■> 1892 ins Zimmer gezeigen
eine deutliche Tendenz zu fällen, wie aus untenstehender Zusainnien-
stcllung hervorgeht. AVas die Keimfähigkeit betrifft, findet man nämlicli
im Dezember ............................. Keimfähigkeit: 1—4,
» Februar............................................. » 1—3,
» März ......................................... 3 1—2,
' April .................................... .
• Mai................................. _.............. , 0 -1 ,
» Juüi .................................................. , 0.
Aus dem Gesagten geht also liervor, dass die Üredosporen derjenigen
Formen dieses Pilzes, die an den Getreidearteii auftreten, ihre Keimfäliig-
keit recht lauge, mehrere Monate hindurch, heihehalten können, wenn sie
im Hause uud gegen den ungünstigen Einfluss der Witterung ge.schützt aufbewahrt
werden, was ülirigens zu der in Indien gemachten Beohaclitung
B.ikclay’s (11, 234) gut passt, dass die üredosporen mehrerer anderer Eost-
pilze ihre Keimfähigkeit während einer Zeit behalten haben, die zwischen
2 Monaten 17 T agen und 8 Monaten 12 Tagen schwankte. Allerdings erzählt
Barclay nicht, wie das geprüfte Material vou dem Einsaminlungstage
au liis zu der Keimfähigkeitsprüfung aufbewalirt wurde; es dürfte jedoch
die Annahuie den thatsächliclieii Verhältnissen am meisten entspreclieii, dass
der Aiitbewahrungsort ein AVohiizimmer (ein Herbarium) gewesen.
Eine auf diese Weise lange beiliehalteuo Keimfähigkeit solclier Uredo-
sjioren, die an wind- uud wettergescliützteii Plätzen aufbewahrt wurden, ist
allerdings schon au uud für sicli eine interessante Erscheinung; mau muss
sich aber sehr hüten, hieraus die Schlussfolgerung zu ziehen, dass auch
solche üredosporen eine langdauernde Keimfähigkeit besässen, die aus irgend
einem Grunde den AVinter über im Freien gelegen oder au f den Mistliaiifeii
geworfen worden. Die niifersiichten Proben der im Freien stehenden oder
liegenden Pflaiizenteile haben säiunitlich den Keimfäliigkeitsgrad 0 gezeigt,
und dies ist leiclit erklärlich, da sie abwechselnd niedrigen Temperaturen,
von Schnee bedeckt oder im Eise eingefroren, und Tauwetter mit scliinel-
zciidem Schnee und Eis oder mit Regen ausgesetzt gewesen. Da sie nun
auf diese AA*eiso bald vou Eis umgehen bald in AA*asser e rträn k t vielleicht
ein Mal über das andere — und späterhin durch die Strahlen der
Frühhngssoniie s ta rk erwärmt wurden, mussten sie entweder zur AArzeit
keimen oder ganz und g a r ilirer Keimtäliigkeit beraiilit werden. Manelier
Same der liöheren Pflaiizen, der, wenn trocken aufbewalirt, noch nach langer
Zeit keimen kann, verliert diese Fällig k e it liald, wenn er ein Mal über das
andere angefeiiclitet und daiiii wieder getrocknet wird. Ist das Getreide
gut geerntet, liehält es seine Kciintähigkeit niclit nur, sondern vermehrt
sie sogar diircli Nachreifo Monate laug, wenigstens bis zu der Zeit, wo
eiiK? neue natürliche Vegetationsperiode wieder anfängt, und nicht selten
uoc 1 dariilicr liinaus; bleibt es aber auf dem Felde liegen und wird es vom
ei istiegeii duroliiiässt, so schwillt cs und keimt, wenn seine Keiinfähigt
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