e. Die v ie r te G e n e r a tio n d e s P ilz e s; d a s P u c c in ia -S ta d ium .
Dass die Eiitwickeiungssciiiieiiigkeit dieses Piizes gross ist, k an n man
schon daraus sciiiiesseii, dass d e B a r y (V, 2 1 0 ) bei seinen am 1 8 . Ju n i
1 8 6 5 an f Koggen iiewerksteiiigten Infektionsversuciien mit Acidiensporen
von A n ch u sa arvensis im Anfang des Monats Ju ii Teleutosporen erzeugen
konnte. Dasselbe besagt auch, in den von N i e l s e n (IV, 5 2 ] ) im Ja lire
1 8 7 5 e rwähnten Infektionsversuchen mit A ec id ium A sperifoU i au f Koggen,
das Auftreten von Teleutosjjoreu schon am 23. T age (dem *?/») nacli geschehener
Infektion.
Dasselbe beweisen auch die AA'aliruehmungeu am Experimentalfältet. Das
Pucciniastadium wurde nämlich im Ja lire 1890 am Roggen au f dem Felde
sclion am ß 'e beobachtet, nur 6 Tage nachdem man wenigstens gegründete
Veranlassung zu der A'ernintung erhalten hatte , dass dieselbe Parzelle Uredo
beherbergte, sowie am AA'eizen ebendaselbst (17 Parzellen) am f i , iu ir8 - -1 2
T ag e nachdem die Uredo au f denselben Parzellen als einigermassen sicher
notiert worden ivar. Im folgenden Ja lire wurde das Pncciniastadium am
Roggen a u f dem Felde am ’ 7 notiert, an demselben Tage, als die Uredo
zum ersten Male au f dersellien Parzelle beobaclitet worden war, und im
Sommer 1892 erschienen Teleutosporenfleokeii an derselben Getreideart im
Versuchsgarten am * ( '5 sowie au f dem Felde am ? " /7 , Im Sommer 1893
beoliacliteten wir bei 2 Infektioiisversuclien, die am Roggen mit Äeidien-
sporeii von A n c lm sa arvensis (Tabelle 40, Nr 17 und Nr 19) ausgeführt
wurden, das erste Auftreten des Pncciniastadiuins in dem einen Fa lle am
15., in dem anderen am 22. Tage nach der Infektion.
f. D e r E n tw ic k e lu n g s c y k lu s .
Nacli Massgabe der elien gegelienen Da rstellung hätte man sicli also
den Entwickelungscyklus dieses Pilzes auf eine oder iiiehrei-e vou den unten
iu der Tabelle 44 angedeuteten AA'eisen zu denken. Es sind jedoch fernere
Untersuchungen notwendig, ehe iimu eutsclieideii kann, welclie von diesen
Entwickelungsweisen thatsächlich iu "(ler Natur Vorkommen, denn dass es
melirere giebt, ist offenliar, da das Aecidium AsperifoUi, wie oben liervor-
gelioben wurde, eine so sporadisclie Ersclieinung ist, dass die Aunalime von
n u r einer einzigen, der heteröoischen. E ntwickelung nielit genügt, um das,
weiiigstoiis wie es den Anscheiu hat, iu Schweden verbreitete uud allgemeine
Vorkommen dieses Pilzes zu erklären.
Die grösste Schwierigkeit bereitet die hier uu letzter Stelle in der T a belle
vcrzeioliiiete Eiitwickeluiigsweisc, du dieser Pilz naeh allem, was wir
wissen, eine so scharf begrenzte L okalisierung besitzt, dass er aiisschliess-
licli an der Blattspreite vorkommt.
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