Im. «I [I
lit
3
betreffenden Straiiebe angebracbt worden, was eine Zeit von 5—10 Minuten
beansprucht, h a t man mit derselben in weniger als 2 Minuten Sträuclier mit
mehreren AVurzeln von der Dicke eines gewölmlicheii Handgelenks aus dem
Boden reissen können. *
Was liier von der Berberitze gesagt ist, gilt hauptsächlich auch von
Alahonia A q u ifo lium , da anch diese Pflanze eine T räg e rin des Aecidiimi-
stadiums des Sohwarzrostpilzes ist (S. 70), Sie d a rf niclit in der uimiittel-
hareii Nälie der Getreidefelder angeptlanzt werden.
0 . Die B o r a g in a c e e n u n d d e r B ra u n ro s t.
Eine weit geringere wirtschaftliche Bedeutung als Urheber nnd Verbreiter
des Rostes gebührt den äcidientragendeu Boraginaceen, teils deshalb,
weil das Aecidium Ä sp e rifo lia e überall eine seltene Erscheinung ist — in
Schweden kommt sie kaum irgendwo anders als im Süden auf A nchusa
arvensis und Ä . officinaUs vor, — teils deshalb, weil dieses Äcidium zu
einer Rostart, dem Brannrost des Roggens, gehört, die hei uns keine p ra k tische
Bedeutung besitzt, da sie n u r au f deu Blättern auftritt. Eine Gesetzgebung,
wie sie von R o s t r u p (Kongr. II, Sekt. VI, b) im Ja h re 1891
in der Sitzung des Internationalen Landwirtsohaftlichen Kongresses im
Haag vorgesohlagen und auch von diesem Kongress als wünschenswert
anerk an n t worden war, dass nämlich gewisse äcidientrageiide Boraginaceen
vertilgt werden sollten, h a t also für Schweden keinen praktischen Wert.
d. R h am n u s c a th a r t i c a u n d d e r K ro n e n ro s t.
Was hier von den äcidientragendeu Boraginaceen gesagt ist, gilt im wesentlichen
auch von R h am n u s cathartica mit Rücksicht au f U rsprung und
A'erbreitung des Kronenrostes am Hafer. Teils kommt nämlich dieses Äcidium
im allgemeinen recht spärlich vor, teils findet man nicht die in der
L itte ra tu r erwähnten Fälle von schwerem, durch den Kronenrost verursachten
Rostsohaden mit der R h am n u s cathartica in Beziehung gebracht.
Als in diesem F a lle besonders bemerkenswert sei hier angeführt, dass
im Herbst 1890 der Kronenrost in grösster Fülle am Hafer in Hyllie, südlich
von Malmö, vorkam, obgieicli in je n e r Gegend R h am n u s cathartica
gänzlich fehlt.
Als ganz unschädlich für die Getreidefelder ist R h am n u s F ra n g u la an zusehen,
da der Becherrost derselben nicht mit dem Kronenrost des Hafers,
' Die Maschine ist nach Bestellung hei dem Fabrikanten, unter der Adresse Experimentalfältet,
Alhano pr Stockholm, zu dem Preise von 45 Kronen scliwed., Fracht nicht
mitberechnet, erhältlicli.
DTE « R A S V E G E T A T IO N . 328
aber wohl mit einer au f D a c ty lis glomerata u. a, vorkonimendeii Kroneiirost-
forin in genetischem Zusammenhänge steht.
Ebenso wenig wird der Gelbrost {Puccinia glumarum), welclier der
verheerendste AVeizeiirost in Schweden ist, auch nur im geringsten von
äcidioiitragenden AVirtspflanzen der Nachbarschaft beeinflusst. Es scheint
vielmehr, als felile dieser Rostart jegliches Äcidiumstadium,
e. Die b e n a c h b a r t e G r a s v e g e ta tio n .
Es e rübrigt noch nachzusehen, welche Bedeutung für die Verbreitung des
Rostes der benachbarten Gras- oder Getreidevegetation gebührt. In erster Linie
müssen w ir liier, wenn es den Schwarzrost gilt, d ie Q u e c k e {Triticum
repens) berücksichtigen, da dieses Gras ülierall, sowohl bei uns in Schweden
als aueh im Auslande, mehr als irgend ein anderes von dieser Rostart heimgesucht
zu werden scheint, aber auch deshalb, weil nach dem, was schon
oben gezeigt worden, die Schwarzrostform der Quecke ganz dieselbe ist
wie die des Roggens und die der Gerste, weshalb man also amiehmen
muss, dass sie in der Natur die Ansteckung au f diese beiden Getreidearten
ü be rträg t. AVenn man sich diese Thatsachen vergegenwärtigt, muss es je doch
höclilichst anffallen, dass der Schwarzrost iu der grossen Kultur so
selten an der Gerste vorkommt, j a dass im allgemeinen der Schwarzrost an
diesem Getreide etwas den L andwirten Unbekanntes ist und auch am Roggen
als sohadeiibriiigend nicht grade häufig erwälmt wird, während derselbe
am Hafer sehr gewöhnlich ist und am AVeizen wohl ebenso gewöhnlich
ist wie am Roggen.* AVie diese Erscheinungen eigentlich zu erk
lä ren sind, wissen wir bisjetzt noch nicht. Aber sie fordern auch offenbar
dazu auf, aus der kleinen Kultur nur mit Vorsicht und Bedacht Schlüsse zu
ziehen au f die Kultur im grossen, damit man sich nicht allzu grosse E rfolge
von der Vertilgung der Quecke verspreche, wie wünschenswert die
Ausrottung derselben auch aus anderen Gründen sein mag.
Noch schwieriger ist es zu entscheiden, eine wie grosse p raktische Bedeutung
den übrigen, sei es wilden oder augebauten Gräsern, als A'ermitt-
lern des Rostes au f das Getreide zuzusclireiben ist, seitdem es wahrscheinlich
gemaclit worden, dass melirere von diesen Gräsern je ih re besondere
specialisierte, Scliwarzrostform besitzen und vielleicht auch Braun-, Gelb- und
Kronenrostformen beherbergen, die für die Getreidearten kaum gefährlich sind.
Hierbei sei indes bemerkt, dass uocli vieles untersucht werden muss, ehe
man ein bestimmtes Urteil in dieser Sache fällen kann.
Nur in Bezug auf d a s T im o t h e e n g r a s {Phleum pratense) wird man
g egenwä rtig eine relativ bestimmte Meiiniiig aussprechen dürfen. Da die
Schwarzrostform desselben weder als ü red o a n f irg en d eine Getreideart noch
als Puccinia a u f die Berberitze h a t übergeführt werden können, obgleich zahl-
' Über weitere analoge Fälle vergl. E r i k s s o n , Y , 300— 3 0 1 .
Spät. Anm. (18-fiJ-95).
.i n |
•'Fr
ii.‘ : 1. 1
11