n a c h oben
M axim um M ed ium Min imum
n a e li u n te n
Max im um Med ium Minimum
n a c h 3 T a g e n . .
> 6 > , .
2.3
11,4
22
43
7,3
16,2
Es zeigte sich aiso, im grossen, b e i d e n l l ä u f c h e u f e i d e r n e in e
n i i v e r k e n n b a r e T e n d e n z s ic h m e h r g e g e n d ie B a s is a l s g e g e n d ie
S p i t z e d e r S p r e i t e a u s z u d e h i i e n , nnd zwar auch da, wo ihre anfäng-
iiehe L ag e in der Mitte einei' gieichen Ausbreitung nach beiden ßieh tu n -
gen hin keine Schwierigkeit bereitet hätte.
Eine ähniiche Untersuchung erfoigte aucii in dem für das Gedeihen dieser
Rostart so ausserordentlich ungünstigen Ja lire 1893. Die damals gezeichneten
und beobachteten Blätter waren 15 an der Zahl, und gehörten zu 5
versehiedenen Pflanzen des L andretli’s Hard Winter AVheat, einer ebenfalls
sehr empfänglichen Sorte. Das Zeichnen und erste Ablesen fand am *?/«
sta tt, die foigeuden Ablesungen am *?/6, *?/6, ~^/s und am ?/7. Die ganze
Beobacbtungsdauer betrug also 20 Tage, und die Beobaclituiigeu geschahen
in fünftägigen Zwiseheiiränmen, Es zeigte sicli hier, dass das Längenwachstum
erfolgte
n acli o b en n a c h u n te n
n a c h 5 T a g e n be i 8 H ä u f c h e n fe lü e rn (d u rc h s c h n . 5,9 mm), 12 H ä u fc h e n f. (d u rc h a c h u . 10 mm)
» 10 . . 2 . ( . 8,5 . ), n . ( . 15,1 » )
• 15 • . ü » 6 » ( . 24,1 . )
■ 20 . 0 ) 4 . ( . 52,2 .) )
Hier tra t also noch deutlicher, als bei den Blättern, die in dem das Gedeihen
des Pilzes fördernden Ja h re 1892 beobachtet wurden, die Tendenz desselben
hervor, sich hauptsächlich nach der Blattbasis hin auszudelinen. Und in
den Fälieii, wo das Wachstum nach unten hin uooh nach 15 oder sogar
nach 20 Tagen fortdauerte, war sclioii vorher nicht nur der oliere Teil oder
zuweilen der ganze ursprüngliche Häufoheiirand abgestorben, sondern auoli
in gewissen Fällen bedeutende Partie en der inzwischen nach unten gebildeten
Fortsetzung desselben. So zeigte es sich bei den 4 nach 20 T agen am
weitesten nach unten angewacliseneii Häufchenräiidern, die, von der ursp rü n g lichen
Unterkante des Häufohenrandes an gerechnet, um 69, 66, 42 und
32 mm angewachsen waren, dass nur die untersten 25, 34, 11 und 13 mm
lebten. Alles, was sieh oberhalb derselben befand, war tot.
Durch die im Ja lire 1893 viel schärfer als im Ja h re 1892 hervortretende
Neigung des Pilzes, sich lieber nach der Ba.sis des Blattes hin als nach der
Spitze desselben auszudelinen, dürfte wenigstens eine von den Ursachen
dieser Erscheinung offenbart sein. Man kan n nicht umliiii, dieselbe zu dem
verschiedenen Alter der Blattpartieeii und zu der Art und Weise, in welclier
das Ahsterben des Blattes erfolgt, in Bezieliung zu bringen. Leidet die
Pflanze, und folglich auch das Blatt, von einer anlialtondeii Dürre, so verwe
lk t immer der älteste Teil des Blattes, seine Spitze zuerst, und dann
allmählich die weiter iiacli unten gelegenen Partieen. WTihrseheiiilicli ist
der einem solclien Verwelken unmittelbar voraufgehende Turgescenzzustaiid
des Blattgewebes dem Gedeilien und der ferneren Entwickelung des Pilz-
myccliums nicht günstig, also auch niolit der liäufclieuiiildendeii Lebensenergie
dessellien, W'oraus notwendig folgt, dass die sporenbiideiido T h ä tigkeit
des Myceliums desto eher aufliört, ,je näher sich dasselbe an derjenigen
Gewebepartio des Blattes befindet, die nacli der natürlichen Ordnung der
Dinge zuerst durcli die Abnalime des T urgors Scliadcii leiden muss.
Dass indessen die Ileimiiung des Längeiiwaolistums der Roststreifen aucli
andere Ursachen haben dürfte als das Seilwinden des Turgors im Blattgewebe,
gellt daraus hervor, dass bei gewissen Weizensorteu (Sommerweizen)
die liäufclientrageuden F lecken zuweilen iiacli keiner Riclitung hin wachsen
wollen. Es tre ten a llerdings Häufchcnstreifen auf, die sogar eine Länge
von 20—30 mm erreichen können, aber offene Häufchen kommen bei ihnen
nur au der Mitte vor. Au beiden Enden flndot mau einen blassgrünen bis
weissen Streifen, wo sieh niemals Häufciien zeigen, und nach k urzer Zeit
ersclieiiit der ganze Streifen verdorrt, tot. Durch das Ahsterben der Flecken
erhält das Blatt ein eigentümliches, weissgestreiftes, gleichsam paiiachiertes
Ausselieii, wie es die Fig. 68 zeigt. Dies muss davon abhängen, dass sicli
das Blattgewebe der betreffenden Sorte niclit gut für den Pilz eignet. Dem
Myceliura scheint die F ä llig k e it alizugeheii, auf eine beiden Parteien zwecli-
mässige Weise mit den Blattzelleu zusammenzulebeii, was man entweder so
aufzufassen hat, dass das Pilzmycelium keine, seiner ferneren E ntwickelung
dienliche Nahrung findet, oder aucli so, dass es zum Verderben beider viel
zu schnell das Gute geniesst, was ihm geboten wird. Dass die elieii erwähnte
Ersclieimuig vou der lietreffenden Sorte abhängen muss, folgt daraus,
dass sich jen e s Ausselieii nicht nur bei vereinzelten Blättern einer Versuchsparzelle
zeigt, sondern au f der ganzen Parzelle, wälirend sicli die anstosseii-
den Parzellen anders verlialten. Am deutlichsten tra t das buntsprenkelige
Ausseben im Sommer 1892 bei der Sommerweizensorte Blé de Mars rouge
sans barbe (von V il m o r in , A n d r ie u x & C i e in Paris) liervor, aber aucli,
obwohl weniger soliarf ausgeprägt, bei folgenden Sommerweizeiisorteu :
Trimeiiia bariiu de Sicile, Blé de Xercs, Blé de Mars barbu ordinaire, Blé
dur do Médéali (sâmtlicli von ATl j io r in , A n d r ie u x & C i e ) sowie Igelweizeii
(von H a a q e & S c h m id t in Erfurt).
S ) Die, Veriireituiig' und Verteilung des Kostes am Halme. Sclion sehr
früh im Sommer, gegen das Ende des primären Krankheitsstadiiiras der
unteren Blätter, beginnen Spuren von Rost am Stamme zn ersclieinen, in
(1er Gestalt feiner gelber, schliesslich scliwarzer Streifen, zuerst an den mi-
terii Gliedern, dann allinählicli liöher am Halm hinauf. Ganz besonders treten
diese Roststreifen an den Scheiden hervor, zuerst an dem imtcren Drittel
dersellien und dann liölier liiiianf, wenigstens so lioch, dass oben nnr
20—30 mm übrig bleiben, die verhältnismässig wenig licrulirt werden. D ie
S t r e i f e n sind a iif ä n g T ic li g e lb , werden aber b a ld b r a u n u n d s o h lie s s -
iic li s c l iw a r z (Fig. 71 sowie 72 a und b), wobei sieh die Scheide im
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