Keimung imeli 8 Stmuleiii) walirgenonimen. Das zu prüfende Material hatte
während des AVinters olme Ausnahme im Fi-eien gelegen, im allgemeinen
his zu dem Augcnlilick, da es zum Zweck der Keimung liereingeholt wurde.
Nur in einem Falle war es. nachdem es den ganzen AAUntcr über im Freien
gelegen, länger als 3 Alonate liindnrcli, vom * .1 his zum *? 7 , im Laboratorium
aufbewalirt gewesen. In dem A'erlauf der Keiiniiiig liat sicli kein
Unterscliied von demjenigen der F uc c im a y ram in is gezeigt.
2. Infektionsversuche mit Puccinia Phlei-pratensis. Die Resultate der Ater-
siiche. diese Pilztorni ant die Berberitze zu übertragen, ergeben sicli aus folgender
Tabelle 20. Die Keimfähigkeit des Sporeiimaterials wird wie vorher
folgendermassen liezeichuet: 0 = keiue. 1 = vereinzelte, 2 = S])ärliclie, 3 =
ziemlicli allgemeine, 4 = allgemeine Keiuifäliigkeit.
Iiifektionsversuche mit Fuccinia Fhlei-pratensis a u f Berheris vulgaris.
Tabelle 20.
lüfektioi Infektiousmaterial lafektionsstellen
i Keimfähigkeit Lage
! Resultate
I .Vnzalil
: der
— Flecken
189-3
3
3
( 3 )
24
1893 26,
; 8 mul 24 Stunden ■
: 24 » '
! 3 0 - 4 8
10
20
¿0 _ _ _
27
11
8—12
8
'(+ )
7
3
4
11
21
Knospen
Blätter (+),
^(+}'
, die Hälfte jung : °— |
n
*2
Bemerkungen: ' Nach 10 Tagen hatte eines der inficierteii Blätter einen verdächtigen
Flecken: dieses Blatt fiel indes, ebenso wie die übrigen inficierteii, wahrscheinlich wegen
irgend welcher Kränklichkeit der Pflanze ab. ~ “ Das ziemlich reiche Infektionsmaterial
w-ar am 1892 gesammelt und im Laboratorium bis zum ‘“ i aufbewahrt w o r d e n .N a c h
10 Tagen Spermogonien auf 1 Blatte und nacli ferneren 16 Tagen hervorbrechendes Aeci-
dium (ein sehr kleiner Flecken). — ■' Nach 14 Tagen 2 verdächtige Flecken, die sich .jedocli
nach ferneren 9 Tagen nicht weiter entwickelt hatten. — • Allerdings waren die Infektionspunkte
am Morgen, 12 Stunden nach bewerkstelligter Infektion, vertrocknet; dasselbe
7»ar indessen mit einer gleichzeitig ausgeführten Infektion mit Material von Triticum
repens geschehen, die dennoch in 8 Fällen vou 15 (junge Blätter) ein positives Resultat
erzielten.
Diese Re.sultate maclien es sehr walirscheinlicli, dass e in Ü l i e r g a n g
d i e s e r F o rm a u f d ie B e r b e r i t z e n i c h t erfolgt. Von den 9 lufolUionsnummern
ergaben G, mit wenigstens 40 Infektionsstelleii, ein ,siclier negatives
Resultat, obgieicli die Keimfähigkeit des Sporeiimaterials derselhen
kein einziges Mal unter 3 sank. Und in den 3 übrigen Nummern mit .53
Infektionsstellen findet man 49 siclier negative, d. h. zusammen wenigstens
89 negative gegen 4 positive Resultate. Und als sicher positiv kan n keiner
dieser 4 Fälle bezeiclinet werden. AVas die Nr 1 betrifft, stand die inficierte
Berberitze dicht neben einer anderen Berberitze, die zu gleicher Zeit oder,
richtige r gesagt, unmittelliar vorher mit Material von Triticum repens iiifi-
oiert und während der nächsten Tage aucli gieichzeitig bestäulit wurde, —
beide standen in einem Glasscliranke des Laboratoriums, — und es lässt
sioli daher denken, dass uuabsiclitlioh, entweder bei der Bewerkstellignng
der Infektion (etwa durcli ein niclit hinreichend reines Messer) oder
hei der Bespritzung einige Sporidien von der einen Nummer au f die andere
übertragen worden sind. Bei der Nr 7 tra ten aii' einem sjiät gesjirossteii
Triebe 19 Tage nach der Infektion auch au f 2 ju n g en , nieht inficierteii Blättern
Spermogonien a u f Und bei der Nr 8 horte die E n tw ic k e lu n g nach der
Bildung von Spermogouienfiecken auf. Nach dem, was die tiisher sta tt-
gefimdenen Versuche an die Hand geben, zu urteilen, fehlt also dieser Pilz-
forin — wenigstens in und um Stockholm — die Fällig k e it, au f die Berberitze
üherzusiedelii. Inwieferu die Verhältnisse sich anders gestalten in südlicheren
Breiten, wo eich das Pucciniastadium in grösserer F ü lle entwickelt
und der Pilz überhaupt eine grössere angeborene Lebenskraft zeigt, die
Entscheidung über diese F ra g e muss der Z ukunft aiiheimgestellt bleiben.
Soll nicht die reiche Produktion von Teleutosporen, die dort vorkommt, zn
nichts nütze werden, so muss es entweder einen Äcidieuträger, vielleicht
eine andere Ptianze als die Berberitze, geben, oder es muss eine direkte
Infektion durch Sporidien auf das Timotheengras stattfinden können.
Die hier oben ausgesprochene Ansicht, dass wolil kein genetischer Zusammenhang
des au f dem Timotheengras seiimarotzenden Ro.stes mit dem
auf der Berberitze waclisenden existieren dürfte, wird iiiclit nur durch die
Thatsaclic bestätigt, dass man neben Berheritzensträuchern oft in tak te Timo-
theengraspfianzeii gefunden hat, wälirend viele anderen Gräser vom Rost
0 . S e t t b g a s t (Landw., I, 334) und in den letzten Ja h ren wiederholt in
Schweden gemacht worden ist (vergl. oben S. 94) — sondern aucli durcli
zw e i n e g a t i v a u s f a l l e n d e V e r s u c h e , d e n B e r b e r i t z e u r o s t a n f
d a s T im o t h e e n g r a s ü b e r z i i f n h r e n . Der eine dieser Atersuche geschah
am *Vs ifli Ja lire 1891 mit gekeimten Sporenketten aus einer mit Fuccinia
gram in is au f D a c ty lis glomerata vollzogenen Infektion, einem anderen A'er-
suclie an f Hafer parallel. Der zweite Atersuch erfolgte im selben Ja h re am
mit Acidiensporen, die im F re ien gesammelt waren und nach 22 Stunden
gekeimt liatten, einem anderen a u f Gerste parallel. Beide Infektionen au f
T imotheengras ergalien ein negatives Resultat.