»untere» sind die Rispenzweige (Nebonacbsen) bezeiehnet, welche von dem
untersten Verzweiguugspunkte ausgclicu, als »mittlere» die des zweiten Ver-
zweignngspnnktes, alle übrigen werden in der Bezeichnnng »obere» zusammengefasst.
Bei den Alirenstielclieu, Klappen und Ähi-olieu (Körnern) wird auch
die Prozeutzalil der rostigen Organe angegeben. Vergleicht man die Ziffern,
welche die Prozentzahl angehen, mit den Ziffern des Rostigkeitsgrades, so
e rfahrt man, dass allerdings die Mehrzahl der Organe vom Rost angegriffen
gewesen, dass aber an jedem einzelnen Organe der Rost im allgemeinen
sehr spärlich vorgekommen ist. Von Rostigkeitsgraden sind 8 unterschieden
worden, die hier mit 0, 0 ,.5 , 1, 1 , 5 , 2, 2 ,5 , 3 und 3,5 bezeichnet werden.
Rostigkeitsgrade in den einzelnen Teilen der Haferrispe .
(10 untersuchte Haferrispen.)
Tabelle 16.
, Maxi-
' mum
Medium
A. Hauptachse:
1. G l i e d ............................
2. G l i e d ............................
j Übrige Glieder . . .
I B. Nebenachsen:
die u n t e r s te n ......................
» m it tl e r e n ......................|
> o b e r s t e n ................... ]
j C. Ährenstielchen: [
I an unteren Rispenzweigen i
> mittleren > |
5 oberen > i
I D. Klappen:
[ an unteren Rispenzweigen
I > mittleren >
» oberen >
■ E. Ahrehen (Körner):
I an unteren Rispenzweigen
! > mittleren >
> oberen . >
23
1 4
1 7
- 46
28
34
35
28
37
Mini- j
mum
darunter rostig
I Max. Med. I Mii
12
8,1
9,9
28'
18,2
21,8
26,4
18,3
22,.5
6 j 50
4 i 50
20
12
10
13
10
100
100
100
11,1
23
5,5
19 ,3
14.2
8,2
84,8
83.3
61,7
Rostigkeitsgrad
Max Med.
0
0
0
50
25
25
3 ,5 0
4,3 I 0
0,8 I 0
0,5
3 '
2.5
2 .5
2.5
1 .5
2
2
1
2.5
2.5
2
11
0,5
2,1
1,1
1 ,2
0,8
0,5
1
0,6
0,4
1,8
1 ,5
1,1
0,4
0,2
0,1
1 ,5
1
0
0,5
0
0
0
0 '
0
0,5
0,5
0
0,5
0
0
Aus der Tabelle ersieht man, dass d e r R o s t i g k e i t s g r a d ohne Ausnahme
s i n k t , j e h ö h e r m a n in d ie R i s p e h i n a u f s t e i g t . Ein solches
Sinken findet man auch in der Kolumne, die die mittlere Prozentzahl der
rostigen Organe entliält, wenn man die Ziffern der Älirchen (Körner) ausnimmt.
wo die Zahlen der unteren Nehenachsen etwas niedriger sind (3 , 5),
.als die der mittleren (4 ,3). Diese Ausnahme ist jedoch nur eine scheinbare,
denn im mittleren Teile der Rispe hefanden sicli 81 Körner weniger als im
unteren Teile — die Zalil 3,5 ist ans 264 untersuchten Körnern gewonnen,
4 ,3 aus 183 nnd 0 ,8 aus 225 — weshalb also diese Prozentzahlen sich weniger
zu Vergleichen eignen.
Es ist dieses Resultat in einem gewissen Grade unerwartet, da man
geneigt ist auzunehmen, dass eine etwaige Verschiedenheit des Rostigkeitsgrades
in den einzelnen Teilen der Rispé zu der Entwiokelungsweise derselben
in Bezieliung stellen könnte. Berechnet man den Altersunterschied
von dem Augenblick an, da die Teile der Rispe entblösst aus der Scheide
heraustraten, so wird wohl dieser Unterschied in den Lebensaltern der Rispenspitze
und der Basalteile derselben viel zu unbedeutend, als dass er den
Unterschied des Rostigkeitsgrades befriedigend erklären könnte. Wäre die
E rk lä ru n g trotzdem hier zu suchen, so müsste die Sjiitze eine grössere
Neigung an den T ag legen rostig zu werden als die Basis, da sich nieht
bestreiten lässt, dass die Spitze etwas frülier als die Basis hervordringt.
Thatsächlich aber zeigt die Rostigkeit im Gegenteil die Tendenz, an der
Spitze am kleinsten zu sein.
Etwas grösser wird vielleicht der Altersunterscliied, wenn man von der
Zeit an zählt, da die einzelnen Rispenteile zuerst an dem sogenannten Vege-
tationspunkte angelegt wurden — ein Altersunterschied, der vielleicht gross
genug wäre, um nieht nur die Ungieichzeitigkeit, die man in Bezug au f die
Reife der einzelnen Rispenteile findet, sondern auch das ungleiclie Verhalten
derselben zum Roste zu erklären. Die Spitze der Rispe, die am ältesten
ist, reift im allgemeinen augenfällig frülier als der Basalteil derselben. Dies
tr itt am deutlichsten liervor, wenn man halbreife Rispen untersuclit. Dann
findet man, dass sowohl der untere Teil der Hauptachse als auch die aus
demselben heraustretenden Ahrehen die am wenigsten reifen sind. Die
Spitzenährchen können ganz reif sein, während die Ährchen der untersten
Nehenaclise beinahe nocli völlig grün sind und die mittleren Ährchen d a zwischenliegende
Reifestadien innehaben. Mit dem so bescliaffenen Altersunterschiede
der einzelnen Rispenteile geht der üiilerschied des Rostigkeitsgrades
Hand in Hand, indem der Rost am besten in den Teilen entwickelt
wird, die sich am längsten grün imiten, oder anders ausgedrückt, in den
jüngsten Partie en der Rispe.
Alle Teile des lla ferährchens können Rostflecken tragen. Selir gewölui-
lich ist das Auftreten derselben .an den Ährohenstielen, die dann häutig sta rk
angesoliwollen erscheinen (Eig. 33, oberster Älirchenstiel). An den Klappen
findet man die Flecken den Nerven entlang laufen, sowohl an der Aussenseite
(Fig. 33, 34) als anch an der Innenseite (Eig, 35 h. c; 36 b, c); aus-
schliesslich Uredohänfchen, so lange die Klappen noch rein grün sind, gemischte
Hänfclien oder auch aiisscliliesslioli Pucciniallecken auf halbreifen
oder reifen Klappen. Als eine eigentümliche Erscheinniig sei hier hervor