die zweite an f dem AVteizcii und die dritte au f dem lioggen und der Gerste
zusammen vorkommt. Ganz liesonders autfallend ist indessen der Umstand,
der allerdings durcli jen e Lelire allein niclit genügend e rk lä rt werden kann,
dass, wälirend der Winterroggen a u f einer uninitteliiar nelienan liegenden
AVinterroggcnparzelle sehr scliwer vom Kost befallen war, der Sommerroggen
n u r ganz unbedeutend bescliädigt wurde, oliglcicli dersellic erst 8 Tage
sp ä te r zur Keife gelangte.
C. S c h l u s s f o l g e r u n g e n .
Aus dem oben Angefülirten können wir schliessen,
l:o) dass d ie M e n g e d e r A u s s a a t (dünne Saat und dichte Saat)
uud d ie T i e f e d e r A u s s a a t (seichte Saat und tiefe Saat), sowie
d ie G em e n g e s a a t a n u n d f ü r s ic h k e i n e n E in f lu s s a u f d e u
R o s t i g k e i t s g r a d d e r E r n t e a u s u b e n , und
2:o) dass d i e j e n i g e S a a tin e th o d o , d ie iu j e d em e i n z e ln e n F a l l e
am m e i s t e n g e e i g n e t i s t , e in s c h n e l l e s W a c h s tu m u n d e iu e
f r ü h e R e if e h e r v o r z u r u f e n , d ie z u r A 'e r h ü tu n g v o n R o s t
z w e c k m ä s s ig s t e is t, und dass demgemäss d a s S ä e n m i t t e l s
d e r M a s c h in e v o r d em S ä e n m i t d e r H a n d e in e n e n t s
c h i e d e n e n A 'o rz u g b i e t e t .
13. Die Wi t te ru ng sv e rh ä ltnis s e .
Taf. XIII.
a. Die A n g a b e n in d e r L itte ra tu r .
1. Ältere und neuere Anschauungen im allgemeinen. In uralter Zeit w a r man
in der Vorstellung befangen, die AA'itterungsverhältiiisse seien die direkte und
einzige Ursache des Rostes am Getreide. Die Griechen meinteii nach
T h e o p h r a s t ü s (II, Lib. 4, Cap. 1 4 ), dass der Kost dann entstehe, wenn hei
ruhigem AA'etter die Sonne das von Tau sta rk lienetzte Getreide bescheine.
Und die Römer waren nach P r e l l e r (1,43?) fest davon ülierzeugt, dass der
Bost wie ein brennender Fuchs über das Getreidefeld streiche, wenn znr
Zeit des Untergangs des Hundssterns kalte, taureiolie Nächte a u f heisse,
heitere Tage folgen.
In nenerer Zeit, nachdem man im Anfänge unseres Ja lirliunderts gezeigt
und e rk an n t liatte, dass die änsserste Ursache in ganz anderen Umständen zu
suchen ist, in kleinen, auf der Gotreidejiflaiizc sohmarotzonden Pilzen, h a t man
allerdings nicht mehr hei der Lehre der Alten beliarreii können. Man h a t es
ab e r deswegen doch nicht umgehen können, den Wittoruiigsverhältnisscn,
und zwar ganz entseliieden mit Recht, einen selir grossen Anteil an dem
Ülicl zuzuschrcibcn, allerdings niclit melir als einer direkten, alier dennoch
als einer, dazu nocli der wichtigsten, der äusseren niitwirkenden Krank-
heitsiirsaclien. Man sielit daher, auch iu neuester Zeit, nicht nur die A'er-
fasser, sondern aueli die grosse Zahl der getreidehaiienden Landwirte, sobald
man dariiacli fragt, mit besonderer Vorliebe bei dem Kajiitel von
den AVitteruiigsverhältnisseii stehen bleiben als d e r wichtigsten Ursaelic der
Rostkranklieit. Es begegnet aber recht grossen Scliwierigkeiten, sicli eine
kla re Vorstellnng von dem zu bilden, was man augeublicklieh liierüber
weiss oder wenigstens zu wissen glaubt, da die diesbezüglichen Erfalirnngen
und Ansichten im allgemeinen höclist verschieden angegelien werden.
Eine solche A'orstelluug kan n man kaum besser gewinnen, als
dureh die Zusammenstellung der einzelnen Angaben in gewissen Haupt-
ruhriken, uud es dürfte daher am natürlichsten sein, teils die AVitterung
im allgemeinen iu den verschiedenen Jahreszeiten, teils die einzelnen
Faktoren, welche jen e bedingen, in ilirer Beziehung zu dem Grade des
Rostscliadeiis für sicli zn betrachten, teils scliliesslich zn ergründen, in wiefern
die In ten sitä t der verschiedenen Rostarten, siieziell die des Schwarzrostes
und des Gelbrostes, iu Bezug a u f ihren Scliaden in den verschiedenen
näher bekannten Jaliren, in Eostjahreii nnd iu Nicht- Rostjahren, zu gewissen
bestimmten AA'itteriingsverhältnissen in denselben Ja h ren in Bezieliung gebracht
werden kann.
2. Die Witterung der einzelnen Jahreszeiten. Es ist sehr gewöhn-
lioh, dass man der Besehaffenlieit des F r ü h l i n g s , oh derselbe im
ganzen nass oder trocken, warm oder k a lt gewesen, einen bedeutenden Anteil
an dem s])äter eingotretenen schweren Rostschaden zuschreibt, aller hierbei
muss leider eingeräumt werden, dass man. wenn man nacli dem,
was die vorliegenden Bericlite an die Hand geben, den Scliaden aus einer
bestimmten FrUlilingswitteruiig herleiten will, zu kurz kommt. Das eine
Mal h a t es den Anschein, als ob ein k a lte r nnd trockener F rüliling den
Rost hervorrufe, wie man denn z B. liest (Farm., I. 2 2 4 ) , dass der schwere
Rostschaden an der AVeizenernte in E n g lan d im Ja h re 1804 »ganz und gar
einerseits der ausserordentliclien Dürre, die im A'orsoinmer geherrsclit und
die Pflanzen iu deren Entw ickelung verzögert und geschwächt habe, sowie
andererseits dem d a rau f folgenden inasslosen Eegenwettcr während der k r itischen
Periode des Getreides zuzusclireiben sei». Das andere Mal findet
man die Angabe, dass, wie z. B. in Fran k re ich 1849 (hei L e v e i l l e , I, 7 7 7 ),
eine regnerische AA'itterung im Anfänge des F rü h lin g s (April) mit darauf
folgender Dürre und Hitze im letzten Teile desselben (Mai—Ju n i) die iür
das Gedeilien des Rostes — in diesem Falle P uccinia »ruhigo-vera» — günstigsten
AA'itteningsverliältnisse bilden. Das dritte Mal liört inan aus Deutscli-
laiid (bei S c i i e e i b e e , I, .it) die E rk lä ru n g , es seien grosse Hitze und reichliche
Feuclitigkeit von der Mitte des Monats Ajiril an bis Ende Jn n i die
F aktoren, die im Ja lire 1889 die Verbreitung des Rostes am AA’eizen in
Saoliseii am meisten begünstigt hätten.