;mf dio Inten sitä t des Rostscinidens einen Einfluss üben muss. Es ist auch
diese Yorsteilung reciit aiigemein sowoiii iiei den Landwirten ais aucii hei
den Forsciiern. Anffaiiend ist es Jedoch, dass aucli hier, wie hei so vielen
ähnlichen Gelegeiilieiten, wenn von der Art and Weise die Rede ist, wie
sich denn der Einfluss äussere, die betreffenden Ansichten einander oft
völlig widersprechen. So e rk lä rt S i n c l a i k (II, i i s ) im Ja h re 1 8 2 1 , dass
der Weizen besonders an f icicliteni Boden leide, während scliwerer Boden
einen kräftigen Halm erzeuge. Anders den k t L i t t l e (I, 6 4 9 ) liierüber, der
im Ja lire 18 8 3 die Überzcugimg ausspricht, dass der grösste Rostschadeii
a u f Thonboden («loaui, clay, alluvial, or strong soils») vorkomme, während der
Rost sich selten au f Gries (»gravel») und leichtem Boden (»light lands») zeige;
und W e r n e e (I, 2 1 3 ) meint dasselbe, da er im Ja lire 18 8 5 davon abrät,
eine gewisse, für Rost empfäiigliclie Weizeiisorte (Wliite Essex) au f scliwerem
Boden, der das Wasser nur schwierig durclilasse, auznbauen,
Scliwankend sind auch die Ansichten, die in neuester Zeit ans Australien
zu unserer Keniitniss gekommen sind. So behauptet A lp in e (Konf., III, 1 9),
der die von Landwirten iu Victoria eingelaufenen Antworten zusanimeii-
gestellt hat, in der Sitzung der Weizenrostkouferenz in Adelaide 18 9 2 , dass
der Weizen au f Thonhoden (»loam, clay or strong land») am wenigsten leide,
am meisten dagegen au f schwarzem Humus (»black soils»), während bei derselben
Gelegenheit A n d e r s o n (Konf., III, 1 5 ), der älmliche Antworten aus Neu-
Süd-Wales bearlieitet hatte, dafürhält, dass man keine bestimmte Ansicht
ütier den Einfluss der verschiedenen Bodenbeschaifenheit ausspreoheu könne,
Dassellie g ilt für den etwaigen Einfluss eines k alkreicheu Bodens. Viele
Landwirte iu Australien, sag t C o b b (III, 1 se) in demselben Jahre, meinen,
dass ein k alkreicher Boden, besonders weun derselbe trocken sei, solchen
Weizen hervorbringe, der für den Bost weniger empfänglich sei, während
dagegen der kleinere Teil derselben e rk lä rt, dass der Kalkboden den
rostigsten Weizen erzeuge. Dazu bemerkt C o b b selbst, dass viele von den
grossen amerikanischen Weizeudistrikten durch k alkreiehe Formationen ausgezeichnet
seien, und fügt ausserdem hinzu, dass die Beziehung des Getreiderostes,
speziell die des Weizeurostes, zur Bodenbeschaffeuheit eine nnendlich
komplizierte sei und noch dazu viel zu wenig erläutert, als dass es sich
auch n u r »der Mühe lohne, die Frag e zu erörtern».
b. Die A n s ic h te n s c h w e d is c h e r L an dw irte .
Widers])rUche kommen auch in den Antworten vor, die von unseren
eigenen Landwirten eingegangen sind (Tabelle 7 2 ) . Allerdings sind von denjen
ig en , die über den Rostschadeii am Hafer des Ja lires 18 8 9 Mitteilnngen
gemacht haben, nich t weniger als 1 4 2 Einsender darüber einig, dass der
Boden, der rostigen Hafer getragen, mehr oder weniger Thon entlialten
habe, oder dass derselbe wenigstens einen thonhaltigen Untergrund gehallt,
wozu noch die von mehreren Seiten eingesaiidte Angabe hinzukomrat, dass
der Rost grade au f solchem Boden am heftigsten aufgetreten sei. Daneben
felilt es aller auch nicht an entgegengesetzten Behauptungeu. In der J ’ati.-
N r 1 5 9 wird nämlicli erwälmt, dass an f Thoiiboden der Rost sich niemals
am Hafer gezeigt balie, in den Tab.-Nrii 78 und 2 5 9 , dass der Rostscliäden
au f Sandboden am grössten gewesen, während in den Tah.-Nrn 2 1 und 279
der Rost nicht au f Sandboden aufgetreteu sei, nnd schliesslieli in der
Tab.-Nr 10 9 , dass der Rostschaden au f Moorboden am grössten gewesen,
wälirend die Tab.-Nrii 96, 1 2 7 und 1 4 5 berichten, dass a u f letztgenanntem
Boden der Rost nur iu geringem Grade vorgekoinmen sei.
Wenden wir uns endlich zu den von den L andwirten iiber den Weizeii-
Tostschaden des Ja h re s 18 9 0 in Seliweden gemachten Mitteilungen (Tabelle
7 3 ) , so selien wir, dass 8 E insender einen sehr grossen Rostscliäden liesoii-
ders au f schwerem Thonhoden hervorheheii, 8 andere dasselbe von lockerem
mit Sand gemischten Humus und noch 2 andere vom Mooriiodeii liehaupten.
Gelinde soll der Rostschadeii iiacli den Angaben von 5 Einsendern au f schwerem
Thoiiboden und nach der Mitteilung eines Einsenders au f saiidgemischtem
Humus gewesen sein. Schliesslieli spreelieii 1 5 Beantworter ihre Ansicht
dahin aus, dass die Beschaffenheit des Bodens keinen sichtbaren Einfluss
au f die In ten sitä t des Rostes am Weizen im genanuteii Ja lire ausgeübt lialie.
C. V e rg le ic h e n d e V e r s u c h e am E x p e rim e n ta lf ä lte t.
Um uns, wenn möglich, eine eigene Ülierzeugimg in der vorliegenden
F ra g e zu bilden, haben wir im Soiimier der Ja lire 1 8 9 1— 9 3 besondere Versuche
im kleinen mit verscliiedeuen Getreidearteii angeordnet, die in cyliii-
drischeii Versuchsgefässen (alten Ceiiieiitfässerii), 60— 70 cm hoch und 45
cm im Durcliniesser, so ausgefülirt wurden, dass die Getässe im 7 er-
suchsgarten in die E rd e gestellt uud dann mit den betreffenden Bodenarten
gefüllt wurden. Zu u nterst legten wir die Bodendart, die den Untergrund
vorstelleu sollte, und zu oberst wurde daun eine ungefähr 30 cm tiefe Schicht
Ackererde nachgeschüttet. In jedem Gefäss wurden luiii 56 Körner nach der
Schablone gesät. Die Versuche geschahen in jedem Ja h re mit Sommerweizen,
Hafer und Gerste parallel, und zu jed e r Getreideart wurden 8 Fässer benutzt.
Die Kombinationen der Bodenarten w a r folgende:
Ser. I. Gefäss 1. 9, 17; Humus (Mistbeeterde) auf Tlioiiboden
n , 2, 10. 18: - ■ Kies
III. 3. 11, 19: » Saud
IV. ^ 1, 12, 20: Thon (schwerer) >1 Kies
V, * 5, 13, 21: * Sand
VI. * G, 14, 22: Moorboden * Thouboden
v n . 7, 15, 23: ' Kies
VIII. V 8, 16, 24: * » Sand.