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Die diesbezügliche Aualj'se gewälirt also mir teilweise einen Beweisgrund
ih r die allgenieine Ansicht, dass frülie Triebe weniger rostig würden
als späte. Begnügt man sich mit der Unterscheidung von 2 Reifestadieii,
von denen das eine die reifen (gelblich weissen) Pfianzenteile umfasst und
das zweite die liallireifeu (gelblich grünen) und unreifen (grünen) zusammen,
so befinden sicli wohl erstere in der günstigsten Lage. D ie zuerst liervor-
brechenden und z u e r s t r e i f e n d e n T r i e l i e e n t g e h e n dem R o s t am
l e i c h t e s t e n , leichter als sowohl die später wie die zuletzt reifenden.
4. f. sp. Poae. Auf Foa Chaixi wurde diese Rostart zuerst am 17.
April 1891 in dem Bergianisclien Garten beobachtet, und zwar auf einem
grossen Rasen mit noch vom vorigen Ja h re h e r überdauernden, zum grossen
Teil noch frisch grünen, steifen und aufrechten Blättern. Ausser diesen
grünen, au der Spitze gelben uud verwelkten Blättern kamen indessen auch
solche Blätter vor, die in ihrer ganzen Länge tot waren. An beiderlei Blättern
fanden sich Rosthänfclien in reichliclier Anzalil (Fig. 37 a, b), im allgemeinen
kurz, zuweilen fast kreisrund, und, aucli wenn sie reiclilich neben einander
lagen, nicht so zusammenfliesseud wie z. B. beim Roggen. Seltener, und
eher ausnahmsweise, fanden sich Flecken von grösserer Lauge, 2—3 mm.
Im allgemeinen beschräiiktoii sie sich au f ein einziges Nerveiifeld, wenigstens
da, wo die Nerven einigermassen grob waren. Nur in einem Falle erschien
auf einer sonst grünen Blattspreite ein Eostfleekeii, der aus 2 unmittelbar
neben einander liegenden Häufclieu bestand, von denen jedes einem besonderen
Nerveiifelde angeliörte. Oft hatten sicli die Häufchen an beiden Seiten
des Blattes einander gegenüber geöffnet. In der Regel waren die
Häufchen ganz offen, nur ausnahmsweise zum grösseren oder kleineren
Teil bedeckt. Diese Häufchen waren sämtlich Pucciiiiahäufcheu und von
schwarzer Färbung. An den grünen Blättern waren sie in der Regel von
einem gelben (Fig. 37 a) oder roten Ring umgeben. Bei der mikroskopischen
Untersuchung zeigte es sich, dass die Häufchen, wenn auch wesentlich
Teleutosporen, dennoch vereinzelte Üredosporen enthielten, und zwar sowohl
an den welken wie an den grünen Blättern, und vielleicht nicht am wenigsten
an jenen. Auffallend ist es, dass sich g a r keine Flecken an den Scheiden
zeigten.
An einem unmittelbar in den Versuclisgarten des Experimentalfältets
eingepflanzten kleinen Rasen der lietreffenden Art, tra ten — walirscheinlicli
infolge der Umpflanzung — in demselben Ja h re keine neuen Eostliäufcheii
auf und wenige, wenn überhaupt welche, neue Blätter. Im folgenden Ja lire
wurden neue Flecken erst im Spätherbst konstatiert, wo einige neuges])rosste
B lätter am als uredotragend notiert wurden, sowie am 23. desselben
Monats der Vermerk gemacht wurde, dass »Puccinia uud Uredo
an einigen grünen Blättern» zu sehen war. Im Novemlicr (*/u, « /u , “ /n )
wurden nur Pnocinialiäufcheii wahrgenommen. Nacli Verschwinden des
Schnees im folgenden F rü h ja h r (1893) fanden sicli Puooiniahäufchen anf
6/.J jja n gi-gight aus dem angeführfeil,
dass d a s Ü r e d o s t a d iu m h e i d i e s e r F o rm in s e lir erliehlieheii
Grade r e d u c i e r t ist, weit melir als hei irgend einer anderen der vorlier
erwälinteu Formen dieser Art.
h. N o rm a lh e rb a r ium s k a n d in a v is c h e r P a ra s itp ilz e .
In dem Normalherharium skandinavischer F ara sitp ü zc , das in der Pfian-
zenphysiologischen Abteilung des E xperimentalfältets angelegt worden, he-
flnden sicli gegenwä rtig von Fuccinia gram in is ungefähr 200 Nummern, die
105 ' verschiedene zu 23 Gattungen gehörende Arten von Wirtspfianzen rep rä sentie
ren; von ihnen liefert Agro.stis 11 Arten, A ira 5, Alopecurus 4, A n -
.dropogon 1, A.vena 10, B a ld in g e ra 1, B r iza 1, B rom u s 10, Calamagrostis 2,
D a c ty lis 2, E lym u s 11, Festuca 3, Holcus 1, Hordeum 4, Koeleria 2, L o lium
2, M ilh tm 1, F h le um 'h , Foa 8 , Schedonorus 2, Secale 3, Trisetum 1,
T riticum 15. Wenn man auch nich t behaupten kann, dass diese ein richtiges
Bild vou dem Auftreten des Pilzes au f jed e r einzelnen AVirtspflanze geben, da
sie j a das Aussehen n u r au dem Zeitpunkte zeigen, wo die Exemplare eingesammelt
wurden, so lässt sich jedoch andrerseits nicht leugnen, dass man
a u s einer Prüfung derselben gewisse Schlüsse ziehen kann in Bezug au f die
Lokalisierung des Pilzes im allgemeinen.
Man findet, dass d e r am h ä u f i g s t e n a n g e g r i f f e n e P f l a n z e n t e i l
d ie B l a t t s c h e i d e ist, welche in 46 F ällen Uredo und in 105 Fällen
Puccinia beherbergt, uud dass der am wenigsten angegriffene Pflanzenteil
betreffs der Uredo (8 Fälle) der Blutenstand nnd betreffs der Puccinia (39
F ä lle ) die Blattspreite ist.
Man sieht ferner, dass sich die U r e d o v o r z u g sw e i s e a u f d e n
g r ü n e n P f l a n z e n t e i l e n findet, und die P u c c i n i a v o r z u g sw e i s e a u f
d e n mehr oder weniger r e i f e n (welken). Die Fälle, wo die Puccinia
ganz grünen Teilen auftritt, betragen 25 % der untersuchten Nnni-
rticksichtlich des Blütenstandes, 35 % hinsichtlich des Halmes, 42 %
an
mern
was die Sclieide und 85 % was die Blattspreite betrifft. Die letzten dieser
Fälle, d. h. Puccinia auf grünen Blattspreiten, sind beobachtet worden hei
A grostis 3 Arten, A ir a 3, Alopecurus 2, A vena 4, Baldingera 1, B r iz a 1,
■Calamagrostis 1, Dactylis 2, E lym u s 4, Koeleria 1, Flüeum 1, Foa 2,
Secale 1, Trisetum 1, Triticum 3. Zuweilen sind die Häufchen in diesem
Falle von einem hellen oder violetten Saume umgehen. Dieses findet
sta tt bei Agrostis vulgaris, A ir a caespitosa, A . grandis, A . semicutra,
B r iza media, Koeleria setacea, Foa Chaixi, Triticum repens und T. S p e lta
{album). Am schärfsten tra t die rote Einfassimgsfarhe h e rvw liei der letzten
Wirtspflanze, wo sie einen sehr breiten Rahmen nm die Häufchen herum
bildete (Fig 22).
Sclir selten ist das Vorkonimeii von Pucciniahäufclien an grünen Klappen
und Spelzen. Solche F ä lle sind beobaclitet worden nur bei A v en a iri-
ermis, E lym u s E ng e lm a n n i, E . glaucus, E . secaliformis, E . tauricus, E .
villosus, Foa nemoralis, Triticum durum, T. repens und T. vulgare.