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Die aiigefulirten Beobaclitnugen maclien e.s w a l i r s c l i e i n l i c l i , dass n u r
e in e k u r z e P e r io d e v o n e tw a 1 M o n a t von dem Antäiig oder der
Mitte des Monats Ajiril an vorkommt, w ä l i r e n d d e r e n k e i n e U re -
d o liä n t'c lie n e x i s t i e r e n , u u d dass d i e n e u e n I l ä u f o h e n , die iiaeli Ablau
f dieser Periode im Monat Mai auftreten, ihren ü rsp ru n g a u s e i n e r
iiooli vom vorigen Ja lire her in d em B l a t t g e w e l i c l a g e r n d e n K r a n k -
h e i t s q u e l l c herleiten. Ein Beweis für die R ichtigkeit der Annahme von
einer solchen Entstehmigsweise der ersten neuen Häufchen lässt sich ancli
in der Tliatsaehe finden, dass diese Häufchen in mehreren F ä llen (Nr 4 und
N r 5) an solclien Blättern vorkameu, deren Spitze welk w a r nnd die noeli
vom vorigen Herbst her ü berdauert zu haben schienen. Ja , in einem Fa lle
(Nr 8) waren diejenigen Blätter, die am *‘/3 als häufchentragend notiert
wurden, sclion im vorigen Herbst als ro sttragend verzeichnet worden. Hierdurch
ist jedoch die Mögliehkeit nicht ausgesclilossen, dass besonders günstige
Wittermigsvcrliä ltnisse eine nnuiiterlirooiiene Folge vou Uredohäufclien
iiewirken könnten. So wurden im F iü h ja lire 1892 am Ä», zu einer Zeit, da
sonst kein einziges üredohäufoheu im Versnchsgarteu zu finden war, dergleichen
Häufchen au Pflanzen, die am Roslagstull wuchsen, wahrgenoni-
men, und die aus diesen Häulchen geiiommeiien Sporen zeigten eine gute
Keimfähigkeit. Ob jedoch anoh liier vielleiclit eine Periode voranfgegangeii ist,
iu der keine offenen Häufchen existierten, muss d ahingestellt bleiben, da
in dieser Beziehung keiue Untersuchungen am Platze gemacht wurden.
F ü r die Entscheidung der F ra g e von der Überwinterung des Uredo-
stadinius ist es offenbar auch wiolitig zu iirüfeu. wie sieli die Keimfähigkeit
der im Winter vorkornmenden Sporen verhält. Zahlreiche Keiniversuclie
sind dalier während des verflossenen AVinters augestellt worden, deren Resultate
sich aus untenstehender Tabelle 19 ergeben. Die Keimfähigkeit wird
in derselben durch Zahlen folgendermassen angegeben: 0 = keine, 1 =
vereinzelte, 2 = spärliche, 3 = ziemlich allgenieine, 4 = allgemeine Keimung.
■Aus der Tabelle scheint hervorzugeheii, dass liier ebenso wie bei den
vorher beschriebenen Uredoformen der P uccinia g ram in is die K e im f ä h i g k
e i t g e g e n d a s E n d e d e s AA*iiiter b is in d e n A p r i l h i n e i n a b n im m t .
Vom Anfang des Alai an findet man dagegen wiederum eine allgemeine
Keimfähigkeit, die sieh d a rau f den ganzen Sommer und Herbst hindurch
beilieliält. Man liat sicli dies wolil so zu erkläi-eii, dass diese im Alai wieder
eintreteiide gute Keimfähigkeit ein Zeichen davon ist, dass je tz t eine
neue Uredogeneration, die für das neue J a h r hestiimnte, ihren Anfang genommen
hat, welclie Generation walirsclieinlich nicht nacli der Infektion
durch solclie üredosporen entstanden ist, die den AATiiter überlebt, und hei
denen sowohl die Keimiähigkeit als aucli wahrsclieiiilicli die Ansteckuiigs-
fäliigke it immer melir ahgeuoinmen liahen, sondern einem in dem Inneren
des Blattes fortlehenden Mycelinm ih r Dasein verdankt.
Andrerseits liegen aber vereinzelte Beohaclitungen aus dem Sommer
1891 vor, die zn der Vermutung Anlass gehen können, dass dennoch vori
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